[4.5.2015] Eine Studie der Unternehmensberatung BearingPoint hat die Agilität in deutschen Behörden untersucht. Agile Ansätze werden demnach nur von einem vergleichsweise kleinen Teil der Befragten wahrgenommen.
Der Weg zur agilen Behörde ist noch weit. Das ist das Ergebnis einer Studie von BearingPoint. Rund 70 Institutionen der öffentlichen Verwaltung in Deutschland hat das Unternehmen dafür laut eigenen Angaben befragt. Nur ein vergleichsweise kleiner Teil der Befragten habe demnach agile Ansätze in der Verwaltung bemerkt. Erschwert werde der Prozesswandel nicht nur durch kollaborative und projektbezogene Hürden. Auch rechtliche Rahmenbedingungen seien ein Hindernis. Lösungsansätze für mehr Agilität sind aus Sicht der Befragten vor allem Plattformen im Bereich Workflow Management, Kollaboration und Wissensmanagement. Der Relevanz von Agilität stimmen die Teilnehmer mit bis zu 80 Prozent zu. Auffällig sei dabei die stärkere Gewichtung der Relevanz auf Arbeits- anstatt auf der Führungsebene. „Anscheinend erreicht der Druck, den die Arbeitsebene im täglichen Umgang mit der Umsetzung politischer Entscheidungen verspürt, die Führungsebenen nur in deutlich reduziertem Umfang“, erklärt Jon Abele, Partner bei BearingPoint. „Dabei erkennen bereits 40 Prozent der Befragten agile Ansätze in der Verwaltung. Dies belegt, dass Agilität in diesem Sektor kein Mythos ist.“ Die Autoren ziehen vier Schlussfolgerungen aus der Studie. So sollte das Dienst- und Tarifrecht im Hinblick auf dessen Eignung und Anpassung zur Einrichtung agiler Arbeitsstrukturen überprüft werden. Zudem sollte die im Zuge des E-Government-Gesetzes vom Normenkontrollrat geforderte ressortübergreifende Umsetzungsstrategie weiterentwickelt werden. Parallel und in Kombination mit der ressortübergreifenden Umsetzung ist aus Sicht der Autoren eine Agilitätsstrategie zur Stärkung des Methodenverständnisses zu entwickeln. Außerdem sollte die Verwaltungs-IT hinsichtlich der Anpassungsfähigkeit und Kundenorientierung gestärkt werden.
(ve)
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