[13.8.2020] Seit Montag fahren mit Spezialkameras ausgestattete Autos durch die Straßen im Kreis Recklinghausen, um diese digital zu erfassen. Mitarbeiter der Kreisverwaltung sollen künftig auf dieses Bildmaterial zugreifen können und so Vor-Ort-Termine einsparen.
Verwaltungsmitarbeiter im Kreis Recklinghausen müssen oft zu Lokalterminen ausrücken, um sich ein Bild der Verhältnisse vor Ort zu machen – etwa, wenn es um Fragen im Bereich Kataster und Geo-Informationen oder im Bereich Tiefbau geht. Mithilfe moderner Technik sollen sie sich solche Fahrten bald sparen können. Im Rahmen des Projekts GeoSmartChange, welches die Emscher-Lippe-Region zur Smart Region entwickeln will, sollen Straßen mit speziellen 360-Grad-Kameras und 3D-Scannern fotografiert werden. Seit Montag (10. August 2020) sind nach Angaben der Kommune fünf Fahrzeuge der Firma Cyclomedia kreisweit unterwegs. Ende September soll die Erfassung voraussichtlich abgeschlossen sein, anschließend werden die Aufnahmen dem Kreis Recklinghausen zur Verfügung gestellt.
Sie sollen dann beispielsweise zur Bebauungsplanung, dem Erstellen von topografischen Lageplänen oder zur Routenplanung für Straßenreinigungen dienen, so der Kreis. Neben zweidimensionalen Fotos nehmen die Kameras zusätzlich Daten auf, mit deren Hilfe 3D-Modelle erstellt werden können. Auch Ampelanlagen, Schilder und Straßenbeleuchtungen sollen erfasst werden, um Fehler aufzufinden und Verbesserungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Bei der Erfassung der Bilddaten werde die aktuelle Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) beachtet: Gesichter und Kfz-Kennzeichen werden von einer Software unkenntlich gemacht, bevor die Aufnahmen an die Kreisverwaltung weitergegeben werden. Zudem haben Gebäudeeigentümer die Möglichkeit, der Abbildung ihres Hauses zu widersprechen. In solchen Fällen würde das betreffende Haus vor der Datenübergabe an den Kreis verpixelt.
(sib)
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Bildquelle: Cyclomedia