Haselhorst Associates:
Krisen datengesteuert bewältigen


[17.7.2024] Die Unternehmensberatung Haselhorst Associates Consulting – unter anderem bekannt für ihr alljährliches Smart-City-Ranking – hat nun ein Praxisdossier veröffentlicht, das zeigt, wie Städte Daten und Technologien im Kontext von (klimainduziertem) Krisenmanagement und Katastrophenschutz sinnvoll einsetzen können.

Städte in Deutschland sehen sich mit einer Vielzahl von Krisen konfrontiert. Dazu gehören unter anderem Extremwetterereignisse in Folge der Klimakrise, Blackouts, Gas- oder Energiekrisen oder auch Cyberangriffe. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, schlägt die Unternehmensberatung Haselhorst Associates Consulting das Konzept der „Climate Smart City“ vor, das Daten und Technologien einsetzt und das ganzheitliche Lösungen bieten soll. Gemeinsam mit dem LOEWE Center emergenCITY der Universitäten Kassel, Marburg und der TU Darmstadt hat das Beratungsunternehmen im Rahmen eines Praxisdossiers untersucht, inwieweit das datenbasierte Krisenmanagement als Teil einer Climate Smart City in deutschen Städten bereits verbreitet ist und welche Handlungsempfehlungen sich daraus für kommunale Akteure ableiten lassen.

Welche Städte wurden berücksichtigt?

Die Untersuchung basiert auf dem Smart-City-Ranking, das Haselhorst Associates seit 2018 im Jahresrythmus erstellt (wir berichteten). Aus den dabei rund 400 untersuchten Städten wurden für das Praxisdossier diejenigen mit einem hohen Smart-City-Umsetzungsgrad in wichtigen Schlüsselbereichen identifiziert. Diese sind: Strategie, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gebäude und Quartiere. Auch Städte mit vereinzelt innovativen Ansätzen in diesen Bereichen wurden berücksichtigt. Insgesamt stechen 43 Städte hervor, in denen 90 Initiativen zum Einsatz von Daten und Technologien im Kontext des Krisenmanagements und Katastrophenschutzes benannt werden konnten.

Divergierende Ansätze

Wie weit die jeweilige Datennutzung für ein zielgerichtetes Krisenmanagement in den 43 Städten fortgeschritten ist, unterscheidet sich laut Haselhorst Associates allerdings stark. Sowohl hinsichtlich der Einbettung in die Gesamtstrategie als auch bei der Spezialisierung der Initiativen hinsichtlich der Krisentypen gibt es Unterschiede.
Über die Hälfte der Städte (56 Prozent) haben ein datenbasiertes Krisenmanagement in ihrer Smart-City- und Digitalisierungsstrategien verankert, rund ein Drittel der Kommunen (32 Prozent) setzt auf vereinzelte Initiativen, zwölf Prozent der Städte haben noch keine konkreten Projekte in diesem Bereich umgesetzt. Von den 90 identifizierten Initiativen haben 42 Prozent keinen direkten Bezug zu einem speziellen Krisentyp, sondern zielen auf die Optimierung des Krisen- und Katastrophenmanagements allgemein. Der Großteil der spezialisierteren Initiativen zielt auf die Prävention und Bekämpfung von Starkregen-, Hochwasser- und Hitzeereignissen ab.

Der Umgang mit Daten braucht einen Rahmen

Bei der Entwicklung hin zu Climate Smart Cities biete das datenbasierte Krisenmanagement großes Potenzial, so die Berater von Haselhorst Associates. Insbesondere die Verankerung der Initiativen in Form von strategischen Ansätzen fördere die systematische und nachhaltige Berücksichtigung von Krisenmanagement und Katastrophenschutz in der städtischen Planung. Um sicherzustellen, dass integrierte und vernetzte Lösungen entstehen, sollten solche Projekte nicht isoliert entwickelt und umgesetzt, sondern als Teil eines koordinierten Gesamtansatzes betrachtet werden. Eine ganzheitliche Datenstrategie, die ein Regelwerk für Datenerfassung, -verarbeitung, -pflege und -analyse definiert, könne einen Rahmen bilden, der technische, ethische, rechtliche und qualitative Standards festlegt, um eine verantwortungsvolle und effektive Nutzung städtischer Daten zu ermöglichen. (sib)

Praxisdossier „Wie wird Ihre Stadt zur Climate Smart City?“ (PDF; 5,4 MB) (Deep Link)
https://www.haselhorst-associates.com
https://www.emergencity.de

Stichwörter: Smart City, Haselhorst Associates, Krisenmanagement, Krisen-Management



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Smart City
Wuppertal: Alles neu im smart.lab
[17.7.2024] Seit 2022 ist Wuppertal eine der vom Bundesministerium für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung geförderten Smart Cities made in Germany. Das smart.lab will neue Technologien und Konzepte der Allgemeinheit vermitteln. Nun eröffnet der digitale Erlebnisraum mit einem neuen Konzept und an einem neuen Standort. mehr...
Das smart.lab Wuppertal hat nach einer mehrmonatigen Kreativpause neu in der Mall des Hauptbahnhofs eröffnet.
Interview: Zusammenarbeit als Schlüssel Interview
[16.7.2024] Smarte Kommune heißt ein aktuelles Buch, das Ilona Benz, Chief Digital Officer der Stadt Kaiserslautern, geschrieben hat. Kommune21 sprach mit der Autorin über den Weg kleiner Gemeinden zur Smart City. mehr...
Dr. Ilona Benz, CDO von Kaiserslautern
Kreis Soest: Pegel-App startet in die Pilotphase
[12.7.2024] Der Soester Ortsteil Hattrop wird die neue Pegel-App des Kreises Soest als Pilotkommune testen. Die App ist einer der Bausteine des künftigen Hochwasserinformationssystems für die Region und soll sukzessive ausgebaut werden. mehr...
Pegel-App für die Pilotkommune Soest-Hattrop ist der erste Baustein eines Hochwasserinformationssystems für den Kreis Soest.
Ulm: Sicher dank digitalem Begleiter
[12.7.2024] Im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Attraktiver Lederhof“ der Smart City Ulm ist der digitale Begleiter der Unternehmen citysens und beebucket als Gewinner hervorgegangen. mehr...
Der digitale Begleiter machte im Ideenwettbewerb „Attraktiver Lederhof“ das Rennen.
Oldenburg: Chatbot ist willkommene Hilfe
[11.7.2024] Ein KI-basierter Chatbot ist den meisten Menschen als Hilfe beim Ausfüllen von Formularen willkommen. Das ergab eine Befragung der Stadt Oldenburg im Rahmen ihres KI-Projekts BUKI. mehr...
Viele Menschen haben keine Scheu, einen Chatbot als Unterstützung im Antragsprozess zu nutzen.
Weitere FirmennewsAnzeige

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Aktuelle Meldungen