Digitalverbände:
Gigabitförderung überarbeiten


[14.12.2023] Die Digitalverbände ANGA, Bitkom, BREKO, BUGLAS und VATM fordern den Bund auf, die Gigabitförderung ab 2024 auf eine Milliarde Euro pro Jahr zu reduzieren. Das sei nicht nur angesichts der kritischen Haushaltslage angebracht, sondern auch, um den nur begrenzt zur Verfügung stehenden Baukapazitäten gerecht zu werden und eine erneute Antragsflut zu verhindern.

Im Rahmen der Gigabitförderung 2.0 hat der Bund in diesem Jahr nach eigenen Angaben rund 3,6 Milliarden Euro an Fördergeldern bereitgestellt. Anlässlich der jetzt erfolgten Übergabe von Förderbescheiden an 29 weitere Zuwendungsempfänger haben die Digitalverbände ANGA, Bitkom, BREKO, BUGLAS und VATM eine gemeinsame Pressemeldung veröffentlicht. Darin fordern die Verbände die Regierung auf, die Gigabitförderung 2024 bis 2026 auf eine Milliarde Euro pro Jahr zu begrenzen und die Fördermittel gezielter einzusetzen. Damit würde der Bundeshaushalt um insgesamt sechs Milliarden Euro entlastet, ohne dass dadurch weniger Anschlüsse neu gebaut würden.
„Auch wenn die Fördergelder über ein neu eingeführtes Punktesystem inzwischen sinnvoller verteilt werden, besteht weiterhin akuter Reformbedarf“, schreiben die Verbände. „2023 haben 40 Prozent der deutschen Kommunen ein Markterkundungsverfahren gestartet und 962 Förderanträge mit einem Volumen von 6,8 Milliarden Euro gestellt. Von diesen wurden nur 436 bewilligt.“ Um zu verhindern, dass tausende Kommunen aufwendige Förderanträge ohne jegliche Erfolgsaussicht stellen, müsse dringend eine Vorqualifizierung eingeführt werden. Eindeutige Kriterien würden Bürgermeistern und Landräten dann von vornherein Klarheit geben, ob ein Förderantrag realistische Chancen auf Erfolg habe. Damit könnte eine erneute Antragsflut verhindert werden und die Kommunen könnten sich gemeinsam mit den ausbauenden Unternehmen stärker um eine schnelle, eigenwirtschaftliche Glasfaserversorgung ohne Einsatz von Steuergeld bemühen.
 Befürchtungen, eine Verringerung der Gigabitförderung würde den Glasfaserausbau insbesondere in ländlichen Regionen verzögern, weisen die Verbände als unbegründet zurück. Denn der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau laufe auf Hochtouren. Der deutlich langsamere geförderte Ausbau sei zwar eine notwendige Ergänzung, um Flächendeckung zu erreichen, müsse aber stärker als bisher auf wirklich bedürftige Kommunen fokussiert werden. (bw)

Gigabitförderung 2.0 (Deep Link)
https://www.brekoverband.de

Stichwörter: Breitband, Gigabitförderung, Bitkom, ANGA, BREKO, BUGLAS, VATM



Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Breitband
Nordrhein-Westfalen: Ein Jahr Task Force Mobilfunk
[28.6.2024] Seit einem Jahr agieren die Landesregierung, kommunale Spitzenverbände, Mobilfunknetzbetreiber und Funkturmgesellschaften in der Task Force Mobilfunk NRW. Gemeinsam konnten wichtige Fortschritte hin zu einer flächendeckenden Versorgung mit 4G und 5G erreicht werden. mehr...
Ein Jahr nach ihrem Start zieht die Task Force Mobilfunk NRW eine erste positive Bilanz der Zusammenarbeit.
Landkreis Börde: 7.000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt
[24.6.2024] Eines der größten Glasfaserbreitbandnetze in Sachsen-Anhalt entsteht im Landkreis Börde. Nun ist das Vorhaben nach Angaben des Netzbetreibers DNS:NET, der technischer Partner bei dem Projekt war, annähernd vollständig umgesetzt. mehr...
Gigabitgeschwindigkeiten sind im Landkreis Börde nun Standard, zahlreiche Haushalte, Unternehmen, Krankenhäuser und Schulen durch DNS:NET versorgt.
Düsseldorf: 5G-Mobilfunk ausgebaut
[21.6.2024] In Düsseldorf wurde pünktlich zum Start der Fußball-Europameisterschaft die einhundertste 5G-Litfaßsäule eingeweiht. mehr...
Einweihung der 100. 5G-Litfaßsäule in Düsseldorf.*
Weinstadt: Erster Kunde angeschlossen
[18.6.2024] Die Telekom hat jetzt ihren ersten Glasfaserkunden im Netz der Stadtwerke Weinstadt angeschlossen. Die Kooperation mit den Stadtwerken ermöglicht den Glasfaserausbau in Weinstadt-Strümpfelbach. mehr...
Stadtwerke Weinstadt und die Telekom begrüßen einen der ersten Kunden in Weinstadt-Strümpfelbach
Breitbandportal: Saarland erreicht ersten Meilenstein
[14.6.2024] Mehr als 80 Prozent der saarländischen Kommunen haben ihr Nutzungsinteresse am digitalen Breitbandportal bekundet. Jetzt steigt der Zweckverband eGo Saar in die praktische Roll-out-Planung ein. mehr...
Weitere FirmennewsAnzeige

Besuchersteuerung: Das neue Einbürgerungsgesetz stellt Behörden vor zusätzliche Herausforderungen
[12.6.2024] Am 27. Juni 2024 tritt das neue deutsche Einbürgerungsgesetz in Kraft. Damit verkürzt sich die Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung von derzeit acht auf fünf Jahre, bei besonderen Integrationsleistungen sogar auf bis zu drei Jahre. Demzufolge werden Ausländerbehörden künftig mehr Anträge auf Einbürgerung bearbeiten müssen. Allerdings stoßen bereits heute viele Ausländerbehörden an ihre Kapazitätsgrenzen. Magdalene Rottstegge, zuständig für das Business Development bei der SMART CJM GmbH, erläutert, wie Ämter das erhöhte Arbeitsaufkommen besser bewältigen können. mehr...

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Breitband:
Aktuelle Meldungen