Städtetag BW:
Nicht gegen abgeordnetenwatch.de


[24.5.2012] Der Städtetag Baden-Württemberg hat den Vorwurf dementiert, den Plattformbetreiber von abgeordnetenwatch.de beim Hamburgischen Datenschutzbeauftragten angezeigt zu haben.

Kommunalpolitiker sind keine hauptamtlich tätigen Parlamentarier. Der Städtetag Baden-Württemberg hat laut dem gestern (23. Mai 2012) verschickten Newsletter von abgeordnetenwatch.de die Plattformbetreiber beim Hamburgischen Datenschutzbeauftragten angezeigt (wir berichteten). Dies hat der kommunale Spitzenverband jetzt dementiert. Weder sei Anzeige erstattet worden, noch habe man grundsätzliche Einwände gegen das Angebot. Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte war vom Datenschutzbeauftragten des Landes Baden-Württemberg gebeten worden, zu prüfen, ob die Praxis von abgeordnetenwatch.de zulässig ist, von Kommunalpolitikern gegebenenfalls auch ohne deren Kenntnis oder gegen deren Willen Profile im Internet anzulegen. Der Städtetag Baden-Württemberg wollte nach eigenem Bekunden eine für beide Seiten tragfähige Lösung finden und habe deshalb im Januar 2012 Kontakt zur Geschäftsführung von abgeordnetenwatch.de aufgenommen. Der nachfolgende Austausch führte nach Angaben des kommunalen Spitzenverbandes allerdings beidseitig zu der Erkenntnis, dass diese Verständigung nicht möglich sei. Nun würden beide Parteien auf die Auffassung des Hamburgischen Datenschutzbeauftragten warten.
Wie der kommunale Spitzenverband erklärt, handelt es sich bei Kommunalpolitikern nicht um hauptamtlich tätige Parlamentarier, sondern um ehrenamtlich tätige Gemeinderäte, Ortschaftsräte und Bezirksbeiräte. Diese Ratsmitglieder seien anders als Parlamentarier in der Regel auch keine „Personen der (aktuellen) Zeitgeschichte“, weshalb für sie besondere datenschutzrechtliche Maßstäbe gelten. In einem Schreiben an seine Mitglieder im Januar dieses Jahres hatte der Städtetag Baden-Württemberg zudem noch auf kommunalpolitische Aspekte verwiesen: „Ratsmitglieder können aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage sein, neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit und ihren sonstigen Verpflichtungen als Stadtrat sowie bei anderen Aktivitäten auch noch Fragen in Plattformen wie abgeordnetenwatch.de zu beantworten. Insbesondere manche ältere Ratsmitglieder haben womöglich gar keinen Internet-Anschluss oder nutzen diesen Anschluss nur spärlich. Gleiches kann für Ratsmitglieder mit Behinderungen gelten.“ Würden solche Ratsmitglieder gegen ihren Willen beziehungsweise ohne ihre Kenntnis in solche Plattformen aufgenommen und bei Anfragen über diese Plattformen folglich nicht aktiv, könne dies fälschlicherweise den Eindruck von Passivität erwecken. (rt)

http://www.staedtetag-bw.de
http://www.abgeordnetenwatch.de

Stichwörter: Politik, Kommunalpolitik, Städtetag Baden-Württemberg, abgeordnetenwatch.de

Bildquelle: PEAK

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik
Bayern: Land unterstützt Digitalisierung der Kommunen
[16.7.2024] Bayerns Digitalminister sieht die konsequente Digitalisierung der Verwaltung als wichtige Möglichkeit, um den künftigen Ruhestand der Babyboomer-Generation und den dadurch entstehenden Fachkräftemangel zu kompensieren. Es gelte, die Potenziale von Standardisierung, Zentralisierung und KI zu nutzen. mehr...
In Bayern soll nach dem Willen von Digitalminister Fabian Mehring der „Digitalisierungsturbo“ gezündet werden.
Interview: Wir brauchen eine Dachmarke Interview
[15.7.2024] Peter Adelskamp ist Chief Digital Officer (CDO) in Essen und dort zugleich Fachbereichsleiter Digitale Verwaltung. Im Gespräch mit Kommune21 berichtet er von seiner Arbeit in Essen und dem dortigen Stand der Digitalisierung. mehr...
Essen-CDO Peter Adelskamp
eGovernment Benchmark 2024: Nutzerzentrierung ist der Schlüssel
[8.7.2024] Laut dem jüngsten eGovernment-Benchmark-Report der Europäischen Kommission haben die europäischen Staaten bei der Bereitstellung digitaler Behördendienste stetige Fortschritte gemacht. Raum für Optimierungen gibt es insbesondere bei grenzüberschreitenden Diensten und bei Dienstleistungen, die von regionalen und kommunalen Behörden erbracht werden. mehr...
Laut dem jüngsten eGovernment-Benchmark-Report haben die europäischen Staaten bei der Bereitstellung digitaler Behördendienste stetige Fortschritte gemacht.
Schleswig-Holstein: Kommunale Open-Data-Projekte gefördert
[5.7.2024] Wirtschaft und Forschung profitieren von offenen Daten, können zu mehr Transparenz beitragen und dadurch Bürgernähe schaffen. Das Land Schleswig-Holstein fördert ab sofort bis 2027 kommunale Projekte zur Anbindung an das landesweite Portal für offene Daten. mehr...
OZG 2.0: Neue DNA verankern Bericht
[4.7.2024] Um ein Erfolg zu werden, muss das OZG 2.0 die Ende-zu-Ende-Digitalisierung als neue DNA verinnerlichen. Mit der Einigung zwischen Bund und Ländern ist die Basis dafür geschaffen. mehr...
Das OZG 2.0 muss eine neue Genetik vorweisen.
Weitere FirmennewsAnzeige

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Nagarro
51379 Leverkusen
Nagarro
ISGUS GmbH
78054 Villingen-Schwenningen
ISGUS GmbH
ITEBO GmbH
49074 Osnabrück
ITEBO GmbH
Aktuelle Meldungen