[24.3.2021] Der Landkreis Görlitz setzt auf eine cloudbasierte Plattform für den Datenaustausch. Priorität haben dabei vor allem hohe Standards bei Datenschutz und -sicherheit.
Kommunen und Behörden bevorzugen beim Cloud Computing inländische Rechenzentren mit hohen IT-Sicherheitsstandards. Damit liegen die Entscheider im europäischen Trend. Denn laut der Studie Potenzialanalyse Cloud in Europa von Sopra Steria setzen 56 Prozent der Verantwortlichen auf Cloud Computing. Sie wollen durch die digitale Erweiterung in diesem Sinne neue Formen der Arbeit und Organisation entwickeln. Der Landkreis Görlitz in Sachsen geht mit seinem Programm Verwaltung 4.0 in genau diese Richtung. „Unser Programm umfasst 28 Projekte und zielt darauf ab, die Landkreisverwaltung Görlitz auf moderne Füße zu stellen und fit zu machen für die Zukunft“, erläutert Monique Kittan, die gemeinsam mit Anwendungsbetreuer Olaf Windisch das Cloud-Projekt verantwortet. Ziel ist es, den Austausch von Daten und Dokumenten zu vereinfachen, den E-Mail-Verkehr signifikant zu entlasten und zeitgleich hohe Sicherheitsstufen zu erreichen. Letztlich geht es darum, neue Kommunikationsmöglichkeiten zu schaffen – einfach, modern, ortsunabhängig. Hinzu kommt der für den öffentlichen Sektor inzwischen unvermeidliche Wunsch nach automatischen Löschprozessen. Nur so lassen sich die immensen Datenmengen verwalten und effektiv bearbeiten. Nach intensiver Suche entschieden sich die Oberlausitzer für die Lösung luckycloud pro Enterprise der Firma luckycloud.
Landratsamt bleibt unabhängig
Hinsichtlich Selbstverwaltung und Sicherheit bleibt das Landratsamt unabhängig. Denn der neue Cloud-Partner verfügt über eine eigene IT-Infrastruktur und arbeitet nur mit eigenen, hierzulande zertifizierten Rechenzentren. Zudem nutzt der Landkreis einen dedizierten Server, also einen Rechner, der ausschließlich für dieses Projekt zum Einsatz kommt. Ein weiterer Vorteil: Durch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung liegt die Datenhoheit zu 100 Prozent in den Händen des Landkreises. Weder Administratoren des Anbieters noch andere Fremdfirmen haben Zugriff auf Daten und Infrastruktur. Auch die Möglichkeit, Einfluss auf das Design zu nehmen, stieß auf positive Resonanz. Monique Kittan betont, dass „die Option, die Plattform mit unserer eigenen Corporate Identity zu versehen und somit mit einem einheitlichen Look and Feel nach Außen aufzutreten“, einen Pluspunkt im Auswahlverfahren darstellte.
Allen Beteiligten der Verwaltung lag eine zeitnahe Umsetzung am Herzen. So konnte die Lösung über offene Schnittstellen rasch und ohne Schwierigkeiten in die bereits vorhandene IT-Struktur des Landratsamts implementiert werden. Dazu zählt auch eine speziell entwickelte Plattform, um große Datenmengen automatisch fristgerecht zu löschen. Die flexible Systemarchitektur sorgt für die jeweils benötigte Skalierung. Für Anwendungsbetreuer Olaf Windisch die ersten Schritte in die digitale Verwaltung: „Das ist vor allem in der Langzeitperspektive relevant. Denn nach der Einführungsphase planen wir die zunächst auf 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrenzten Lizenzen nach Bedarf zu erweitern.“
Luc Mader ist Geschäftsführer von luckycloud.
https://luckycloud.de/de/https://www.kreis-goerlitz.deDieser Beitrag ist in der Ausgabe März 2021 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)
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