[1.7.2024] Um das Ziel einer Glasfaserversorgung auch in ländlichen Randlagen schnell zu erreichen, wird in Hessen die oberirdische Verlegung von Glasfaserkabeln erprobt – an Holzmasten, die dereinst für Kupferleitungen errichtet wurden. Das Land will Kommunen bei der oberirdischen Verlegung künftig unterstützen.
Das im Februar 2024 beschlossene Sofort-Programm „11+1 für Hessen“ umfasst 12 Projekte aus verschiedensten Bereichen, die mit hoher Priorität realisiert werden sollen – darunter flächendeckende Glasfaseranschlüsse in ganz Hessen. Um diesem Ziel näherzukommen, werden auch bisher eher selten genutzte Verlegetechniken erprobt: Im Landkreis Fulda wurden jetzt pilothaft die Vorteile der oberirdischen Verlegung von Glasfaserkabeln genutzt und mehrere Gebäude angeschlossen. Dies berichtet das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation (HMDI). Bei den versorgten Grundstücken handelt es sich demnach um drei gewerbliche und drei private Adressen sowie eine kommunale Adresse der Marktgemeinde Burghaun.
Geeignet für Randlagen
Die oberirdische Verlegung von Telekommunikationslinien auf neu errichteten oder auf vorhandenen Masten bietet eine effiziente Möglichkeit, um Glasfaseranschlüsse besonders in dünn besiedelten Gebieten, Randlagen und für abgelegene Adressen zu realisieren, so das HMDI. „Um das Tempo beim Glasfaserausbau weiter zu beschleunigen, prüfen wir sämtliche Verlegungsmöglichkeiten. Wir werden beim Glasfaserausbau vor allem den ländlichen Raum flächendeckend anschließen. Dieses Pilotprojekt eignet sich in hervorragender Weise zur Anbindung entlegener Standorte oder von Objekten außerhalb einer Ortschaft. Auch ist die oberirdische Verlegung eine effiziente Überbrückung von größeren Entfernungen“, betonte Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus.
Breitbandbüro Hessen unterstützt oberirdische Verlegung
Für die Glasfaseranbindung über die längeren Streckenabschnitte wurden vonseiten des Kooperationspartners Telekom bereits vorhandene Rohranlagen der Marktgemeinde Burghaun übernommen, sodass kein weiterer Tiefbau notwendig wurde. Als wirtschaftlichste Lösung wurde in einem Teilabschnitt eine oberirdische Glasfaserleitung an bestehenden Holzmasten ergänzt und damit vergleichsweise höhere Tiefbaukosten vermieden. Die Hausanschlüsse wurden in einem letzten Schritt überwiegend unterirdisch verlegt.
„Auch aufgrund des Fachkräftemangels, den nicht ausreichenden Kapazitäten bei den Tiefbauarbeiten sowie den nachhaltigen Vorteilen durch weniger Feinstaub und Lärm gegenüber dem konventionellen Tiefbau, unterstützen wir die oberirdische Verlegung gerade im ländlichen Raum. Unser Breitbandbüro Hessen steht Kommunen als Ansprechpartner dafür zur Verfügung“, ergänzte Sinemus.
(sib)
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Bildquelle: HMDI