[29.6.2023] Beim Hamburger Bürgerbeteiligungssystem DIPAS ist das 100. Verfahren online. Mit hoher Nutzerfreundlichkeit, KI-unterstützter Auswertung und innovativer Präsentation der Verfahren geht das Open-Source-Tool immer neue Wege. Inzwischen wird es auch von anderen Städten genutzt.
Seit sieben Jahren ist in Hamburg das integrierte, digitale Partizipationssystem DIPAS erfolgreich im Einsatz (
wir berichteten). In dieser Zeit wurden 100 Beteiligungsverfahren abgewickelt. Die Nutzerstatistik des Portals verzeichnet nach Angaben der Stadt Hamburg knapp 34.000 Beiträge, gut 29.000 Kommentare und 750.000 Seitenzugriffe (Stand Ende Juni 2023). Als Open Source Software steht DIPAS auch anderen Kommunen oder wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung (
wir berichteten) und wird aktuell unter anderem in Leipzig, München und Bremen eingesetzt.
Entwickelt wurde DIPAS gemeinsam von der Stadtwerkstatt der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und vom Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV) und mehrere Jahre vom City Science Lab der HafenCity Universität unterstützt. Angestoßen werden die meisten Online-Beteiligungsverfahren von den Bezirksämtern, bei den Themen dominieren Stadtentwicklung und Mobilität. Die Themen reichen dabei von der Spielplatzgestaltung im Quartier über gesamtstädtische Vorhaben wie dem Lärmaktionsplan bis hin zum Ausbau des Stadtrad-Netzes.
Innovation für die E-Partizipation
Ziel ist es, möglichst viele Menschen in die Planung einzubeziehen und deren Anregungen zu berücksichtigen. „Sie sind die örtlichen Expertinnen und Experten, mit ihnen entwickeln wir unsere Stadt gemeinsam weiter“, sagte die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Karen Pein. Dank DIPAS hat Hamburg bezogen auf die Bürgerbeteiligung auch die Corona-Pandemie gut überstanden, berichtet die Stadt: Fast alle Beteiligungsverfahren konnten 2020/21 digital durchgeführt werden.
Seit ihrem Launch wird die Partizipationsplattform stetig weiterentwickelt. So kam Ende 2022 der DIPAS navigator dazu, der einen schnellen Überblick über alle informellen Beteiligungsverfahren bietet (
wir berichteten). Aktuell wird DIPAS auch im Rahmen des vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) geförderten Projektes Connected Urban Twins (CUT) (
wir berichteten) weiterentwickelt. Eines der Entwicklungsthemen ist die KI-gestützte Auswertung von Beteiligungsverfahren mit dem Modul DIPAS analytics (
wir berichteten). Dieses soll in der Lage sein, Freitextantworten aus Partizipationsverfahren – und andere Texte – automatisiert auszuwerten. Im Rahmen des Projekts DIPAS Stories wird eine Anwendung entwickelt, die komplexe Beteiligungsfragen mithilfe von Storytelling plastisch vermittelt (
wir berichteten).
(sib)
Einstieg in DIPAS (Deep Link)
Open Source Code und alle Informationen zu DIPAS (Deep Link)
https://www.hamburg.de/stadtwerkstatt
Stichwörter:
E-Partizipation,
Hamburg,
DIPAS