[7.9.2007] Das e-business Innovation Center der IBM Deutschland hat für die Fachzeitschrift Kommune21 die Webauftritte der sächsischen Landesparteien untersucht. Ergebnis: Handwerkliche Fehler schränken die Nutzerfreundlichkeit ein. Den Vergleich der Portale gewinnt mit Abstand die CDU.
Wie gut gelingt es den Parteien Bündnis90/Die Grünen, CDU, FDP, PDS und SPD im Vorfeld der Wahl zum sächsischen Landtag am 19. September ihre Themen und Kandidaten online zu präsentieren? Diese Frage beantwortet die Zeitschrift Kommune21 in ihrer nächsten Ausgabe. Das e-business Innovation Center der IBM Deutschland hat für die Fachzeitschrift die Webauftritte der Landesparteien auf Nutzungsfreundlichkeit, Barrierefreiheit und inhaltliche Gestaltung hin untersucht. Ergebnis: Die Webauftritte von CDU und PDS sind klar und professionell strukturiert. Dagegen wirken die Seiten der Grünen und der SPD durch zu viele, teils animierte Grafiken und Logos überladen. Problematisch ist die Technik der prinzipiell gut strukturierten Hauptnavigation der sächsischen CDU: Steht kein Java-Script zur Verfügung, wird die Navigation nicht dargestellt und der Besuch endet bereits auf der Startseite. Die SPD Sachsen verwendet eine kleine, nicht veränderbare Schriftgröße in Verbindung mit einem zu geringen Kontrast zwischen Schrift- und Hintergrundfarbe, was die Navigation erschwert. Ähnlich große Unterschiede zeigen sich bei der Suchfunktion: Bündnis 90/Die Grünen vertrauen auf die nicht immer funktionierende Anbindung einer externen Suchmaschine mit entsprechend dürftigen Suchergebnissen. Am überzeugendsten präsentiert sich hier die Union, wenngleich die Bearbeitung einiger Suchanfragen über zwei Minuten dauert. Negativer Spitzenreiter bei der Ladezeit ist die Startseite der SPD. Komplexe Bilddateien sorgen für eine Größe von mehr als 1,1 Megabyte, was bei vielen Internet-Nutzern zu inakzeptablen Ladezeiten führt. Fehlerhafte Verweise sind vor allem bei der PDS und Bündnis 90/Die Grünen zu bemängeln: Hier stolpert der User über interne Serverfehler und fehlerhafte Links, die ganze Bereiche lahm legen. Die Bedeutung des Themas Barrierefreiheit, also der freien Zugänglichkeit von Webseiten für alle Besucher, scheint noch nicht bis zu allen Parteien durchgedrungen zu sein. Die Portale von FDP, Grünen und SPD entsprechen nicht den gängigen Richtlinien. Allein CDU und PDS bieten alternative Textversionen an, die zum Beispiel für blinde Menschen zugänglich sind - allerdings sind hier teilweise deutlich weniger Inhalte zu finden als auf den Standardseiten. Fazit: Parteiübergreifend betrachtet ist der vielversprechende Ansatz der Websites durch eine oft problematische Umsetzung und handwerkliche Fehler getrübt. Den Vergleich der Portale gewinnt mit Abstand die CDU. Die Partei erreicht 72 Prozent bei der Benchmark-Untersuchung (Erfüllung aller Kriterien: 100 Prozent). Es folgen PDS (58 Prozent), FDP (57 Prozent) und SPD (55 Prozent). Schlusslicht sind die Grünen mit 48 Prozent.
(al)
Den ganzen Beitrag lesen Sie in Kommune21, Ausgabe 10/2004, die am 30. September erscheint.
Stichwörter:
Sachsen,
Wahlkampf,
Bündnis90/Die Grünen,
CDU,
FDP,
PDS,
SPD,
Die Grünen