Fraunhofer FOKUS:
Studie zu urbanen Datenplattformen


[9.7.2021] Das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS hat 58 urbane Datenplattformen auf dem Smart-City-Markt untersucht. Ergebnis ist eine Studie, die nicht nur einen Überblick, sondern auch Handlungsempfehlungen gibt.

Einen Überblick über urbane Datenplattformen für Smart Cities haben jetzt Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme FOKUS veröffentlicht. Mit der „Evaluierung nach Designprinzipien der DIN SPEC 91357“ soll laut Fraunhofer FOKUS der Weg zu offenen, flexiblen und vendor-lock-in-freien Ökosystemen geebnet werden. In der Studie haben die Autoren zunächst eine Methodologie zur Beschaffung von Daten und Informationen über relevante urbane Plattformen erarbeitet und Evaluationskriterien für urbane Plattformen sowie Lösungen definiert. Diese Kriterien seien auf Basis der DIN SPEC 91357 erweitert worden. Anschließend seien wichtige urbane Plattformen auf dem Smart-City-Markt identifiziert und eine dazugehörige Datenakquisition durchgeführt worden. Abschließend wurden die Evaluationskriterien auf die Daten und Informationen angewendet und die Ergebnisse visuell dargestellt und diskutiert.

58 Plattformen untersucht

58 urbane Datenplattformen wurden in der Studie untersucht. Demnach existieren verschiedenste Lösungen für Smart-City-Plattformen, die oft in spezifischen Domänen – beispielsweise Energie oder Industrieautomatisierung – entstanden sind und anschließend auf den Smart-City-Markt übertragen wurden. Laut den Autoren der Studie unterscheidet sich der Dokumentationsumfang der analysierten Plattformen erheblich. Die Mehrzahl verfüge über eine umfassende Dokumentation, einige Lösungen weisen jedoch keine oder nur eine minimal offene und transparente Dokumentation auf. Ein geringer, dennoch beachtlicher Teil sei als Open-Source-Plattformen verfügbar. Die Herausgeber der Studie beobachten außerdem den Trend, dass proprietäre Plattformanbieter spezielle Open-Source-Versionen ihrer Lösungen anbieten. Sie sorgen dadurch für qualitative und bewährte Software-Plattformen auf dem Markt, die gleichzeitig einen hohen Grad an Offenheit bieten.

Open-Source-Lösungen als Alternative

Als wesentliche Probleme der aktuellen Plattformen haben die Wissenschaftler die fehlende Transparenz bei Qualität und Stabilität der analysierten Lösungen identifiziert. Auch fehle oft ein transparentes Sicherheitskonzept. Unklar sei zudem häufig, auf welche Art und Weise die Anforderungen der GDPR/DSGVO adressiert werden. Als möglichen Grund nennen die Herausgeber der Studie den Umstand, dass aktuell keine Strukturen für die Zertifizierung und Zulassung von offenen urbanen Plattformen existieren und dadurch eine unabhängige Prüfung und Verifizierung wesentlicher Eigenschaften nicht gegeben ist. „Dies führt leider oft dazu, dass viele Smart-City-Projekte den Status eines Prototyps nicht überwinden und oft am Ende leider aufgegeben werden“, schreiben die Autoren der Studie. Trotzdem zeige sich ein starkes Wachstumspotenzial für den Markt der Smart-City-Plattformen. Eine attraktive Alternative für Kommunen seien Open-Source-Lösungen. „Mit einem entsprechenden Zertifikat für Smart-City-Lösungen könnten Vorbehalte bezüglich Stabilität und Sicherheit adressiert werden und so kann die Smart City mithilfe offener urbaner Datenplattformen einen echten Mehrwert für Kommunen darstellen“, heißt es in der Studie abschließend.
Die Studie kann über die Website des Fraunhofer FOKUS heruntergeladen werden. (ve)

Hier kann die Studie heruntergeladen werden. (Deep Link)

Stichwörter: Smart City, Fraunhofer FOKUS



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Smart City
Wolfsburg: Testfeld für smartes Parken
[19.7.2024] Die Stadt Wolfsburg will ein intelligentes Parkraummanagement aufbauen. An einem Testparkplatz werden nun entsprechende Sensoren installiert, die Daten über die tatsächliche Nutzung und den Bedarf des Parkraums liefern sollen. mehr...
Wolfsburg: Der Parkplatz am Meckauerweg wird zum Testfeld für smartes Parken.
Haselhorst Associates: Krisen datengesteuert bewältigen
[17.7.2024] Die Unternehmensberatung Haselhorst Associates – unter anderem bekannt für ihr alljährliches Smart-City-Ranking – hat ein Praxisdossier veröffentlicht, das zeigt, wie Städte Daten und Technologien im Kontext von (klimainduziertem) Krisenmanagement und Katastrophenschutz einsetzen können. mehr...
Wuppertal: Alles neu im smart.lab
[17.7.2024] Seit 2022 ist Wuppertal eine der vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen geförderten Smart Cities. Das smart.lab will neue Technologien und Konzepte der Allgemeinheit vermitteln. Nun eröffnet der digitale Erlebnisraum mit einem neuen Konzept und an einem neuen Standort. mehr...
Das smart.lab Wuppertal hat nach einer mehrmonatigen Kreativpause neu in der Mall des Hauptbahnhofs eröffnet.
Interview: Zusammenarbeit als Schlüssel Interview
[16.7.2024] Smarte Kommune heißt ein aktuelles Buch, das Ilona Benz, Chief Digital Officer der Stadt Kaiserslautern, geschrieben hat. Kommune21 sprach mit der Autorin über den Weg kleiner Gemeinden zur Smart City. mehr...
Dr. Ilona Benz, CDO von Kaiserslautern
Kreis Soest: Pegel-App startet in die Pilotphase
[12.7.2024] Der Soester Ortsteil Hattrop wird die neue Pegel-App des Kreises Soest als Pilotkommune testen. Die App ist einer der Bausteine des künftigen Hochwasserinformationssystems für die Region und soll sukzessive ausgebaut werden. mehr...
Pegel-App für die Pilotkommune Soest-Hattrop ist der erste Baustein eines Hochwasserinformationssystems für den Kreis Soest.
Weitere FirmennewsAnzeige

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
EDV Ermtraud GmbH
56598 Rheinbrohl
EDV Ermtraud GmbH
KRAFT Network-Engineering GmbH
45478 Mülheim-Ruhr
KRAFT Network-Engineering GmbH
S-Management Services GmbH
70565 Stuttgart
S-Management Services GmbH
leanact GmbH
38106 Braunschweig
leanact GmbH
Aktuelle Meldungen