[20.3.2017] Verwaltungsexperten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein haben Empfehlungen erarbeitet, wie die öffentliche Verwaltung eine Open-Data-Kultur etablieren und fördern kann.
Deutschland beteiligt sich seit Dezember 2016 an der Open Government Partnership (
wir berichteten). Regierung und Zivilgesellschaft erarbeiten momentan gemeinsam einen ersten Nationalen Aktionsplan, mit dem die Maßnahmen festgelegt werden, wie Deutschland in den kommenden beiden Jahren seine Teilnahme in den Themenfeldern Transparenz, Bürgerbeteiligung und Zusammenarbeit umsetzen will (
wir berichteten). Gleichzeitig erweitert Deutschland sein E-Government-Gesetz um einen Open-Data-Artikel: Offene Daten sollen zumindest für Bundesbehörden zum Standard werden. Auch die Länder arbeiten an der Umsetzung von Open Data: Nordrhein-Westfalen entwickelt einen Open-Data-Pakt zwischen Land und Kommunen. Baden-Württemberg testet ein Datenportal. Politik und Verwaltung erkennen zunehmend das in offenen Daten liegende Potenzial. Doch wie können Gesetze in nachhaltige Maßnahmen übersetzt werden? Hierfür haben Verwaltungsexperten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein im Rahmen der so genannten ODG D-A-CH-LI-Kooperation seit Sommer 2014 Empfehlungen erarbeitet, die eine Open-Data-Kultur fördern sollen.
Wie das The Open Government Institute (TOGI) an der Zeppelin Universität Friedrichshafen berichtet, empfehlen die Experten zum Beispiel den Aufbau einer gemeinsamen Wissensbasis, die Verwaltungsakteuren bei der Umsetzung von Open Data hilft. Auch Weiterbildungen werden als unabdingbar erachtet. Erforderlich sei zudem der fachliche Austausch, um sich gegenseitig zu unterstützen. Zugleich müssten Nutzen und Mehrwerte von Open Data herausgearbeitet werden, um Entscheidungsträger, Unternehmen und Bürger zu überzeugen.
Professor Jörn von Lucke, Direktor des TOGI und Koordinator des Vorhabens, sagt: „Mit dem Impulspapier haben wir die Erfahrungen der Verantwortlichen für offene Daten im deutschsprachigen Raum zusammengetragen. Eine Veröffentlichung ist konsequent, denn wir alle sollten beim Aufbau neuer datengetriebener Ansätze für Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft von den Erkenntnissen und Vorschlägen unserer Nachbarn gegenseitig profitieren. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir so eine Umsetzung von Open Data auch in der Fläche beschleunigen werden.“
(bs)
http://togi.zu.dehttp://www.data.gv.at Der gesamte Bericht zum Download (Deep Link)
Stichwörter:
Open Government,
Open Data