Baden-Württemberg:
Umfassende Cybersicherheitsstrategie


[12.1.2022] Der Ministerrat des Landes Baden-Württemberg hat eine Cybersicherheitsstrategie beschlossen. Das umfassende Gesamtkonzept nimmt alle gesellschaftlichen Aspekte der Cyber-Sicherheit in den Blick. Die Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg (CSBW) spielt dabei eine zentrale Rolle.

Baden-Württemberg: Umfassende Strategie für mehr Cyber-Sicherheit beschlossen. Mit der Cybersicherheitsstrategie Baden-Württemberg hat der Ministerrat des Landes im Dezember 2021 ein Gesamtkonzept für das Land beschlossen, das alle gesellschaftlichen Bereiche der Cyber-Sicherheit in den Blick nimmt. Die Strategie mit dem Titel „Perspektive 2026“ zeichnet den Weg vor, auf dem die Landesregierung in den kommenden fünf Jahren die Cyber-Sicherheit verbessern will, und benennt für alle Handlungsfelder konkrete Ziele und Maßnahmen.
Für mehr Cyber-Sicherheit würden mehr Fachkräfte und besser informierte Beschäftigte wie auch Verbraucher benötigt. Daher setze die Cybersicherheitsstrategie bereits an der Schule an, beispielsweise bei der Lehrkräftebildung, um die Lehrinhalte zur Cyber-Sicherheit überzeugend zu vermitteln. Der Landesregierung sei besonders wichtig, möglichst viele Menschen zu sensibilisieren und fortzubilden, heißt es in einer Meldung aus dem Innenministerium des Landes. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sollen zusätzliche Studienplätze im Bereich IT und Digitalisierung eingerichtet werden. In Kooperation mit Hochschulen, etwa der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), sollen berufsbegleitende Studienplätze angeboten werden. Geplant ist auch, die Qualifizierungsangebote auf der landeseigenen Weiterbildungsplattform zu verbessern, um die Landesbediensteten weiterzubilden. Im Bereich Awareness und Verbraucherschutz ziele die Strategie zudem darauf ab, Bevölkerung und Unternehmen über die Gefahren im Cyber-Raum zu informieren und sie zu sensibilisieren.

Die Cybersicherheitsagentur im Zentrum

Die im Februar gegründete Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg (CSBW) (wir berichteten) sei die zentrale Koordinierungs- und Meldestelle und unterstütze in erster Linie Landesbehörden, Städte und Gemeinden, berate aber auch KMU. Dazu biete sie beispielsweise Schwachstellen-Scans, Beratung und Maßnahmenplanung an. Die Landesbehörden sind angehalten, Notfallvorsorgekonzepte zu erstellen, um die Folgen eines Cyber-Angriffs beherrschbar zu halten. Bei Gefährdungen stehe die CSBW mit mobilen Einsatz-Teams bereit. Außerdem sammle die Cybersicherheitsagentur Daten zur aktuellen Cyber-Sicherheitslage und zu Angriffsszenarien im Land und werte diese zu Lagebildern aus. Wie auch die anderen Sicherheitsbehörden soll die CSBW personell und technisch gestärkt werden.
Überdies setze Baden-Württemberg auf Vernetzung und Zusammenarbeit. So gebe es etwa konkrete Kooperationsvereinbarungen mit dem Israel National Cyber Directorate (INCD), dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), dem Land Hessen oder der EnBW Energie Baden-Württemberg, berichtet das Innenministerium. Auf diese Weise könne man sich auf höchstem Niveau gegenseitig unterstützen, erklärte dazu Digitalisierungsminister Thomas Strobl. Mit den zusätzlich geplanten Maßnahmen schütze Baden-Württemberg seinen Wettbewerbsvorteil als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort und stärke seine Vorreiterstellung in der Cyber-Sicherheit, so Strobl. (sib)

Cybersicherheitsstrategie Baden-Württemberg – Perspektive 2026 (PDF; 3,5 MB) (Deep Link)
https://im.baden-wuerttemberg.de

Stichwörter: IT-Sicherheit, Baden-Württemberg, Cybersicherheitsstrategie

Bildquelle: panchyk/123rf.com

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich IT-Sicherheit
Interview: Angriffe wird es immer geben Interview
[10.7.2024] Öffentliche Einrichtungen rücken zunehmend in den Fokus von Cyber-Kriminellen und staatlich gelenkten Hackern. Kommune21 sprach mit regio-iT-Geschäftsführer Stefan Wolf, wie Städte und Gemeinden den Gefahren begegnen können. mehr...
Dr. Stefan Wolf, regio-iT-Geschäftsführer
OpenR@thaus: Serviceportal nicht erreichbar
[2.7.2024] Wegen einer Sicherheitslücke wurde das Serviceportal OpenR@thaus zum zweiten Mal in kurzer Zeit vom Netz genommen. Davon betroffen sind rund 300 Kommunen. Die Wartungsarbeiten dauern derzeit an. Offenbar besteht ein Zusammenhang zu einer Schwachstelle der BundID, die es erlaubt, relativ einfach auf einer eigenen Website ein BundID-Log-in umzusetzen. mehr...
Braunschweig ist eine von rund 300 Kommunen, welche die Portallösung OpenR@thaus vorübergehend abgeschaltet haben.
Märkischer Kreis: Bedrohungslagen nehmen zu
[27.5.2024] Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht, der Märkische Kreis geht jedoch viele richtige Wege, um einem Hacker-Angriff vorzubeugen. Das zeigt ein Bericht, den der IT-Sicherheitsbeauftragte des Märkischen Kreises jetzt im Digitalausschuss im Kreishaus Lüdenscheid vorgestellt hat. 
 mehr...
Der Märkische Kreis geht viele richtige Wege, um einem Hacker-Angriff vorzubeugen.
OZG-Security: Wie sicher ist die Website?
[24.5.2024] Ein Web-Schnelltest, der im vergangenen Jahr im Rahmen einer OZG-Security-Challenge entwickelt wurde, steht jetzt als Open-Source-Software auf Open CoDE veröffentlicht – getreu dem Motto „Public Money – Public Code“. Geprüft werden sechs ausgewählte IT-Sicherheitsmaßnahmen der eingegebenen URLs. mehr...
Ein Schnelltest gibt Aufschlus über das IT-Sicherheits-Niveau einer Website. Der Test ist nun auf OpenCoDE verfügbar.
Brandenburg: Tätigkeitsbericht zum Datenschutz
[10.5.2024] Der Tätigkeitsbericht der brandenburgischen Landesbeauftragten für den Datenschutz und für das Recht auf Akteneinsicht liegt vor. Zu den Schwerpunktthemen gehören unter anderem Künstliche Intelligenz, die datenschutzrechtliche Bewertung von Facebook-Fanpages sowie die Aufarbeitung des Cyber-Angriffs auf die Stadt Potsdam im Dezember 2022. mehr...
„Wer Künstliche Intelligenz einsetzt, muss die Risiken der Datenverarbeitung einschätzen können“, betont Brandenburgs LDA Dagmar Hartge.
Weitere FirmennewsAnzeige

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich IT-Sicherheit:
GISA GmbH
06112 Halle (Saale)
GISA GmbH
D-Trust GmbH
10969 Berlin
D-Trust GmbH
regio iT GmbH
52070 Aachen
regio iT GmbH
procilon GmbH
04425 Taucha bei Leipzig
procilon GmbH
Aktuelle Meldungen