Crowdstrike-Panne:
Geringe Störungen bei Kommunalverwaltungen


[22.7.2024] Das Update des Sicherheitsdienstleisters Crowdstrike, das am Freitag globale IT-Ausfälle auslöste, hat auch dazu geführt, dass der kommunale IT-Dienstleister SIT seine Systeme sicherheitshalber abgeschaltet hat. Die Auswirkungen auf Kommunen waren aber lediglich geringfügig.

Zentralisierte Daten zur Auswirkung der Crowdstrike-/Azure-Panne auf Kommunalverwaltungen liegen dem BSI nicht vor. Einzelne Kommunen melden Ausfälle in geringem Maß. Am vergangenen Freitag (19. Juli 2024) hat ein fehlerhaftes Update einer IT-Security-Lösung des Herstellers Crowdstrike zu weltweiten IT-Ausfällen in zahlreichen Branchen geführt. Zudem gab es nach Auskunft des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auch einen Konfigurationsfehler der Microsoft-Lösung Azure, der ebenfalls weltweit Auswirkungen zeigte. Einen Cyberangriff schloss das BSI zunächst aus. Betroffen waren Kritische Infrastrukturen (KRITIS), ebenso zahlreiche – auch große – Unternehmen, Bundesbehörden allerdings nicht, wie die BSI-Präsidentin Claudia Plattner während einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag berichtete. Zu Landes- und Kommunalbehörden hat die Bundesbehörde keinen Einblick.
Zumindest einige der Kommunalverwaltungen selbst meldeten am Freitag geringfügige Einschränkungen ihrer Dienstleistungen. Betroffen waren Kunden des IT-Dienstleisters Südwestfalen-IT (SIT). Bei SIT wurden die Server nach dem fehlerhaften Crowdstrike-Update zunächst sicherheitshalber abgeschaltet, im Laufe des Freitagnachmittags aber wieder freigegeben, nachdem eine neue Version des Updates aufgespielt worden war. „Unser Ansatz ‚Sicherheit vor Geschwindigkeit‘ hat sich bewährt: Wir haben alle betreffenden Server geprüft und diese – nach Klärung der Lage – wieder hochgefahren“, so Mirco Pinske, Geschäftsführer der Südwestfalen-IT.
Beim den Kommunen selbst blieben die Auswirkungen der Sicherheitsmaßnahme überschaubar. So berichtet der Märkische Kreis, dass „kaum Fachanwendungen“ in Mitleidenschaft gezogen seien, lediglich die Ausländerbehörde musste geschlossen bleiben. Ähnlich war die Lage bei der Soester Kreisverwaltung: Einige Fachanwendungen liefen am Freitag nicht, aber die allermeisten Serviceleistungen der Kreisverwaltung liefen reibungslos. Bei der Stadt Siegen konnten kurzzeitig Pässe und Ausweise, Um- und Anmeldungen sowie Beurkundungen im Sterbe- und Geburtenregister nicht beantragt werden – am Freitagnachmittag standen die Dienste jedoch wieder bereit. (sib)

https://www.kreis-soest.de
https://maerkischer-kreis.org

Stichwörter: IT-Sicherheit, Südwestfalen-IT (SIT), Cybersicherheit, Märkischer Kreis, Kreis Soest, Siegen

Bildquelle: Märkischer Kreis

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich IT-Sicherheit
Interview: Angriffe wird es immer geben Interview
[10.7.2024] Öffentliche Einrichtungen rücken zunehmend in den Fokus von Cyber-Kriminellen und staatlich gelenkten Hackern. Kommune21 sprach mit regio-iT-Geschäftsführer Stefan Wolf, wie Städte und Gemeinden den Gefahren begegnen können. mehr...
Dr. Stefan Wolf, regio-iT-Geschäftsführer
OpenR@thaus: Serviceportal nicht erreichbar
[2.7.2024] Wegen einer Sicherheitslücke wurde das Serviceportal OpenR@thaus zum zweiten Mal in kurzer Zeit vom Netz genommen. Davon betroffen sind rund 300 Kommunen. Die Wartungsarbeiten dauern derzeit an. Offenbar besteht ein Zusammenhang zu einer Schwachstelle der BundID, die es erlaubt, relativ einfach auf einer eigenen Website ein BundID-Log-in umzusetzen. mehr...
Braunschweig ist eine von rund 300 Kommunen, welche die Portallösung OpenR@thaus vorübergehend abgeschaltet haben.
Märkischer Kreis: Bedrohungslagen nehmen zu
[27.5.2024] Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht, der Märkische Kreis geht jedoch viele richtige Wege, um einem Hacker-Angriff vorzubeugen. Das zeigt ein Bericht, den der IT-Sicherheitsbeauftragte des Märkischen Kreises jetzt im Digitalausschuss im Kreishaus Lüdenscheid vorgestellt hat. 
 mehr...
Der Märkische Kreis geht viele richtige Wege, um einem Hacker-Angriff vorzubeugen.
OZG-Security: Wie sicher ist die Website?
[24.5.2024] Ein Web-Schnelltest, der im vergangenen Jahr im Rahmen einer OZG-Security-Challenge entwickelt wurde, steht jetzt als Open-Source-Software auf Open CoDE veröffentlicht – getreu dem Motto „Public Money – Public Code“. Geprüft werden sechs ausgewählte IT-Sicherheitsmaßnahmen der eingegebenen URLs. mehr...
Ein Schnelltest gibt Aufschlus über das IT-Sicherheits-Niveau einer Website. Der Test ist nun auf OpenCoDE verfügbar.
Brandenburg: Tätigkeitsbericht zum Datenschutz
[10.5.2024] Der Tätigkeitsbericht der brandenburgischen Landesbeauftragten für den Datenschutz und für das Recht auf Akteneinsicht liegt vor. Zu den Schwerpunktthemen gehören unter anderem Künstliche Intelligenz, die datenschutzrechtliche Bewertung von Facebook-Fanpages sowie die Aufarbeitung des Cyber-Angriffs auf die Stadt Potsdam im Dezember 2022. mehr...
„Wer Künstliche Intelligenz einsetzt, muss die Risiken der Datenverarbeitung einschätzen können“, betont Brandenburgs LDA Dagmar Hartge.
Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich IT-Sicherheit:
ITEBO GmbH
49074 Osnabrück
ITEBO GmbH
D-Trust GmbH
10969 Berlin
D-Trust GmbH
NCP engineering GmbH
90449 Nürnberg
NCP engineering GmbH
Aktuelle Meldungen