[8.12.2004] Nach einer Intervention der spanischen Regulierungsbehörde für Telekommunikation hat die Stadt Barcelona kürzlich ihren kostenlosen Wireless-LAN-Service eingestellt. Nach Auffassung der Behörde verstößt das Angebot gegen die Wettbewerbsregeln. Nun sind auch weitere kommunale WLAN-Netze in Spanien bedroht.
Das kostenlose Wireless-LAN-Angebot der katalanischen Stadt Barcelona umfasste sechzig Websites, die Informationen für die Einwohner und Besucher der Stadt bereithalten. Der WLAN-Service "Sensefils" war mittels Laptop oder PDA zugänglich und erlaubte die Durchführung von E-Government-Transaktionen, das Senden und Empfangen von E-Mails sowie die Recherche von Informationen über die Stadt. Nach dem erfolgreichen Start im Januar 2004 war der Service mit elf "Hot Spots" in allen zehn Stadtbezirken auf die ganze Stadt ausgedehnt worden. Der spanischen Regulierungsbehörde für Telekommunikation zufolge hätte sich die Stadt jedoch als Telekommunikationsanbieter registrieren lassen müssen, um den Service anbieten zu können. Um die Wettbewerbsregeln einzuhalten, hätte die Stadt das Angebot zudem nicht mit öffentlichen Geldern finanzieren dürfen. Deshalb hat die Stadt Barcelona den Wireless-LAN-Service eingestellt und prüft rechtlich Alternativen, damit das Angebot in veränderter Form wieder an das Netz gehen kann. Dabei ist "Sensefils" nicht das einzige bedrohte WLAN-Angebot in Spanien: Allein in Katalonien sind zur Zeit etwa achtzig kommunale WLAN-Services aktiv.
(hi)
http://www.bcn.es/sensefils
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