[28.11.2005] Kommunen nutzen Outsourcing- und E-Government-Strategien mit dem Ziel, Kosten zu optimieren und Qualitätsverbesserungen zu erreichen. Defizite gibt es noch bei der Analyse der Leistungserstellungsprozesse. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer repräsentativen Studie, die auf der Messe Moderner Staat 2005 vorgestellt wird.
Für eine Studie über Strategien der öffentlichen Verwaltung wurden von August bis Oktober dieses Jahres 297 Städte und Landkreise befragt. Die grundlegende Fragestellung an die Kommunen lautete: Mit welchen Optimierungsstrategien reagieren Kommunen auf die derzeitigen Rahmenbedingungen und welche Handlungsfelder werden dabei vorrangig berücksichtigt? Gleichzeitig standen die Themen Prozessoptimierung, Outsourcing und E-Government im Fokus der Untersuchung. Die Studie zeigt, dass trotz des Einsatzes von Outsourcing- und E-Government-Strategien eine standardisierte Aufnahme, Analyse und Optimierung der Leistungsprozesse nur sehr selten stattfindet. Fast drei Viertel (72 Prozent) der Kommunen haben in den letzten fünf Jahren bei Restrukturierungsprojekten Prozesse optimiert. Eine wichtige Voraussetzung zur Prozessoptimierung, die Kenntnis der tatsächlichen Leistungserstellungskosten, ist aber nur bei 12 Prozent der befragten Verwaltungen gegeben. Zum Thema Outsourcing gaben 87 Prozent der Kommunen an, bereits Outsourcing-Projekte umgesetzt zu haben. Immobilienreinigung, Abfallentsorgung und Wirtschafts- und Tourismusförderung sind die einzigen Felder, bei denen 50 Prozent der Kommunen oder mehr angaben, bereits Outsourcing-Projekte durchgeführt zu haben. Im Handlungsfeld Organisations- und IT-Services haben lediglich 28 Prozent Outsourcing-Projekte umgesetzt. Bei allen Bestrebungen zur Verwaltungsmodernisierung spielt E-Government nach Angaben der befragten Kommunen eine große Rolle. Im Fokus sind dabei interne Prozesse (G2G) genauso wie die Beziehungen zur Wirtschaft (G2B) und zur Bevölkerung (G2C). Trotz der hohen Erwartungen, die mit dem Thema E-Government verknüpft werden, ermitteln 39 Prozent der Kommunen die Wirtschaftlichkeit ihrer Projekte nicht. Für alle Befragten steht hingegen fest, dass interkommunale Kooperationen im Bereich E-Government immer wichtiger werden. Die Studie wurde gemeinsam von der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement KGSt und dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation mit Unterstützung der Deutschen Post durchgeführt.
(hi)
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