[31.8.2018] Der Rettungsdienst in Berlin wird digitalisiert: Das internetbasierte System IVENA bietet nahezu in Echtzeit stadtweit einen Überblick über die klinischen Versorgungsmöglichkeiten.
In Berlin ist jetzt der digitale Versorgungsnachweis IVENA vorgestellt worden, nachdem er zuvor in sechs Pilot-Rettungsstellen getestet worden war. Wie die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung mitteilt, handelt es ich bei IVENA um eine digitale Plattform zur Verknüpfung von Notfallrettungsdienst und Aufnahmekrankenhäusern. Die Kliniken müssen einzelne Stationen bei Vollbelegung nun nicht mehr telefonisch oder per Fax bei der Feuerwehrleitstelle ab- und anmelden, sondern können dies direkt über das internetbasierte System tun, auf das die Rettungsleitstelle der Feuerwehr und alle Kliniken Zugriff haben. Seit April 2018 seien alle Berliner Krankenhäuser mit Rettungsstelle an IVENA angeschlossen.
Für die zweite Phase ist geplant, dass Patienten in kritischem Zustand über IVENA den Kliniken zugewiesen werden und dies dem Team in der Notaufnahme direkt auf einem separaten Monitor angezeigt wird. In der dritten Phase sollen laut Gesundheitssenat die Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge via Tablets direkt an IVENA angeschlossen werden. Die Zuweisung der Notfallpatienten erfolge dann nicht mehr über die Leitstelle der Berliner Feuerwehr, sondern dezentral und eigenständig durch die Besatzung der Rettungswagen.
Gesundheitssenatorin Dilek Kolat sagt: „Mit IVENA stellen wir die Berliner Notfallversorgung auf neue Füße. Durch die Digitalisierung der Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Krankenhaus beschleunigt sich die Suche nach dem bestmöglichen Krankenhaus, sodass Notfallpatientinnen und -patienten davon profitieren. Gleichzeitig entlasten wir mit IVENA stark frequentierte Notaufnahmen durch eine gleichmäßigere und bedarfsgerechtere Patientenzuweisung.“
Nach Aussage von Karsten Göwecke, Ständiger Vertreter des Landesbranddirektors der Berliner Feuerwehr, transportiert die Notfallrettung täglich über 1.000 Patienten in die zentralen Notaufnahmen der Berliner Kliniken. „IVENA wird es uns ermöglichen, neue Qualitätsansprüche bei der Patientenübergabe zu setzen.“ Alle Patientenzuweisungen in IVENA würden sich an aktuellen notfallmedizinischen Leitlinien, Richtlinien und Empfehlungen ausrichten. Auch bei der Suche nach der nächstgelegenen und geeigneten Klinik würden die Einsatzkräfte hervorragend unterstützt. „Darüber hinaus können bereits während des Patiententransports im Rettungswagen wichtige medizinische Informationen an die aufnehmende Klinik übersandt werden. IVENA ermöglicht jederzeit einen stadtweiten Überblick über die Versorgungskapazitäten in Echtzeit.“
IVENA ist ein gemeinsames Projekt von Gesundheits- und Innensenat, Berliner Notfallkrankenhäusern und -zentren sowie der Berliner Feuerwehr mit dem Berliner Notfallrettungsdienst.
(ba)
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