[24.8.2020] In vielen Kommunen konnten in den zurückliegenden Monaten Baugenehmigungsverfahren wegen der Corona-Pandemie nur verzögert bearbeitet werden. Die Einführung digitaler Verfahren – wie in der Stadt Essen – kann Abhilfe schaffen.
Das IT-Unternehmen cit, unter anderem spezialisiert auf formular- und dokumentbasierte Prozesse, rät Kommunen zur Einführung digitaler Baugenehmigungsverfahren. Damit werde für alle Beteiligten innerhalb wie außerhalb der Verwaltung der Online-Zugriff auf Informationen ermöglicht und die kontinuierliche Erteilung von Baugenehmigungen gesichert. Diese ist angesichts der coronabedingten Behördenschließungen und Homeoffice-Phasen zuweilen ins Stocken geraten, eben weil für die Erteilung von Baugenehmigungen notwendige Unterlagen oft nicht zugänglich seien, stellt cit fest. Einen Antragsstau konstatierte auch eine Umfrage des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW). Demnach berichten vier Fünftel der Bauträger, dass die Erteilung von Baugenehmigungen auf kommunaler Ebene länger als üblich dauerte und dadurch zusätzliche Kosten entstünden. Gerade in Baugenehmigungsverfahren gäbe es „besonders viele verwaltungsinterne sowie externe Beteiligte“, sagt der geschäftsführende cit-Gesellschafter Thilo Schuster. Daher sei eine intensive Kommunikation und ein umfassender Datenaustausch notwendig.
Beispiel Essen
Der Hersteller cit hat nach eigenen Angaben unter Beteiligung des Essener Systemhauses (ESH) beispielsweise das Baugenehmigungsverfahren für die Stadt Essen digitalisiert (
wir berichteten). Die Lösung cit intelliForm stelle dabei die Plattform zur Verfügung. Über sie werden die Bauanträge angenommen, bevor sie in das Fachverfahren – in diesem Fall die Software ProBAUG von Anbieter Prosoz Herten – zur Bearbeitung übernommen werden. Über die Plattform können die Beteiligten die Bauvorlagen zusammenstellen und haben immer Zugriff auf den aktuellen Planungsstand. Als eines der ersten Projekte bundesweit setze die Stadt Essen für Baugenehmigungen außerdem online auf den XBau-2.0-Standard für den Austausch von Informationen zwischen den verschiedenen Systemen. Der Standard soll es Fachbehörden ermöglichen, ihre Prozesse ämterübergreifend und medienbruchfrei auszuführen. Damit sei eine effizientere Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich. Software-Anbieter cit rät Kommunen bereits seit längerer Zeit dazu, diesen Standard bei Ausschreibungen zu fordern (
wir berichteten).
(sib)
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Bildquelle: cit GmbH / Bloodsugarmagic