[8.7.2020] In einer Innovationspartnerschaft wollen die Stadt Worms, die Hochschule Worms und der Energieversorger EWR die Digitalisierung in der Kommune voranbringen.
Um bei der Digitalisierung noch strukturierter und systematischer vorzugehen, haben sich jetzt die Stadt Worms, die Hochschule Worms und Energieversorger EWR auf eine weitreichende Kooperation geeinigt. Ziel ist nach Angaben der Kommune die Smart City Worms. Ein ehrgeiziges Digitalisierungskonzept habe sich die Stadt bereits verschrieben, auch habe Worms als eine der ersten rheinland-pfälzischen Kommunen einen Digitalisierungsausschuss eingerichtet, der ein wichtiger Impulsgeber für die Verwaltung sei. Immer wieder habe sich allerdings gezeigt, dass es nicht ausreicht, nur Verwaltungsabläufe zu digitalisieren. „Wir haben vernünftigerweise die lokalen Kompetenzen vereinigt und schaffen nun neben der digitalen Verwaltung auch die Verbindung zu Forschung und Lehre der Hochschule, deren Expertise immenses Potenzial für uns bietet“, sagt Oberbürgermeister Adolf Kessel. „Gleichzeitig konnten wir mit EWR einen wichtigen Partner für digitale Infrastruktur gewinnen.“
Meilensteine der neuen Kooperation sollen laut der Stadt unter anderem in der Bürgerbeteiligung, der digitalen Infrastruktur, in Wirtschaft und Tourismus, der Mobilität der Zukunft, in Umwelt und Energie sowie für den Bildungsstandort Worms gesetzt werden. Beispielsweise sollen alle Schulen der Stadt einen Gigabit-Internet-Anschluss erhalten. Außerdem sollen die Digitalkompetenz der städtischen Mitarbeiter gestärkt, neue Technologien entwickelt und konzeptioniert, konkrete Workflow-Lösungen für praktische Verwaltungsvorgänge sowie eine Roadmap der Digitalisierung entwickelt werden. Die Kooperationspartner planen zudem, einen Digitalisierungsbeauftragten einzustellen, der als Bindeglied zu EWR und Hochschule, aber auch innerhalb der Verwaltung und zu weiteren externen Akteuren fungieren soll.
Herausforderungen schrittweise angehen
„Wir haben den Kooperationsvertrag gerne unterzeichnet, da wir mit unserer vorhandenen Infrastruktur, unserem technischen Know-how und den geplanten Ausbaumaßnahmen als Versorger einen wichtigen Beitrag für die Basis jeglicher Digitalisierung leisten können“, beschreibt EWR-Vorstand Stephan Wilhelm gemeinsame Schnittstellen der Kooperationspartner. Dem fügt Jens Hermsdorf, Präsident der Hochschule Worms, hinzu: „Mit unseren Fachbereichen und Studienrichtungen können wir Konzepte und Prototypen entwickeln und diese direkt mit dem Bedarf der Praxis abgleichen. Für uns als Hochschule und vor allem für unsere Studierenden ist es ein enormer Gewinn, wenn unsere Inhalte den Weg von der Theorie in die Praxis finden.“ Die Stärkung der Region durch eine angemessene digitale Infrastruktur lasse Worms außerdem auch als Lernort interessant bleiben, so der Hochschulpräsident weiter.
Herausforderungen ihres Digitalisierungsvorhabens sehen die Kooperationspartner unter anderem in der Beteiligung zahlreicher Akteure in verschiedenen Arbeitskreisen sowie in den Abhängigkeiten zu Land und Bund. Auch die Finanzierungsfrage stehe noch als „großer Brocken“ an. OB Kessel zeigt sich dennoch optimistisch und kündigt an: „Gemeinsam entwickeln wir einen Fahrplan, projektieren Maßnahmen nach Dringlichkeit und Möglichkeiten, werden uns um Fördermittel bewerben, um damit unsere Stadt sukzessive in Richtung einer Smart City zu entwickeln.“
(ve)
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Bildquelle: Stadt Worms