Studie:
Breitband-Ausbau im ländlichen Raum


[7.5.2019] Personelle Engpässe und fehlendes Know-how aufseiten der Verwaltung sind die Hauptursachen für die weißen Flecken der Internet-Landschaft in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zur Förderung des Breitband-Ausbaus im ländlichen Raum.

Eine Studie zur Förderung des Breitband-Ausbaus im ländlichen Raum haben jetzt das Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge an der Universität Leipzig, die PSPC Public Sector Project Consultants und die BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft veröffentlicht. Für die Studie wurde laut BDO untersucht, wie unterschiedliche Förderverfahren auf Länderebene koordiniert werden und welche Förderprogramme und Strategien der Länder bisher am stärksten zum zeitnahen und flächendeckenden Breitband-Ausbau beigetragen haben. Befragt wurden für die Studie Kommunen, Kapitalgeber und kommunale Telekommunikationsunternehmen.
Als Hauptursache für die weißen Flecken der deutschen Internet-Landschaft werden fehlende personelle Kapazitäten in Verbindung mit fehlendem Know-how aufseiten der öffentlichen Hand genannt. Aus Sicht der Befragten sorgt dies für zum Teil erhebliche Ausbauverzögerungen. Auch wirtschaftliche Überlegungen und die Heterogenität von Ausbaufortschritten, der Eigentums- und Organisationsstruktur sowie der Versorgungsraten stehen laut der Studie einem flächendeckenden Internet im Weg.
Als Lösungsansätze nennen die Befragten unter anderem eine Vereinfachung und Straffung der Richtlinien und Prozesse bei der Bundesförderung. Eine Erhöhung der Fachkompetenz – vor allem auf Länderebene – könnte die Bearbeitung von Förderanträgen beschleunigen. Nicht zuletzt sollten bestehende Anreize für einen Parallel- oder Überbau minimiert werden, indem Fehlverhalten sanktioniert wird.
„Wir haben festgestellt, dass es einen hohen Anpassungsbedarf der Rahmenbedingungen insbesondere im ländlichen Raum gibt“, kommentiert André Horn, Experte für öffentliche Infrastruktur bei der BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. „Hilfreich wäre neben der Anpassung der Förderkulisse ein Investitionsschutz für Unternehmen, die bereits in Glasfasernetze investiert haben und sowohl den Zugang als auch die Nutzung des Netzes zu marktgerechten Konditionen anbieten.“ Inhaltlich deckt die Studie die Förderkulisse, die Planung und die Pachteinnahmen im Betreibermodell, die Gefährdung von Förderverfahren durch strategischen Überbau, Smart Cities, die Ausgestaltung der Mitnutzung und Mitverlegung, die Eignung von Maßnahmen zur Regulierung von Glasfaseranschlüssen, mögliche Organisations- und Finanzierungsmodelle sowie eine Risikoeinschätzung bei der Finanzierung von FTTB-Netzen ab. (ve)

Studie zur Förderung des Breitband-Ausbaus im ländlichen Raum – Ergebnisse und Empfehlungen (PDF; 7,2 MB) (Deep Link)
https://www.bdo.de
https://www.kompetenzzentrum-uni-leipzig.de
http://www.psp-consult.de

Stichwörter: Breitband, Studie, BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge, PSPC Public Sector Project Consultants



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Breitband
Friedrichshafen: Weiße Flecken sind Vergangenheit
[12.7.2024]  
In Friedrichshafen erhalten mit dem offiziellen Abschluss des Breitbandförderprojekts „Weisse Flecken“ nun auch bislang unterversorgte Adressen Zugang zum Glasfasernetz. Das Ausbauprojekt haben Stadt, Stadtwerk am See und Netzbetreiber TeleData innerhalb eines straffen Zeitplans realisiert. mehr...
Friedrichshafen: Symbolische Inbetriebnahme des neuen Glasfasernetzes.
Bad Köstritz: Gute Planung beim Glasfaserausbau Bericht
[11.7.2024] Bis zu 1.300 Adressen will die Thüringer Netkom in der Stadt Bad Köstritz mit Glasfaserinternet versorgen. Ein solch komplexes und umfangreiches Projekt zu planen und erfolgreich umzusetzen, erfordert ein hohes Maß an Kommunikation und Abstimmung zwischen den verschiedenen Beteiligten. mehr...
Glasfaserausbau: Axians setzte beim Projekt in Bad Köstritz auf moderne und nachhaltige Verlegemethoden.
Landkreis Fulda: Pragmatismus beim Glasfaserausbau
[1.7.2024] Um das Ziel einer Glasfaserversorgung auch in ländlichen Randlagen schnell zu erreichen, wird in Hessen die oberirdische Verlegung von Glasfaserkabeln erprobt – an Holzmasten, die dereinst für Kupferleitungen errichtet wurden. Das Land will Kommunen bei der oberirdischen Verlegung künftig unterstützen. mehr...
Im Landkreis Fulda werden Glasfaserkabel oberirdisch verlegt – an Holzmasten, die dereinst für Kupferleitungen errichtet wurden.
Nordrhein-Westfalen: Ein Jahr Task Force Mobilfunk
[28.6.2024] Seit einem Jahr agieren die Landesregierung, kommunale Spitzenverbände, Mobilfunknetzbetreiber und Funkturmgesellschaften in der Task Force Mobilfunk NRW. Gemeinsam konnten wichtige Fortschritte hin zu einer flächendeckenden Versorgung mit 4G und 5G erreicht werden. mehr...
Ein Jahr nach ihrem Start zieht die Task Force Mobilfunk NRW eine erste positive Bilanz der Zusammenarbeit.
Landkreis Börde: 7.000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt
[24.6.2024] Eines der größten Glasfaserbreitbandnetze in Sachsen-Anhalt entsteht im Landkreis Börde. Nun ist das Vorhaben nach Angaben der ARGE-Breitband annähernd vollständig umgesetzt. Technischer Partner bei dem Projekt war der Netzbetreiber DNS:NET. mehr...
Gigabitgeschwindigkeiten sind im Landkreis Börde nun Standard, zahlreiche Haushalte, Unternehmen, Krankenhäuser und Schulen durch DNS:NET versorgt.
Weitere FirmennewsAnzeige

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Breitband:
Aktuelle Meldungen