[9.3.2023] Ein intelligentes Leitsystem entzerrt in der dänischen Stadt Holbaek den Parksuchverkehr. Das Besondere: Die Lösung kommt ohne unterirdisch verbaute Sensoren aus und greift stattdessen auf IP-Kameras zurück.
Wie künstliche Intelligenz (KI) Planer im Umgang mit dem ruhenden Verkehr unterstützen kann, zeigen das Unternehmen Swarm Analytics und der Verkehrstechnikkonzern Swarm Swarco Denmark im dänischen Holbaek. Wie Swarm Analytics, Anbieter KI-gestützter Verkehrsanalysen, berichtet, wurde dort ein Parkleitsystem installiert, das mit einfachen, oft schon vorhandenen IP-Kameras arbeitet, die Daten anonym und DSGVO-konform zur Verfügung stellen. Da keine unterirdischen Sensoren oder Ausgangsinduktionsschleifen verbaut werden müssen, sei dies eine kostengünstige und wartungsarme Lösung. Das System greift auf Sensorstationen zurück, bestehend aus Kamera, einem Mini-PC – genannt Perception Box – und der so genannten Perception Platform mit der KI-gestützten Analyse-Software. Aus bis zu zwölf Metern Höhe und mit einer Reichweite von 40 Metern analysiere eine solche Station laufend bis zu 50 Parkplätze. Individuelle Daten werden dabei laut Swarm
Analytics nicht aufgezeichnet. Ein Raster mit virtuellen Parkmöglichkeiten werde über den realen Parkplatz gelegt. Anhand dieser Verortung könne die Kamera erkennen, wo Platz für ein Auto sein soll. Die KI werte aus, ob der Platz besetzt ist oder nicht. In Sekundenschnelle finde die Verarbeitung in den Perception Boxes vor Ort statt, ohne dass Bilder oder Videos gespeichert werden. Allein der Belegungszustand eines Platzes werde per Mobilfunk oder Kabelnetzwerk an die MyCity-Verarbeitungsplattform weitergeleitet, verarbeitet und an den Informationspunkten für den Verkehr ausgespielt. In Holbaek sind dies LED-Displays und Dashboards, welche die Fahrerinnen und Fahrer über die aktuelle Auslastung der Plätze informieren. Über die Schnittstellen können auch Drittsysteme zur Verarbeitung der Verkehrsdaten genutzt werden, teilt Swarm Analytics mit. Holbaek zählt knapp 30.000 Einwohnende. Die Kommune bietet elf größere Parkplätze an. 75 Kameras und 35 Recheneinheiten seien dort für das Parkleitsystem verbaut. Sie überwachen insgesamt 900 Stellplätze. Sollten Parkplätze verlegt werden, können auch die Systeme einfach abmontiert, am neuen Einsatzort installiert und in Betrieb genommen werden.
„Die Organisation des ruhenden Verkehrs ist ein Eckpfeiler der Städte- und Verkehrsplanung“, sagt Michael Bredehorn, Gründer und CEO von Swarm Analytics. „Ein gutes Parkleitsystem reduziert nicht nur Frust, Ärger und Unfälle, sondern spart auch erstaunlich viele Kilometer und Ressourcen.“
(ve)
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