[28.11.2018] Im Kreis Calw arbeiten die Kreistagsmitglieder komplett papierlos, ferner soll die E-Akte in vielen Abteilungen des Landratsamts zum Standard werden. Mit ihrer Breitband-Initiative hat es die Kommune außerdem unter die Finalisten des European Broadband Award geschafft.
Die 47 Kreistagsmitglieder des Landkreises Calw rufen die Vorlagen für verschiedene Sitzungen jetzt per App über ein Tablet ab. Wie die baden-württembergische Kommune mitteilt, ist dafür im vergangenen Jahr unter Federführung der Kreistagsgeschäftsstelle im Landratsamt ein digitaler Sitzungsdienst eingeführt worden. „Davor mussten die Kreisräte stapelweise Papierunterlagen in die Sitzungen schleppen“, berichtet Landrat Helmut Riegger. „Das hat sich durch diese sehr handlichen Computer erübrigt. Unsere Kreisräte können mithilfe der Tablets überall und jederzeit auf sämtliche Sitzungsunterlagen seit 2014 zugreifen.“ Nach dem Abschluss einer erfolgreichen Testphase ist der Versand der Papierunterlagen laut Kreisangaben komplett eingestellt worden. Jährlich etwa 100.000 Blatt Papier werden dadurch eingespart. „Die Digitalisierung der Gremienarbeit war für unsere ehrenamtlich tätigen Kreisräte eine große Umstellung“, sagt Riegger weiter. Besonders erfreulich sei, dass sich nach anfänglichen Bedenken inzwischen alle Mandatsträger dem Projekt angeschlossen haben. Auch für die Bürger biete die Digitalisierung der Gremienarbeit einen Mehrwert. Die Sitzungsunterlagen können laut dem Kreis in der Regel zehn Tage vor der jeweiligen Kreistags- oder Ausschusssitzung über die Startseite des Calwer Web-Portals abgerufen werden, die einen schnellen Zugriff auf das Bürgerinformationssystem bietet.
Als weiteren Meilenstein der Digitalisierung will Landrat Riegger das papierlose Arbeiten in der Landkreisverwaltung stärker ausbauen. So werde derzeit beispielsweise die Einführung der digitalen Aktenführung erprobt und soll in den kommenden Monaten in vielen Abteilungen des Landratsamts zum Standard zählen.
Auf Erfolgskurs befindet sich bereits die Breitband-Initiative des Kreises. Sie hat es in der Kategorie Innovative Finanzierungs-, Wirtschafts- und Investitionsmodelle unter die drei Finalisten des European Broadband Award geschafft, mit dem die EU-Kommission jedes Jahr europaweit Projekte zum Ausbau des schnellen Internets auszeichnet. 198 Bewerbungen aus ganz Europa, darunter 36 aus Deutschland, sind laut dem Landkreis eingereicht worden. „Die Platzierung würdigt unsere Arbeit der vergangenen beiden Jahre, in denen es uns gelungen ist, trotz topografisch schwieriger Bedingungen die Grundlage für eine flächendeckende Versorgung des Landkreises Calw mit leistungsfähigem Internet zu schaffen“, sagt Andreas Knörle, Dezernent im Landratsamt Calw und Geschäftsführer des Eigenbetriebs Breitband Landkreis Calw (EBLC). Durch die Gründung des EBLC und die Umsetzung seiner Breitband-Initiative hat es sich der Landkreis nach eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht, alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden an ein landkreisweites Glasfaser-Backbone-Netz anzuschließen. Inzwischen verfüge der EBLC kreisweit über ein mehr als 400 Kilometer langes Backbone-Netz.
(ve)
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