Rheinland-Pfalz:
Mehr interkommunale Zusammenarbeit


[24.1.2024] Die Landesregierung und die kommunalen Spitzenverbände wollen die Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) in Rheinland-Pfalz ausbauen und haben dazu eine Vereinbarung unterzeichnet. Für entsprechende Projekte stellt das Land eine Anschubfinanzierung in Höhe von zehn Millionen Euro bereit.

Rheinland-Pfalz: Unterzeichnung der IKZ-Vereinbarung. Als Fortführung der Kommunal- und Verwaltungsreform (KVR) haben das Land Rheinland-Pfalz und die kommunalen Spitzenverbände vor einiger Zeit drei Modellvorhaben zur Interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) gestartet, welche wissenschaftlich begleitet werden. Die beteiligten Kommunen – sechs Landkreise und fünf kreisfreie Städte – arbeiten an dem Ziel, sich insbesondere mithilfe der Digitalisierung effizient, bürgerfreundlich und zukunftsfest aufzustellen. Wie das rheinland-pfälzische Innenministerium mitteilt, zeigen die Zwischenergebnisse der Modellvorhaben, dass interkommunale Kooperationen sowohl positive qualitative wie auch quantitative Effekte mit sich bringen. Es sei eine große Chance für die Zukunftsfähigkeit der Kommunen, wenn diese ähnlich gelagerte Aufgaben- und Problemstellungen mit vereinten Kräften angingen, so Innenminister Michael Ebling. Dabei biete ein von den Kommunen selbst gestalteter Rahmen die erforderliche Eigenständigkeit und Selbstbestimmung.

Vorteile von Kooperationen

„Die IKZ-Modellvorhaben haben deutlich gezeigt, dass Kooperationen eine erfolgreiche Alternative zu Fusionen mit der Brechstange sind, die im Zweifel gegen den Widerstand vor Ort umgesetzt würden. Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel ist interkommunale Zusammenarbeit wichtig, um in Zukunft funktionierende Verwaltungsstrukturen und einen guten Service anbieten zu können. Das Potenzial an interkommunalen Kooperationen ist auch mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung bei Weitem noch nicht ausgeschöpft“, kommentieren der Vorsitzende des Gemeinde- und Städtebunds Rheinland-Pfalz und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, Aloysius Söhngen, der Vorsitzende des Landkreistags Rheinland-Pfalz und Landrat des Westerwaldkreises Achim Schwickert, sowie der erste stellvertretende Vorsitzende des Städtetags Rheinland-Pfalz, Pirmasens Oberbürgermeister Markus Zwick.
Auch Effizienzgewinne können durch interkommunale Kooperationen realisiert werden. „Gemeinsam mit unseren Nachbarn, den Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm treiben wir die Digitalisierung voran (wir berichteten), um Bürgerdienstleistungen zu vereinfachen und effizienter zu gestalten. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die gemeinsame Kfz-Zulassungsstelle im Eifel-Mosel-Hunsrück Projekt, die den Mehrwert der interkommunalen Zusammenarbeit sowohl für die Verwaltung als auch für die Bürgerinnen und Bürger verdeutlicht“, bestätigt Julia Gieseking, Landrätin des Landkreises Vulkaneifel.
Um die in den IKZ-Modellvorhaben erreichten Ziele zu verstetigen und die Kommunen weiter zu unterstützen, haben der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling und Vertreter der kommunalen Spitzenverbände nun eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet. Demnach wird das Land fachliche Kompetenzen in einer noch einzurichtenden Beratungsstelle bündeln. Diese soll interessierten Kommunen ein umfassendes Beratungs- und Unterstützungsangebot zum Thema Interkommunale Kooperation bieten. Ein weiterer Schwerpunkt soll auf der Vernetzung und der Förderung des gegenseitigen Austauschs liegen. Darüber hinaus stellt die Landesregierung nach eigenen Angaben eine nicht rückzahlbare Anschubfinanzierung für interkommunale Kooperationsprojekte in Höhe von zehn Millionen Euro zur Verfügung. (bw)

https://mdi.rlp.de

Stichwörter: Politik, Rheinland-Pfalz, interkommunale Kooperationen

Bildquelle: Innenministerium Rheinland-Pfalz

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik
Bayern: Land unterstützt Digitalisierung der Kommunen
[16.7.2024] Bayerns Digitalminister sieht die konsequente Digitalisierung der Verwaltung als wichtige Möglichkeit, um den künftigen Ruhestand der Babyboomer-Generation und den dadurch entstehenden Fachkräftemangel zu kompensieren. Es gelte, die Potenziale von Standardisierung, Zentralisierung und KI zu nutzen. mehr...
In Bayern soll nach dem Willen von Digitalminister Fabian Mehring der „Digitalisierungsturbo“ gezündet werden.
Interview: Wir brauchen eine Dachmarke Interview
[15.7.2024] Peter Adelskamp ist Chief Digital Officer (CDO) in Essen und dort zugleich Fachbereichsleiter Digitale Verwaltung. Im Gespräch mit Kommune21 berichtet er von seiner Arbeit in Essen und dem dortigen Stand der Digitalisierung. mehr...
Essen-CDO Peter Adelskamp
eGovernment Benchmark 2024: Nutzerzentrierung ist der Schlüssel
[8.7.2024] Laut dem jüngsten eGovernment-Benchmark-Report der Europäischen Kommission haben die europäischen Staaten bei der Bereitstellung digitaler Behördendienste stetige Fortschritte gemacht. Raum für Optimierungen gibt es insbesondere bei grenzüberschreitenden Diensten und bei Dienstleistungen, die von regionalen und kommunalen Behörden erbracht werden. mehr...
Laut dem jüngsten eGovernment-Benchmark-Report haben die europäischen Staaten bei der Bereitstellung digitaler Behördendienste stetige Fortschritte gemacht.
Schleswig-Holstein: Kommunale Open-Data-Projekte gefördert
[5.7.2024] Wirtschaft und Forschung profitieren von offenen Daten, können zu mehr Transparenz beitragen und dadurch Bürgernähe schaffen. Das Land Schleswig-Holstein fördert ab sofort bis 2027 kommunale Projekte zur Anbindung an das landesweite Portal für offene Daten. mehr...
OZG 2.0: Neue DNA verankern Bericht
[4.7.2024] Um ein Erfolg zu werden, muss das OZG 2.0 die Ende-zu-Ende-Digitalisierung als neue DNA verinnerlichen. Mit der Einigung zwischen Bund und Ländern ist die Basis dafür geschaffen. mehr...
Das OZG 2.0 muss eine neue Genetik vorweisen.
Weitere FirmennewsAnzeige

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
IT-Guide PlusxSuite Group GmbH
22926 Ahrensburg
xSuite Group GmbH
con terra GmbH
48155 Münster
con terra GmbH
Barthauer Software GmbH
38126 Braunschweig
Barthauer Software GmbH
KRAFT Network-Engineering GmbH
45478 Mülheim-Ruhr
KRAFT Network-Engineering GmbH
Aktuelle Meldungen