[9.11.2021] Im Auftrag der Telekom-Stiftung wurde eine repräsentative Befragung von Lehrkräften zum Lernen mit digitalen Medien durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen jetzt vor und zeigen: Vor allem der Anschluss von Schulen ans Breitband-Internet bremst die Entwicklung aus.
Die Ergebnisse der Studie „Schule digital – Der Länderindikator 2021“, die im Auftrag der Telekom-Stiftung von der Technischen Universität Dortmund durchgeführt wurde, liegen vor. Demnach scheitert die schnelle und erfolgreiche Digitalisierung deutscher Schulen bislang vor allem an der breitbandigen Anbindung der Schulen ans Internet und an der ausreichenden Professionalisierung der Lehrkräfte. Grundlage der Untersuchung, die inzwischen zum vierten Mal durchgeführt wurde, war auch diesmal eine repräsentative Befragung von über 1.500 Lehrkräften der Sekundarstufe I.
Die Untersuchung zeige, dass Investitionen aus dem Digitalpakt und auch die Corona-Pandemie zwar dafür gesorgt haben, dass Lehrkräfte digitale Medien im Unterricht deutlich häufiger nutzen und ihre eigenen medienbezogenen Kompetenzen verbessert haben. Sie zeige aber auch, dass sich die Bundesländer beim Thema „Digitale Lehr- und Lernmittel im Unterricht“ weiterhin in unterschiedlichen Geschwindigkeiten entwickeln und unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Dies führe nach Ansicht der Studienmacher dazu, dass die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen – trotz bundesländerübergreifender Strategien und Maßnahmen – nach wie vor stark vom jeweiligen Wohnort abhängen. Thomas de Maizière, der Vorsitzende der Telekom-Stiftung, kritisierte den bisherigen Fortschritt als zu langsam – obwohl erhebliche Summen aus dem Digitalpakt zur Verfügung stünden und trotz der dringenden Notwendigkeit des Einsatzes digitaler Mittel im Unterricht. Die Verantwortlichen müssten das Tempo definitiv anziehen und schneller größere Fortschritte machen – nicht nur bei den breitbandigen Anschlüssen, sondern auch bei der Unterstützung der Lehrkräfte, so de Maizière.
Länder unter der Lupe
Im Ländervergleich bewerteten die Lehrkräfte in Bayern, Berlin, Bremen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein den Stand der Digitalisierung als vergleichsweise weit fortgeschritten. Großer Handlungsbedarf werde dagegen in Baden-Württemberg, Brandenburg und Thüringen gesehen. Alle übrigen Länder seien in der Mittelgruppe, heißt es in einer Meldung der Telekom-Stiftung.
Das Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes hat sich selbst schon zum Abschneiden des Landes in der Studie geäußert und zeigte sich zufrieden: Die Bewertungen seien deutlich besser ausgefallen als in der vorangegangenen Studie aus dem Jahr 2017. Damals habe das Saarland noch zur Schlussgruppe gehört, nun liege es im Mittelfeld und bei der Häufigkeit der Nutzung von digitalen Medien im Unterricht sogar „deutlich über dem Bundesschnitt“. Doch mache der Länderindikator auch den bestehenden Handlungsbedarf beim Ausbau der digitalen Bildung deutlich. Davon hingen ganz wesentlich die Bildungschancen und Zukunftsperspektiven der Kinder und Jugendlichen in der digitalisierten Welt ab, betonte die Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot. Daher müsse die Digitalisierung im Bildungsbereich auf allen Ebenen und mit aller Kraft vorangetrieben werden.
(sib)
Zentrale Studien-Ergebnisse und kompletter Bericht der TU Dortmund (Deep Link)
https://www.saarland.de
Stichwörter:
Schul-IT,
Deutsche Telekom-Stiftung,
Studie,
Saarland