Merzenich / Kerpen:
Beteiligungsportal im Test


[19.3.2021] Per Abstimmung über ein Beteiligungsportal des Landes Nordrhein-Westfalen können die Bürger in Merzenich und Kerpen ihre Meinung zu geplanten Bau- und Forstprojekten einbringen. Mitte des Jahres soll die Plattform Beteiligung.NRW dann landesweit verfügbar sein.

Seit den Beschlüssen der Kohlekommission ist klar, dass Morschenich-Alt, ein Ortsteil der Gemeinde Merzenich, und der Hambacher Wald nicht dem Tagebau weichen müssen. Ein Entwicklungsraum für die Zukunft ist entstanden, auch wenn dieser seine Grenzen in Teilen noch finden muss. Laut der Zukunftsagentur Rheinisches Revier wollen die beiden betroffenen nordrhein-westfälischen Kommunen Merzenich und Kerpen im Kontext des Strukturwandels im Rheinischen Revier die Beteiligung der Bürger vertiefen. Dazu schaffen sie ein Regionales Open Government Labor. „Eine frühzeitige Beteiligung der Bürgerschaft liegt uns am Herzen. Zukunft kann nur mit den Menschen gestaltet werden. Bürgerbeteiligung fördert Ideen, Tatkraft, Vertrauen und gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagt Dieter Spürck, Bürgermeister der Kolpingstadt Kerpen. Merzenich und Kerpen starten mit zwei frühzeitigen Beteiligungsangeboten: Dem Feldlabor Morschenich und der Grünen Linie.

Ort der Zukunft gestalten

Per Abstimmung über ein Beteiligungsportal des Landes Nordrhein-Westfalen (wir berichteten) soll die Bürgerschaft Merzenichs zur Gestaltung des „Ortes der Zukunft“ animiert werden. Konkret geht es um architektonischen Entwürfe für eine alte Hofanlage. Bereits im Jahr 2020 hat die Gemeinde Studierende des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt eingeladen, hier mit ihr die Zukunft zu planen. Masterarbeiten aus dem Wintersemester 2020/21 beschäftigen sich demnach mit den architektonischen Rahmenbedingungen der Ansiedlung eines Feldlabors in Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich in einer Hofanlage im Herzen des Dorfes Morschenich-Alt.
Bürgermeister Georg Gelhausen erklärt: „Merzenich hat als eine von bundesweit neun Kommunen am Projekt Modellkommune Open Government des Bundes in zweijähriger Zusammenarbeit den Grundstein für gute Bürgerbeteiligung gelegt. Daher wollen wir darauf aufbauend vor allem die Bürgerinnen und Bürger aus Kerpen und Merzenich einladen, über das Online-Beteiligungsportal ihren Favoriten aus den architektonischen Entwürfen zu wählen. Direkt über die Plattform kann digital abgestimmt werden, es ist aber auch ein Besuch der Ausstellung mit allen Entwürfen im Bürgersaal der Gemeinde Merzenich möglich. Die Abstimmung läuft über das Portal der Gemeinde Merzenich bis zum 30. April. Wenn das Ergebnis aus der Bürgerschaft vorliegt, erfolgt die Prämierung der drei Gewinner im Rahmen einer Preisverleihung im Forum der Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen in Köln.“

Wichtiges Instrument

Zum anderen widmet sich die Kolpingstadt Kerpen mit einer Umfrage zur Waldvernetzung Grüne Linie dem Hambacher Wald. Wie die Zukunftsagentur Rheinisches Revier berichtet, ist das Beteiligungsportal NRW hier ein wichtiges Instrument innerhalb der in der Erarbeitung befindlichen Beteiligungsstrategie Kerpens für den Strukturwandel. Sie soll auch für Themen rund um den Klimaschutz sukzessive Anwendung finden.
„Ich freue mich sehr, dass wir unser Portal Beteiligung.NRW in Merzenich und Kerpen pilotieren können. Hierdurch erhalten wir wertvolle Hinweise für den Aufbau des zentralen Bürgerbeteiligungsportals“, sagt Andreas Meyer-Falcke, Chief Information Officer des Landes Nordrhein-Westfalen. „Geplant ist, das Portal ab Mitte des Jahres allen Landesbehörden und Kommunen zur Verfügung zu stellen, um Bürgerinnen und Bürgern die Teilnahme an Beteiligungsverfahren zu erleichtern. Denn die Digitalisierung bietet wertvolle Chancen für den Ausbau von Transparenz und Akzeptanz – und diese Chancen wollen wir nutzen.“ (co)

https://www.gemeinde-merzenich.de
https://www.stadt-kerpen.de
http://www.rheinisches-revier.de

Stichwörter: E-Partizipation, Merzenich, Kerpen, Nordrhein-Westfalen, Portale, Beteiligung.NRW



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich E-Partizipation
Münster: Mehr digitale Beteiligung
[26.6.2024] Wie kann die Bürgerbeteiligung in einer Stadt leichter zugänglich und vielfältiger werden? Dieser Frage ging die Stadt Münster im Rahmen eines Stadtforums nach. Bereits online ist die digitale Beteiligungsplattform der Stadt, die auf Beteiligung NRW basiert. mehr...
Beim Stadtforum gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem der Frage nach, wie Bürgerbeteiligung in der Stadt Münster leichter und vielfältiger gemacht werden kann.
Lutherstadt Wittenberg: Bürgerbeteiligung mit Consul
[19.6.2024] Die Stadt Wittenberg startet ihr erstes Bürgerbeteiligungsprojekt zur Grünflächenstrategie. Die Umfrageergebnisse sollen als Grundlage für weitere Planungsphasen dienen. Zum Einsatz kommt dabei die Open Source Software Consul. mehr...
Die Einwohnerinnen und Einwohner Wittenbergs können mittels Online-Verfahren Ideen und Wünsche zur künftigen Grünanlagengestaltung beitragen.
Nordrhein-Westfalen: Erfolgsgeschichte für Online-Partizipation
[5.6.2024] Seit gut zwei Jahren stellt das Land Nordrhein-Westfalen seinen Landes- und Kommunalverwaltungen eine Beteiligungsplattform sowie umfassende Unterstützungsangebote zur Verfügung. Das kommt an: Über 260 Mandanten wurden inzwischen umgesetzt. mehr...
Mit über 5,5 Millionen Aufrufen und über 5.600 Beteiligungsprojekten von mehr als 260 Kommunen und Fachportalen ist Beteiligung NRW ein echter Erfolg.
Köln: Ein Jahr un:box cologne
[27.5.2024] In der ersten Runde des digitalen Großbeteiligungsformats un:box cologne haben die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Köln zahlreiche zukunftsweisende Ideen eingereicht. mehr...
Kreis Günzburg: CO2-Kompensationsplattform online
[10.5.2024] Für lokale Projekte zur CO2-Einsparung bietet der Kreis Günzburg nun einen Online-Marktplatz an. Bürger, Unternehmen, Vereine oder Institutionen können hier ihre Klimaschutzaktivitäten veröffentlichen. Andere Plattformnutzer können diese dann finanziell oder durch ehrenamtliche Mitarbeit unterstützen. mehr...
Einen Online-Marktplatz für lokale CO2-Speicherprojekte hat der Kreis Günzburg eingerichtet.
Weitere FirmennewsAnzeige

Besuchersteuerung: Das neue Einbürgerungsgesetz stellt Behörden vor zusätzliche Herausforderungen
[12.6.2024] Am 27. Juni 2024 tritt das neue deutsche Einbürgerungsgesetz in Kraft. Damit verkürzt sich die Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung von derzeit acht auf fünf Jahre, bei besonderen Integrationsleistungen sogar auf bis zu drei Jahre. Demzufolge werden Ausländerbehörden künftig mehr Anträge auf Einbürgerung bearbeiten müssen. Allerdings stoßen bereits heute viele Ausländerbehörden an ihre Kapazitätsgrenzen. Magdalene Rottstegge, zuständig für das Business Development bei der SMART CJM GmbH, erläutert, wie Ämter das erhöhte Arbeitsaufkommen besser bewältigen können. mehr...

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich E-Partizipation:
VertiGIS GmbH
53177 Bonn
VertiGIS GmbH
NOLIS GmbH
31582 Nienburg/Weser
NOLIS GmbH
leanact GmbH
38106 Braunschweig
leanact GmbH
Aktuelle Meldungen