Rhein-Kreis Neuss:
Kreisweiter digitaler Zwilling


[5.12.2023] Die acht Kreiskommunen im Rhein-Kreis Neuss wollen einen gemeinsamen digitalen Zwilling aufbauen und ihre raumbezogenen Daten zusammenführen. Eine solche interkommunale Zusammenarbeit ist bisher einzigartig im Land Nordrhein-Westfalen. Dieses fördert das Vorhaben mit 420.000 Euro.

Der Rhein-Kreis Neuss will einen kreisweiten digitalen Zwilling aufbauen und erhält dafür Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen. Als erster Kreis in Nordrhein-Westfalen erhält der Rhein-Kreis Neuss für den gemeinsamen Aufbau eines digitalen Zwillings mit seinen acht kreisangehörigen Kommunen eine Förderung vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung (MHKBD) des Landes. Wie der Kreis berichtet, hatten zuvor der Kreistag, alle Bürgermeister und Räte dem Digitalprojekt grünes Licht gegeben. Die Federführung für dieses Leuchtturmprojekt aus dem Masterplan Digitalisierung des Kreises hat das IT-Dezernat mit seinem Kataster- und Vermessungsamt, mit den Kreiskommunen wurde ein Lenkungsausschuss eingerichtet.
Jetzt übergab Thomas Hunsteger-Petermann, der Landesbeauftragte für interkommunale Zusammenarbeit, den Förderbescheid in Höhe von 420.000 Euro an Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Vertreter der kreisangehörigen Kommunen im Kreishaus. „Nicht nur im Förderprogramm, sondern landesweit ist die interkommunale Zusammenarbeit beim Aufbau eines digitalen Zwillings zwischen einem Kreis und seinen Gemeinden einzigartig“, betonte Hunsteger-Petermann bei der Übergabe im Grevenbroicher Kreishaus und fügte hinzu: „Dadurch bietet sich die Chance, datengetriebene Anwendungsfälle für eine zukunftsfähige Kreis- und Stadtplanung umzusetzen.“

Eingespielte Zusammenarbeit

Für den Aufbau des digitalen Zwillings soll in den kommenden sechs Jahren der öffentliche Raum des Kreisgebiets mit speziellen Vermessungsfahrzeugen befahren werden. Die daraus generierten Daten und bereits vorliegende digitale Befliegungsdaten bilden dann die Grundlage des digitalen Zwillings. Im Projektverlauf sollen weitere Daten wie Bevölkerungszahl, Alter und Geschlecht sowie Daten der Bauleitplanung, der Verkehrs- und Raumentwicklung hinzukommen.
Die so angereicherten, hochaufgelösten, georeferenzierten 3D-Bilddaten erlauben den teilnehmenden Kommunen bessere Planungen – so lässt sich etwa vorhersagen, wo in den kommenden Jahren eine Schule oder ein Altenheim benötigt wird. Auch Klimaanpassungsstrategien können im Vorfeld einer Planungsentscheidung entwickelt werden. Zudem hilft der kreisweite digitale Zwilling bei der Verkehrsplanung oder auch beim Katastrophenschutz: Verkehrswege oder Hochwasser enden meistens nicht vor der Stadtgrenze. Da wichtige Daten den Verwaltungen virtuell vorliegen, können viele aufwendige Vor-Ort-Termine entfallen, und Planungsvorhaben werden erheblich beschleunigt. Die Kosten des mehrjährigen Projekts liegen nach Angaben des Kreises bei rund 900.000 Euro. Nach einer Ausschreibung soll mit den Befahrungen noch in diesem Jahr begonnen werden. (sib)

https://www.rhein-kreis-neuss.de

Stichwörter: Geodaten-Management, Rhein-Kreis Neuss, digitaler Zwilling, interkommunale Kooperationen

Bildquelle: W. Walter/Rhein-Kreis Neuss

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Geodaten-Management
Hannover: Grundwasserstände online
[17.6.2024] Ob Land- und Forstwirtschaft, Bausektor oder Landschaftspflege – für all diese Bereiche sind aktuelle Informationen zu Grundwasserständen wichtig. Die Stadt Hannover stellt diese nun auf einer interaktiven Online-Karte bereit. mehr...
Grundwasserstandsmessung in Hannover. Die Ergebnisse aktueller Messungen können auf einer Online-Karte eingesehen werden.
Oldenburg/Trier: Digital kühle Orte finden
[11.6.2024] Kühlere Orte bei langanhaltenden Hitzewellen können eine Wohltat sein. Immer mehr Städte bieten Stadtpläne, die Bewohnern und Besuchern geeignete Orte anzeigen, an denen sie sich vor zu hohen Temperaturen schützen können. Zuletzt haben Trier und Oldenburg entsprechende Angebote veröffentlicht. mehr...
Digitaler Stadtplan zeigt kühle Orte in und um Oldenburg.
Homburg: Kommunales Geoportal gestartet
[29.5.2024] In Homburg steht eine neue, GIS-basierte Plattform bereit, die verschiedene Informationen zu kommunalen Themen liefert. Integriert ist ein Mängelmelder inklusive Mobil-App. Diese Angebote sind nicht nur ein Informationsservice für Bürgerinnen und Bürger – sie sollen auch die Abläufe in der Verwaltung erleichtern. mehr...
In Homburg erleichtert eine GIS-basierte Online-Plattform künftig die Zusammenarbeit von Bürgern und Verwaltung.
Hamburg: Starkregengefahrenkarte ist komplett
[28.5.2024] In Hamburg wurde eine Starkregengefahrenkarte für das gesamte Stadtgebiet fertiggestellt und ist nun öffentlich zugänglich. Interessierte können sich mithilfe dieser Karte umfassend über potenzielle Starkregengefahren durch Überflutungen informieren und – sofern erforderlich – entsprechend vorbereiten. mehr...
Eine Starkregengefahrenkarte soll Hanburger Bürger und Behörden über Risikogebiete informieren.
Bremen: Machine Learning in der Stadtentwicklung
[23.5.2024] Das Satellitentechnologie-Unternehmen OHB Digital Connect und das Landesamt für Geoinformation Bremen wollen in einem Kooperationsprojekt das maschinelle Lernen für nachhaltige Stadtentwicklung voranbringen. Ziel ist es, Massendaten KI-gestützt auszuwerten und in Beziehung zueinander zu setzen. mehr...
Die automatisierte Verarbeitung von Geodaten ist ein entscheidender Schritt für die nachhaltige Stadtentwicklung. In Bremen läuft dazu eine neue Kooperation.
Weitere FirmennewsAnzeige

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Geodaten-Management:
GIS Consult GmbH
45721 Haltern am See
GIS Consult GmbH
ekom21 – KGRZ Hessen
35398 Gießen
ekom21 – KGRZ Hessen
Barthauer Software GmbH
38126 Braunschweig
Barthauer Software GmbH
Aktuelle Meldungen