[17.10.2017] Die Digitalisierung könnte ein Vitalitätsprogramm für ländliche Räume werden. Fehlende Internet- und Mobilfunkverbindungen verhindern dies allerdings. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) fordert deshalb von der neuen Bundesregierung eine nationale Strategie zur Digitalisierung ländlicher Räume.
Eine nationale Strategie zur Digitalisierung ländlicher Räume fordert der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) zu Beginn der neuen Legislaturperiode. „Wir erwarten von einer neuen Bundesregierung ein klares Bekenntnis für den ländlichen Raum und dessen Unterlegung durch konkrete Maßnahmen“, erläutert der scheidende Vorsitzende des Ausschusses, Bürgermeister Markus Schäfer aus Bad Endbach. „Allen voran bedarf es einer flächendeckenden Digitalisierung des ländlichen Raums auf der Grundlage leistungsfähiger Breitband- und Mobilfunknetze.“ Der DStGB weist darauf hin, dass der Ausbau der digitalen Infrastruktur in vielen ländlichen Regionen nicht den Bedürfnissen von Bevölkerung und Wirtschaft entspricht. Das Gefühl der Menschen, mehr und mehr abgehängt zu werden, korrespondiere vielerorts mit einer mangelnden Verfügbarkeit von Internet- und Mobilfunkverbindungen. „Wir brauchen im ländlichen Raum gleichwertige Chancen für Bildung und Ausbildung, medizinische Versorgung und Pflege, vor allem aber für den Wirtschaftsstandort Kommune“, fordert Ingo Hacker, Bürgermeister von Neuhausen auf den Fildern und im Rahmen der Sitzung neu gewählter Ausschussvorsitzender. „Moderne Glasfaser- und Mobilfunknetze sind notwendige Voraussetzungen dafür.“ Die beiden Bürgermeister sind überzeugt: „Die Digitalisierung hat die Chance, ein Vitalitätsprogramm für ländliche Räume zu werden. Damit werden öffentliche Dienstleistungen verbessert und die Lebensqualität im ländlichen Raum gesteigert. So können beispielsweise Co-Working-Spaces Arbeitswege sparen oder Telearbeit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. Die Mitnahme von Menschen und Waren kann über digitale Plattformen verabredet werden. Schließlich können Bürgerbeteiligung und das bürgerschaftliche Engagement über soziale Medien attraktiver und moderner gestaltet werden.“
(ve)
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