[6.8.2013] Nur rund ein Prozent der Internet-Seiten von öffentlichen Stellen in Baden-Württemberg haben den Like-Button von Facebook integriert, so das Ergebnis einer Überprüfung durch den Landesbeauftragten für den Datenschutz, Jörg Klingbeil.
In Baden-Württemberg wurden Internet-Auftritte öffentlicher Stellen im Hinblick auf die Verwendung des Facebook-Like-Buttons überprüft. Der Landesbeauftragte für den Datenschutz, Jörg Klingbeil, hat jetzt die Ergebnisse bekannt gegeben. „Meine Mitarbeiter haben in den letzten Wochen insgesamt 4.394 Internet-Seiten mit einem speziellen Prüfprogramm untersucht und sind nur in 47 Fällen auf einen direkt eingebundenen Like-Button gestoßen. Das ist eine erfreulich geringe Quote von circa 1,1 Prozent. In diesem Fall bin ich versucht ,gefällt mir´ zu sagen“, so Klingbeil. Der Landesbeauftragte wies darauf hin, dass durch den Button schon beim Laden der Websites, also ganz ohne Zutun und Information des Nutzers, Daten an den Betreiber des sozialen Netzwerks übermittelt werden, selbst wenn der Betroffene gar nicht bei Facebook registriert ist. Wenn der Betroffene zur gleichen Zeit bei Facebook angemeldet ist oder sich später anmeldet, kann ihm -– auch rückwirkend – sein Nutzungsverhalten konkret zugeordnet werden. „Das ist ein eindeutiger Datenschutzverstoß, der dem Seitenbetreiber zuzurechnen ist. Es kann zudem nicht sein, dass Bürger, die sich auf den Internet-Seiten öffentlicher Stellen informieren wollen, mit ihren Daten dafür bezahlen und diese Stellen dazu noch Beihilfe leisten“, ergänzte der Datenschutzbeauftragte. Daher habe er nun die Betreiber der 47 problematischen Websites angeschrieben und gebeten, künftig generell auf die Verwendung des Like-Buttons zu verzichten. Bis Mitte September 2013 erwartet er eine Rückmeldung.
(cs)
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