Schleswig-Holstein:
Parkraumerfassung im Norden


[22.4.2024] Die „Smarte Grenzregion zwischen den Meeren“ ist eine Modellregion im Rahmen des Bundesförderprojekts Modellprojekte Smart Citys. Schwerpunkte des sehr umfangreichen Vorhabens: Messung von Besucherströmen und Sensorikmaßnahmen zur Parkraumerfassung. Die Umsetzung schreitet weiter voran.

Ist noch was frei? Darstellung des Parkplatzes am Strand Solitüde in der App „City Pilot“. Das Smart-Cities-Modellprojekt „Smarte Grenzregion zwischen den Meeren“ gehört zu den größten Projekten der digitalen Erfassung von Parkplatzbelegung in Kommunen in Deutschland. Es umfasst unter anderem die Installation von über 500 Bodensensoren, um an verschiedenen Orten die Parkplatzauslastung zu erfassen. Hinzu sollen 35 Kamerasysteme kommen, die in der touristisch stark frequentierten Region Besucherströme messen. Den Anfang in diesem Großprojekt der Parkraumüberwachung machte die Stadt Flensburg, wo im Februar 2024 der Sensorikausbau in der Innenstadt begann (wir berichteten). Getragen wird das Projekt von der Stadt Flensburg und den Kreisen Schleswig-Flensburg und Nordfriesland, insgesamt sechs Orte mit touristischen Hotspots nehmen teil. Nun berichtet das Projektbüro über weitere Ausbaufortschritte.

Freie Parkplätze direkt ansteuern

So wurden in der Nähe des beliebten Flensburger Strands Solitüde auf einem Parkplatz insgesamt 41 Bodensensoren angebracht, um die Parkplatzbelegung zu erfassen. Auf einem weiteren Parkplatz in Strandnähe zählt eine Kamera die ein- und ausfahrenden Fahrzeuge. Die Belegung der Parkplätze kann auf der App „City Pilot“ eingesehen werden, die kostenlos auf das Smartphone heruntergeladen werden kann.
Auch in der bei Urlaubern sehr beliebten schleswig-holsteinischen Stadt Friedrichstadt soll es künftig einfacher sein, einen freien Parkplatz zu finden. Dabei helfen 70 Bodensensoren und ein Kamerasystem, die derzeit auf zwei Parkplätzen installiert werden. Damit erhalten Einheimische und Gäste die Möglichkeit, schon während der Anfahrt auf einer App in Echtzeit zu sehen, ob auf den Parkplätzen noch etwas frei ist. Wie viele Menschen in der Stadt unterwegs sind, soll mithilfe von Antennensystemen registriert werden, die an sechs verschiedenen Orten der Innenstadt an öffentlichen Gebäuden installiert werden.

Daten als Planungsgrundlage

Das groß angelegte Sensorikprojekt bietet nicht nur Vorteile für Parkplatzsucher. Uwe Eisenmann, zweiter stellvertretender Bürgermeister in Friedrichstadt, berichtet, dass die Stadt selbst als Partner der Maßnahme Nutzen aus dem Modellprojekt ziehen kann. So werde auf Grundlage der erfassten Parkplatzdaten die Planung weiterer Parkflächen und eines Parkleitsystems erleichtert. Gewerbetreibende und die Veranstaltungsabteilung der Stadt könnten auf Grundlage der ermittelten Besucherzahlen ihre Öffnungszeiten und touristische Angebote bedarfsorientiert anpassen. „Mit der Maßnahme geben wir Kommunen die Möglichkeit, Informationen in Form von offenen Daten zu bekommen, mit denen sie zahlenbasierte Entscheidungen treffen können“, sagt auch Malte Zinke, Geschäftsführer der Digitalagentur Smarte Grenzregion. Die Digitalagentur ist eine Tochtergesellschaft der drei Gebietskörperschaften und für die Umsetzung des Modellprojekts verantwortlich.

Die Datensicherheit stimmt

Bei der Installation werden die Parkplatzsensoren unmittelbar am Boden der Parkplätze verschraubt. Die Belegung wird mittels Radar- und Magnetfelderkennung gemessen. Dabei findet keinerlei Identifikation der Fahrzeuge statt. Auch bei den optischen Sensoren ist sichergestellt, dass keinerlei Möglichkeit zur Identifikation gegeben ist. Die Besucherzählung geschieht mit einem Antennensystem, das Bluetooth-Geräte in einem Bereich identifiziert. Alle Prozesse sind nach Angaben der Digitalagentur zu hundert Prozent datenschutzkonform gemäß DSGVO. Die Daten der Bodensensoren werden via LoRaWAN an eine Datenplattform übermittelt. Die Daten der Besucherstromanalyse sowie auch des optischen Sensors werden über Mobilfunk übermittelt. Sämtliche Daten werden dann über ein Dashboard allen offen zugänglich gemacht. (sib)

https://smarte-grenzregion.de
https://www.flensburg.de
https://www.friedrichstadt.de

Stichwörter: Smart City, Schleswig-Holstein, MPSC, Parkraumüberwachung

Bildquelle: Smarte Grenzregion

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Smart City
Kaiserslautern: Dank AORTA schneller zum Einsatzort
[28.6.2024] Im Rahmen des vom Bund geförderten Smart-City-Projekts AORTA arbeiten die Stadt und die RPTU Kaiserslautern an einem intelligenten Routing, sodass Einsatzkräfte künftig schneller und sicherer ans Ziel gelangen. mehr...
Smart-City-Projekt AORTA soll dafür sorgen, dass Einsatzfahrzeuge in Notsituationen schneller und sicherer ans Ziel gelangen.
Lübeck: Smarter anlegen im Port of Lübeck
[27.6.2024] Der Lübecker Hafen – einer der größten Ostseehäfen Deutschlands – wird smarter. Im Ramen eines Förderprojekts werden Sensoren erprobt, die Strömungs- und Winddaten sowie die Belegung von Anlegern erfassen. Auf einer Datenplattform sollen diese Informationen Lotsen und Kapitänen wie auch Planern zur Verfügung gestellt werden. mehr...
Der Port of Lübeck ist ein wichtiger logistischer Knotenpunkt. Smarte Technik soll die Koordination auf dem und am Wasser erleichtern.
Smart City Manager: Qualifizierungsprogramm made in Brandenburg
[27.6.2024] Um kommunale Mitarbeiter dafür zu qualifizieren, die digitalen Herausforderungen ihrer Städte und Gemeinden anzugehen, wurde in Brandenburg ein Weiterbildungsprogramm aufgelegt. Nach mehreren erfolgreichen Durchgängen wird dieses jetzt von der KTS übernommen und bundesweit angeboten. mehr...
Kreis Mayen-Koblenz: LoRaWAN-Antenne installiert
[27.6.2024] Auf dem Dach des CJD-Berufsförderungswerks in Vallendar ist jetzt eine LoRaWAN-Antenne installiert – sie ist ein wichtiger Baustein des Projekts „Smarte Region MYK10“. mehr...
Der Erste Kreisbeigeordnete Pascal Badziong, Vallendars Bürgermeister Adolf Schneider und BFW-Geschäftsführer Heinz Werner Meurer freuen sich mit den Projektbeteiligten über den Aufbau der ersten LoRaWAN-Antenne im Kreis MYK.
Lübeck: Digitalbeirat geht in die Verlängerung
[26.6.2024] Der Beirat Lübeck Digital, der seit 2022 besteht, geht in eine einjährige Verlängerung. Auf seiner jüngsten Sitzung informierte sich das Gremium zum Stand aktueller Vorhaben. Zudem lernten die Gremiumsmitglieder Sensoren kennen, mit denen künftig smarte Daten gesammelt werden sollen. mehr...
Die Smart City Lübeck setzt auch auf Datenspenden ihrer Bürgerinnen und Bürger, um Informationen zu Themen wie Klima und Verkehr zu gewinnen.
Weitere FirmennewsAnzeige

Besuchersteuerung: Das neue Einbürgerungsgesetz stellt Behörden vor zusätzliche Herausforderungen
[12.6.2024] Am 27. Juni 2024 tritt das neue deutsche Einbürgerungsgesetz in Kraft. Damit verkürzt sich die Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung von derzeit acht auf fünf Jahre, bei besonderen Integrationsleistungen sogar auf bis zu drei Jahre. Demzufolge werden Ausländerbehörden künftig mehr Anträge auf Einbürgerung bearbeiten müssen. Allerdings stoßen bereits heute viele Ausländerbehörden an ihre Kapazitätsgrenzen. Magdalene Rottstegge, zuständig für das Business Development bei der SMART CJM GmbH, erläutert, wie Ämter das erhöhte Arbeitsaufkommen besser bewältigen können. mehr...

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
cit GmbH
73265 Dettingen/Teck
cit GmbH
beyond SSL GmbH
90619 Trautskirchen
beyond SSL GmbH
ITEBO GmbH
49074 Osnabrück
ITEBO GmbH
Lecos GmbH
04103 Leipzig
Lecos GmbH
Aktuelle Meldungen