[13.9.2018] Wege zu einer digitalen und offenen Verwaltung in Nordrhein-Westfalen wurden Anfang September bei der ersten Kommunalen Open Government Konferenz präsentiert. Dabei ging es nicht nur darum, wie Land und Kommunen das Thema besser voranbringen können, es wurden auch Beispiele aus der Praxis gezeigt.
In Nordrhein-Westfalen hat jetzt die erste Kommunale Open Government Konferenz (
wir berichteten) stattgefunden. Wie das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen auf dem Portal Open.NRW berichtet, sind dafür am 4. September über 200 Open-Government-Interessierte aus dem ganzen Land nach Köln gekommen. In 24 Sessions widmeten sich die Teilnehmer der Frage, wie offenes Regierungs- und Verwaltungshandeln in den nordrhein-westfälischen Kommunen umgesetzt werden kann. Einleitende Reden und Vorträge hielten Anke Knopp und Dieter Hofmann von den Offenen Kommunen.NRW, Sabine Möwes, Leiterin der Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Köln, Staatssekretär Christoph Dammermann und Franz-Reinhard Habbel, Publizist und ehemaliger Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Dann brachte das Publikum Ideen für die Sessions ein.
Vorangebracht von Land und Kommunen
Ein Highlight war die Session von Landes-CIO Hartmut Beuß. Er hinterfragte zunächst, wie E- und Open Government zusammengedacht werden können. Die Meinungen hierzu waren geteilt. Einige Teilnehmer plädierten für eine Trennung der beiden Themenkomplexe. Andere hingegen zeigten sich überzeugt, dass eine moderne und offene Verwaltung stets zusammengedacht werden sollte, sodass die Bereiche voneinander profitieren können. Open Data kann als Innovationstreiber in den Verwaltungen fungieren, heißt es vonseiten der Open.NRW-Geschäftsstelle. Zudem können Bürger unkomplizierter in digitale Prozesse eingebunden werden. In der zweiten Hälfte der Session wurde dann intensiv diskutiert, wie der Anspruch eines offenen Regierungs- und Verwaltungshandelns gemeinsam von Land und Kommunen vorangetrieben werden kann. Viele waren sich einig, dass Kommunen die Unterstützung und manchmal auch einen Anstoß seitens des Landes bräuchten – sowohl durch finanzielle Hilfen als auch beim Ausbau von Netzwerken und für einen intensiven Austausch. Mit dem Open-Government-Pakt (
wir berichteten) haben Land und Kommunen laut Open.NRW dafür bereits einen entscheidenden Grundstein gelegt. Auf ihm werden jetzt unterschiedlichste Maßnahmen aufgebaut. Mit zehn Pilotkommunen wurde beispielsweise gezeigt, wie Open Government auch in kleinen Kommunen umgesetzt werden kann (
wir berichteten).
Vielfalt in Nordrhein-Westfalen
Wie vielfältig Initiativen und Projekte im Bereich Open Government in Nordrhein-Westfalen bereits sind, zeigten 23 Aussteller auf dem Markt der Möglichkeiten. Portale für offene Daten waren dabei ebenso vertreten wie eine Initiative für freie und quelloffene Software oder ein Citizen Science Toolkit zur Messung von Luftschadstoffen. Mit Politik bei uns, einem interaktiven Transparenzportal für Gremiendaten (
wir berichteten), sowie mein Stadtarchiv, einem digitalen und interaktiven Archivportal (
wir berichteten), waren auch zwei Open-Government-Modellkommunen vertreten. Wie Open.NRW berichtet, signalisierten die bei der Veranstaltung anwesenden Vertreter der Kommunen großes Interesse daran, Open Government bei sich vor Ort weiter voranzutreiben. Und auch die Landesregierung will das Thema kommunal und auf Landesebene nachhaltig verankern, so die Ankündigung von Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie.
(ve)
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