Weimar:
Online-Dienste aus einem Guss


[9.6.2022] Die Stadtverwaltung Weimar will ihre digitale Entwicklung beschleunigen, um noch in diesem Jahr sämtliche Dienstleistungen für die Bürger auf dem elektronisch neuesten und sichersten Stand anzubieten. Damit sollen auch die OZG-Vorgaben erfüllt werden.

Die Verwaltungsleistungen der Stadt Weimar sollen bis Ende 2022 von jedem Ort online erreichbar sein. In Weimar soll bis zum Jahresende der Großteil der 600 Anliegen und Dienstleistungen, welche die Bürger bei der Stadtverwaltung nachfragen können, online und medienbruchfrei angeboten werden. Zwar seien einzelne Verwaltungsleistungen wie Terminanfragen, Anträge für Baugenehmigungen und Versammlungsanmeldungen schon heute online möglich, doch eine digitale Verwaltung müsse aus Bürgersicht ihre Leistungen aus einem Guss anbieten, so Christian Adolph, Leiter des Amts für Zentrale Steuerung und Digitalisierung. Wenn per Hand ausgefüllte, gescannte Formulare bei der Verwaltung eingingen, sei das ein Beleg, dass Dienstleistungen noch nicht auf dem neuesten technischen Stand seien.

Standardisierte Formulare statt unsicherer E-Mails

Derzeit erreichen die Stadtverwaltung pro Tag bis zu 10.000 E-Mails mit Anfragen, hinzu kommen rund 250 Anträge per Fax. Statt solcher nicht standardisierter E-Mails mit teils erheblichem Rückfragebedarf sollen sich die Bürger künftig über Servicekonten registrieren und die Anliegen in Form leicht verständlicher, elektronischer Fragebögen an die Verwaltung senden. Im weitergehenden Bearbeitungsprozess soll dann eine datenschutzkonforme und sichere elektronische Kommunikation stehen. E-Mail-Nachrichten mit sensiblen personenbezogenen Daten sollen dann der Vergangenheit angehören. Geplant ist auch die schrittweise Einführung von E-Payment, beispielsweise zur Bezahlung von Ordnungswidrigkeiten.
Schnell für den Bürger einsehbare Online-Auskünfte zum Bearbeitungsstand einer angefragten Verwaltungsdienstleistung, etwa bei der Abholung des Personalausweises, sollen künftig telefonische Auskünfte ersparen. Dennoch soll die Verwaltung weiterhin persönlich erreichbar bleiben: Dazu soll unter anderem eine neue Bürgerhotline dienen, die eine schnelle Weitervermittlung – etwa von Terminvereinbarungen – sicherstellen soll. Damit persönliche Vorsprachen reibungslos klappen, sollen zudem weitere digitale Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden, etwa beim digitalen Passbild. Geplant ist auch, einen Mängelmelder einzuführen und mit einem Bewerberportal online zu gehen. Um den Zugang zu allen Verwaltungsdienstleistungen zu erleichtern, solle ein Zuständigkeitsfinder als Einstieg auf der städtischen Homepage eingerichtet werden.

Ablauforganisation im Blick

Voraussetzung für die umfassende Digitalisierung bis zum Jahresende ist, dass die internen Prozesse der Verwaltung umgekrempelt und angepasst werden. Dabei sollen Prozesse wenn möglich automatisiert umgesetzt sowie Medienbrüche bei der internen Weiterverarbeitung vermieden werden.
Christian Adolph betont, dass es nicht ausreicht, bisherige Abläufe digital abzubilden. Digitalisierung heiße nicht, jedem Mitarbeitenden ein Tablet in die Hand zu drücken. Vielmehr müsse sich die Organisation verändern, der Blick in Richtung Ablauforganisation geschärft werden, so Adolph. Innerhalb der Stadtverwaltung würden rund 3.500 Prozesse ausgeführt, die über Jahrzehnte eingeschliffen seien. Diese könnten ohne Analyse unter Berücksichtigung auf Automatisierung, Digitalisierung, Medienbrüche und Nachhaltigkeit nicht optimiert werden. Die Mitarbeitenden müssten im Veränderungsprozess mitgenommen und ausreichend qualifiziert werden, so Adolph.
Das Hauptaugenmerk solle dabei auf der Unterstützung durch digitale Werkzeuge liegen. So soll etwa die interne Verteilung der täglich ankommenden Postsendungen komplett digitalisiert werden. Die Bearbeitung erfolge im Dokumenten-Management-System oder in den Fachverfahren. Auf diese Weise entstehen klare Bearbeitungsstrukturen, Zeit und Wege können eingespart werden.
An die Landesebene richtete Adolph kritische Worte: Das Land müsse seine Strategie konsequent umsetzen, derzeit scheine jedes Ministerium seine eigene Suppe zu kochen. Das habe zur Folge, dass viel Geld für Berater ausgegeben werde, ohne dass etwas Zählbares beim Bürger ankomme, so der Digitalisierungschef der Stadtverwaltung Weimar. (sib)

https://stadt.weimar.de

Stichwörter: Portale, CMS, Weimar, Bürgerservice, OZG

Bildquelle: Stadt Weimar

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich CMS | Portale
Troisdorf: Guter Start für die smarT:app
[9.9.2024] Mit der smarT:app stellt Troisdorf den Bürgerinnen und Bürgern einen digitalen Alltagsbegleiter zur Verfügung. Vom Mängelmelder über das Beteiligungsportal bis hin zum KI-Chatbot, Abfallkalender oder der integrierten Mobilitätskarte sind viele Funktionen integriert, weshalb sie bei den Bürgern gut ankommt. mehr...
Als digitaler Alltagsbegleiter zeigt die smarT:app der Stadt Troisdorf unter anderem alle Mobilitätsangebote auf einen Blick an.
Wiesbaden: Neue Kita-App eingeführt
[4.9.2024] In der Stadt Wiesbaden soll mit der neuen Kita-App KidsFox die Kommunikation zwischen Eltern und Erziehern effizienter und barrierefreier gestaltet werden. Die App ermöglicht nicht nur die Verwaltung von Terminen und Ankündigungen, sondern auch eine automatische Übersetzung in 27 Sprachen. mehr...
Die Stadt Wiesbaden hat jetzt die Kita-App KidsFox eingeführt.
EinbeckGO: App für die Stadt und alle Ortschaften
[4.9.2024] Eine neue offizielle Stadt-App bietet jetzt Einbeck an. EinbeckGO gewährt nicht nur Zutritt zum digitalen Rathaus. Als zentrale Kommunikationsplattform informiert die App auch über Veranstaltungstermine und lokale Nachrichten und soll die Stadt und die umliegenden Ortschaften näher zusammenbringen. mehr...
Die neue offizielle Stadt-App soll Einbeck und die umliegenden Ortschaften näher zusammenbringen.
Kollig: Orts-App verbindet Bericht
[30.8.2024] Als zentrale Kommunikationsplattform verbindet die Orts-App in Kollig Gemeinde, Bürger, Vereine und ehrenamtlich Engagierte. Mit ihr können sich auch jene Bürgerinnen und Bürger identifizieren, die Social Media fernbleiben. Entsprechend groß ist die Reichweite der App vor Ort. mehr...
Über die Orts-App bleiben Gemeinde, Bürger, Vereine und Unternehmen in Kollig verbunden und auf dem Laufenden.
Kreis Unna: Portal zur Berufsorientierung
[30.8.2024] Mit UNITED.nrw ist im Kreis Unna zu Beginn des neuen Schuljahres ein neues Portal zur Berufsorientierung freigeschaltet worden. Das Portal bündelt nach Angaben der Kreisverwaltung Infos, die zuvor an vielen verschiedenen Stellen zu finden waren.  mehr...
Neues Portal UNITED.nrw des Kreises Unna bündelt Themen und Angebote rund um die Berufsorientierung.
Weitere FirmennewsAnzeige

SAP S/4HANA: Klare Sicht im Rechnungswesen
[10.9.2024] Die Bremer Stadtreinigung AöR arbeitet seit Anfang 2022 auf einem SAP S/4HANA-System und realisierte im Anschluss an dieses Migrations- projekt den Umstieg auf die elektronische Rechnungseingangsverarbeitung mit der xSuite. mehr...

SCCON vernetzt Politik, Verwaltung und Digitalwirtschaft: Drei Tage Fokus auf die Digitalisierung des öffentlichen Sektors auf der Smart Country Convention Berlin
[1.9.2024] Bürokratiebändiger, Digitalisierungsfans und Smart City Enthusiasten – sie alle kommen vom 15. – 17. Oktober 2024 auf der Smart Country Convention in Berlin zusammen. Ob Leitlinien für den Einsatz von KI in der Verwaltung, digitaler Zwilling in der Smart City oder personalisierte Verwaltung auf dem Smartphone – es gibt bereits heute zahlreiche innovative Lösungen für die Digitalisierung von Städten, Gemeinden und Behören. Spitzenvertreterinnen und -vertreter aus Verwaltung, Politik und Wissenschaft, Pioniere der Digitalwirtschaft, Hidden Champions und lokale Branchenköpfe zeigen auf der Smart Country Convention 2024, wie wir die Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam bewältigen können. mehr...

Dokumentenmanagement: Zukunftsweisende Rechnungsbearbeitung mit SAP
[21.8.2024] Rechnungen treffen in Unternehmen in allen Formaten und auf unterschiedlichen Wegen ein: im Papierformat, per E-Mail als PDF oder bereits als E-Rechnung im XML-Format. Letzteres Format ist im Public Sector schon gesetzt, im B2B wird es nun zum 1.1.2025 verpflichtend. Für die Rechnungsverarbeitung in SAP gibt es bereits erprobte Lösungen am Markt. Wichtig ist, dass diese auch mit der neuen Produktgeneration S/4HANA in ihren verschiedenen Ausprägungen funktionieren. mehr...
Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich CMS | Portale:
NOLIS GmbH
31582 Nienburg/Weser
NOLIS GmbH
KID Magdeburg GmbH
39104 Magdeburg
KID Magdeburg GmbH
S-Management Services GmbH
70565 Stuttgart
S-Management Services GmbH
ITEBO GmbH
49074 Osnabrück
ITEBO GmbH
Aktuelle Meldungen