Studie:
Vorreiter digitaler Bildung


[23.11.2015] In einer bundesweiten Umfrage haben Lehrkräfte den Medieneinsatz an den Schulen in Hamburg, Bremen und Rheinland-Pfalz gelobt. Hervorgehoben wurden unter anderem die IT-Ausstattung sowie die Medienkonzepte, die für den Unterricht zur Verfügung stehen.

Digitale Bildung: Eine Studie hat gezeigt, wo die Schulen in Deutschland stehen. Bezüglich der digitalen Bildung sind Hamburgs Schulen Spitzenreiter. Das geht aus der bundesweiten Studie Länderindikator 2015 – Schule digital der Telekom-Stiftung und der Technischen Universität Dortmund hervor. Bremen und Rheinland-Pfalz gehören ebenfalls zu den digitalen Vorreitern. In der Studie wurden 1.250 Lehrer weiterführender Schulen zu zwölf Themen im Bereich der digitalen Bildung befragt. Nach Angaben der Telekom-Stiftung lobten die Lehrkräfte der Hamburger Schulen, dass in der Freien- und Hansestadt sehr viele Schulen ein Medienkonzept für den Unterricht haben. Zudem hätten die Lehrer genügend Vorbereitungszeit für den computergestützten Unterricht. Außerdem seien die Schulen in Sachen IT sowie Internet-Zugang und -Ausstattung mit schülereigenen Geräten gut aufgestellt. Auch in Bezug auf die technische und pädagogische Unterstützung gaben die Hamburger Lehrkräfte ihren Schulen Spitzenwerte. Ties Rabe, Senator für Schule und Berufsbildung in Hamburg: „Ich freue mich sehr darüber, dass in dieser erstmals durchgeführten bundesweiten Studie die digitale Bildung an Hamburgs Schulen so positiv bewertet wird. Hamburg ist auf einem guten Weg. Wir wollen das gute Ergebnis als Rückenwind nutzen, um das Thema digitales Lernen im Unterricht fest zu verankern und weiter auszubauen.“

Konkretes Handlungskonzept

Bildungswissenschaftler Wilfried Bos ist außerdem von der Studie selbst überzeugt: „Eine solch umfassende Untersuchung gibt es hierzu bislang nicht, und das ist bemerkenswert. Für den Länderindikator führen wir zusätzlich die verfügbaren Daten anderer Studien zur Leistungsfähigkeit des Schulsystems im Bereich digitaler Medien zusammen und bringen sie mit den Ergebnissen unserer Lehrerbefragung in Zusammenhang.“ Zum Vergleich der Bundesländer ergänzt Bos: „Es ist erstaunlich, wie groß die Unterschiede hier sind und dass es derart eindeutige Spitzenreiter gibt.“ Die Studie macht laut Schulsenator Rabe auch deutlich, dass alle Bundesländer in diesem Themenfeld noch am Anfang stehen und viel zu tun haben. „Ich bin fest davon überzeugt, dass sich der Unterricht in allen Fächern deutlich stärker für digitale Lernangebote öffnen muss. Computer und digitale Medien prägen mittlerweile die gesamte Berufs- und Bildungswelt, egal ob in Fabrik, Büro, Handwerksbetrieb oder Hochschule. Deshalb müssen Kinder und Jugendliche besser vorbereitet werden.“ Rabe will deshalb eine Reihe von Initiativen umsetzen: „Auf meine Anregung hin arbeiten die Staatssekretäre und Staatsräte aller 16 Bundesländer in der Kultusministerkonferenz daran, ein konkretes Handlungskonzept zum Thema digitales Lernen zu erarbeiten. Insbesondere in den Bereichen Bildungspläne und Lehrerfortbildungen müssen wir vorankommen.“ Darüber hinaus habe Hamburg das Pilotprojekt Start in die nächste Generation auf den Weg gebracht (wir berichteten), um exemplarisch an sechs Schulen und in 50 Schulklassen digitale Lernmedien in zahlreichen Unterrichtsmedien einzusetzen. Die Staatssekretäre und Staatsräte der Bundesländer erhoffen sich daraus neue Erkenntnisse, um in einem zweiten Schritt weitere Schulen und perspektivisch die gesamte Hamburger Schulwelt zu erreichen. (an)

Länderindikator 2015 – Schule digital zum Download (PDF - 1,8 MB) (Deep Link)
http://www.telekom-stiftung.de
http://www.tu-dortmund.de
http://www.hamburg.de
http://www.rlp.de
http://www.bremen.de

Stichwörter: Schul-IT, Deutsche Telekom, Hamburg, Bremen, Rheinland-Pfalz, Technische Universität Dortmund, Länderindikator 2015 – Schule digital

Bildquelle: I-vista / pixelio

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Schul-IT
Brandenburg: Mobilgeräte für alle Lehrkräfte
[15.7.2024] Im Land Brandenburg wird Schule noch digitaler: Alle Lehrkräfte sollen mit mobilen Endgeräten ausgestattet werden. Dazu wendet das Land verbleibende Mittel aus dem DigitalPakt, aber auch Landesmittel auf. Finanziert wird nicht nur die Beschaffung, sondern im Bedarfsfall auch die datenschutzkonforme Administration der Geräte. mehr...
Alle Lehrkräfte im Landesdienst Brandenburgs sollen mobile Endgeräte erhalten.
Bundesrat: Länder erhöhen Druck beim DigitalPakt 2.0
[10.7.2024] Mit dem DigitalPakt Schule hat der Bund Länder und Kommunen bei Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur unterstützt – bis Mai dieses Jahres. Nun verhandeln Bund und Länder über die Anschlussfinanzierung. Im Bundesrat sprachen sich die Länder für eine verlässliche Fortführung bis 2030 aus. mehr...
Die digitale Ausstattung der Schulen zu finanzieren bleibt für Länder und Kommunen ein Kraftakt, der ohne Mittel des Bundes nicht zu stemmen ist.
Sachsen-Anhalt: ILeA plus an allen Grundschulen
[18.6.2024] In Sachsen-Anhalt soll die pädagogische Diagnostik digital werden. Ab dem Schuljahr 2024/25 soll das digitale Diagnosetool die seit 2005 in Heftform vorliegende Lernstandsanalyse flächendeckend ablösen – zunächst an Grundschulen. Entwickelt wurde ILeA plus gemeinsam mit dem Land Brandenburg. mehr...
Das digitale Lernanalyse-Tool ILeA soll in Sachsen-Anhalt nach erfolgreicher Pilotierung an Grundschulen flächendeckend eingeführt werden.
DigitalPakt Schule: Jetzt nicht ausruhen Bericht
[12.6.2024] Die digitale Ausstattung deutscher Schulen hat sich durch den DigitalPakt Schule zwar verbessert, doch der Weg zu einem optimal durch moderne Technologien unterstützten Unterricht ist noch weit. Der IT-Anbieter Dell Technologies nennt die Bereiche, in denen noch Handlungsbedarf besteht. mehr...
Auf dem Weg zum digitalen Klassenzimmer besteht noch Handlungsbedarf.
Kreis Offenbach: DigitalPakt Schule komplett umgesetzt
[3.6.2024] Im hessischen Kreis Offenbach ist die Umsetzung des DigitalPakts Schule abgeschlossen. Bei ihrem Besuch betonte Digitalministerin Kristina Sinemus die Notwendigkeit einer Fortsetzung des Förderprogramms von Bund und Ländern. mehr...
Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus informiert sich im Kreis Offenbach über die abgeschlossene Umsetzung des DigitalPakts Schule.
Suchen...

 Anzeige



 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Schul-IT:
KRAFT Network-Engineering GmbH
45478 Mülheim-Ruhr
KRAFT Network-Engineering GmbH
regio iT GmbH
52070 Aachen
regio iT GmbH
AixConcept GmbH
52222 Stolberg
AixConcept GmbH
ekom21 – KGRZ Hessen
35398 Gießen
ekom21 – KGRZ Hessen
H+H Software GmbH
37073 Göttingen
H+H Software GmbH
Aktuelle Meldungen