Hamburg/Schleswig-Holstein:
Standards für gute Verwaltungsdienste


[28.6.2023] Online-Verwaltungsdienste können Bürgerinnen und Bürger entlasten – wenn sie einfach zu verstehen und zu bedienen sind. Im Kooperationsprojekt KERN wollen Hamburg und Schleswig-Holstein nun bundesweite Standards für die nutzerorientierte Gestaltung digitaler Dienste etablieren.

Eine moderne Verwaltung braucht gute Online-Dienste. Und das bedeutet: leicht zu bedienen, sicher und barrierefrei. „Der Erfolg des Gesamtvorhabens Verwaltungsdigitalisierung hängt davon ab, ob es gelingt, die Menschen von unseren Services zu begeistern. Deshalb muss das Thema der nutzerzentrierten Entwicklung insgesamt viel stärker als bisher Einzug in das Verwaltungshandeln finden“, sagt Dirk Schrödter, Digitalisierungsminister und Chef der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein. Hamburg und Schleswig-Holstein haben aus diesem Grund gemeinsam ein Baukastensystem für das Design von digitalen Verwaltungslösungen initiiert, das auch allen anderen Bundesländern sowie Kommunen und IT-Dienstleistern zur Verfügung gestellt wird. Hauptfokus des Kooperationsprojekts mit dem Namen „KERN – Design System Deutschland“ ist es, die Entwicklung von qualitativ hochwertigen Online-Services zu erleichtern. Die erste Veröffentlichung einzelner Bausteine ist bereits für Sommer 2023 geplant, wie die Länder nun in einer gemeinsamen Pressemeldung erklären.
KERN soll Entwicklerinnen und Entwickler befähigen, digitale Verwaltungslösungen barrierefrei und effizient zu gestalten. Mit der Unterstützung von Expertinnen und Experten für UX-Design (User Experience Design) sollen Bauteile entstehen, die eng an den Bedarfen der Nutzerinnen und Nutzer orientiert sind. Alle Elemente werden in einem Open-Source-Design-System zur Verfügung gestellt – inklusive Handreichungen, Vorlagen und Services wie einer Code-Bibliothek. Einzelne Elemente des Baukastens können frei kombiniert werden. So lassen sich digitale Verwaltungslösungen optimal an individuelle Anforderungen anpassen.

Wiedererkennbarkeit schafft Akzeptanz

Darüber hinaus soll KERN einen Wiedererkennungswert für die Online-Angebote der Verwaltung schaffen – von der Kommunal- bis zur Bundesebene. Auf diese Weise könne die Akzeptanz von digitalen Angeboten öffentlicher Verwaltungen gestärkt werden, so die KERN-Initiatoren. KERN kann aber noch mehr, heißt es in der Pressemeldung weiter. Das Kooperationsprojekt soll auch dazu beitragen, Standards zu schaffen und zu etablieren. Mit KERN entstehe ein länderübergreifender Standard, der dazu beitrage, unnötige Doppelarbeit zu vermeiden und die Qualität der staatlichen Angebote sicherzustellen, so Schleswig-Holsteins Digitalisierungsminister..
Dabei ist KERN ausdrücklich als Gemeinschaftsprojekt konzipiert. Die wachsende Community besteht aus mehreren Bundesländern, Bundesbehörden, Initiativen und Unternehmen. Interessierte können sich auf der OpenCode-Plattform des Bundes zum Thema austauschen und weitere Entwicklungen des Projekts verfolgen. „Der Austausch mit einer breiten Fach-Community ist sehr wertvoll und zeigt, dass Digitalisierung am besten funktioniert, wenn sie kooperativ gestaltet wird“, betont Jan Pörksen, Staatsrat und Chef der Senatskanzlei Hamburg. Die Bereitstellung soll dann nach dem Motto „Public Money – Public Code“ erfolgen. So sei sichergestellt, dass alle von den guten Dingen profitieren können, die gemeinsam entwickelt werden. (sib)

https://kern-design-system.de
KERN auf der Plattform Open CoDE (Deep Link)

Stichwörter: Politik, Hamburg, Schleswig-Holstein, Usability, Open Source, Bürgerservice, KERN



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