[20.3.2019] In Deutschland haben aktuell 50 Städte Smart-City-Initiativen gestartet. Wichtigste Themen sind Verwaltung, Mobilität, Energie und Umwelt. Das ist das Ergebnis des Smart-City-Atlas von Bitkom, Fraunhofer IESE und Partnern.
Digitale Behörden, intelligente Netze und smarte Services: In Deutschland haben bislang 50 Städte Smart-City-Initiativen gestartet. Das ist das Ergebnis des Smart-City-Atlas, den der Digitalverband Bitkom in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software-Engineering IESE und 13 weiteren Partnern erstellt hat. Bitkom-Präsident Achim Berg erläutert: „Wir haben die deutsche Smart-City-Landschaft vermessen und nach thematischen Schwerpunkten gegliedert. Mit dem Smart-City-Atlas legen wir erstmals eine umfassende qualitative Analyse der Digitalisierung deutscher Städte vor.“
Voraussetzung für die Aufnahme in den Altas war laut Bitkom, dass in der Kommune eine integrierte Digitalstrategie entwickelt, eine ressortübergreifende Organisationseinheit geschaffen oder ein lokales Partnernetzwerk für die Digitalisierung etabliert wurde. Die 50 untersuchten Städte befänden sich in unterschiedlichen Phasen: 19 hätten bereits eine digitale Agenda verabschiedet und 29 seien dabei, eine solche zu entwickeln. Wichtigste Themenfelder sind nach Angaben von Bitkom die Digitalisierung von Verwaltung (98 Prozent), Mobilität (92 Prozent) sowie Energie und Umwelt (86 Prozent). Von den Städten identifizierte Leuchtturmprojekte fänden sich vor allem in den Themenfeldern Verwaltung (74 Prozent), Mobilität (60 Prozent) und Datenplattformen (36 Prozent).
Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg vorn
Neben Großstädten wie Hamburg, München und Leipzig sind auch 13 Mittelstädte im Smart-City-Atlas vertreten. Die 50 Städte verteilen sich auf das gesamte Bundesgebiet. Am häufigsten vertreten sind Nordrhein-Westfalen mit 15 und Baden-Württemberg mit acht Kommunen. Beide Bundesländer fördern die Digitalisierung von Städten und Regionen mit spezifischen Landesprogrammen. Dahinter folgen Bayern (7), Niedersachsen (5) und Sachsen (3).
„Regionale Förderprogramme und Wettbewerbe wie Digitale Stadt waren die Initialzündung für viele Smart-City-Initiativen in Deutschland. Die breite lokale Unterstützung und die große öffentliche Aufmerksamkeit haben viel Schwung und Begeisterung in die Städte gebracht“, sagt Berg.
Handlungsempfehlungen für die digitale Kommune
Größte Herausforderungen auf dem Weg zur Smart City sind nach Angaben der Städte die digitale Teilhabe, die Qualifizierung der Verwaltungsmitarbeiter und der Umgang mit Fragen zu Datenschutz, Datensicherheit und IT-Sicherheit. Die im Rahmen des Smart-City-Atlas interviewten Experten leiten nach Angaben von Bitkom folgende Handlungsempfehlungen für die Digitalisierung von Kommunen ab: Unterstützung der höchsten Führungsebene und Digitalisierung zur Chefsache machen, Gestaltung eines möglichst schlanken Strategieprozesses, Schaffung einer zentralen Institution, die koordiniert, initiiert und kommuniziert, Einbeziehung aller relevanten Akteure vor Ort sowie der Mitarbeiter und Bürger, überregionaler Erfahrungsaustausch sowie Digitalisierung im Kleinen beginnen, Einzelmaßnahmen schnell und agil umsetzen.
Die Ergebnisse sind in einem kostenlos verfügbaren Studienbericht im Web abrufbar. Zudem werden die Städte in einem interaktiven Online-Atlas vorgestellt.
(ba)
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Bildquelle: Bitkom