Sachsen-Anhalt:
Digitale Agenda beschlossen


[20.12.2017] Das Land Sachsen-Anhalt hat eine Digitale Agenda verabschiedet. Der Zehn-Punkte-Plan umfasst unter anderem das Ziel eines flächendeckenden Glasfaserausbaus bis zum Jahr 2030, die Förderung der digitalen Transformation von Schulen und Hochschulen sowie den Ausbau der öffentlichen Verwaltung zu einem digitalen Dienstleister für die Bürger und Unternehmen.

Sachsen-Anhalt verabschiedet Digitale Agenda. Die Digitale Agenda für das Land Sachsen-Anhalt hat die Landesregierung in ihrer gestrigen Kabinettssitzung (19. Dezember 2017) beschlossen. Das teilt die Staatskanzlei des Landes mit. „Die Agenda ist ehrgeizig, sie ist innovativ – sie ist für uns der zentrale Leitfaden, um unser Land im digitalen Zeitalter modern und zukunftsfest aufzustellen“, erklärte dazu Wirtschaftsminister Armin Willingmann. Nun werde es darum gehen, die in der Agenda beschriebenen Vorhaben schrittweise und zügig umzusetzen.
Wie die Staatskanzlei Sachsen-Anhalt weiter berichtet, finden sich die wichtigsten strategischen Ziele der Agenda in einem Zehn-Punkte-Plan wieder. Vorgesehen sei etwa der flächendeckende Glasfaserausbau bis zum Jahr 2030. Ab dann soll es landesweit möglich sein, Daten in Gigabit-Geschwindigkeit auszutauschen. Besondere Priorität beim Anschluss an das schnelle Internet hätten Unternehmen, Schulen und Hochschulen. Auch die digitale Transformation von Schulen und Hochschulen steht im Fokus der Digitalen Agenda. Hier wird zum Schuljahr 2018/2019 ein entsprechendes Landeskonzept für alle Schulen verbindlich. Darüber hinaus sollen bis zum Schuljahr 2020/2021 die Fachlehrpläne aller Schulformen reformiert werden. Für die Lehrkräfte im Land sollen darüber hinaus entsprechende Fortbildungsprogramme für das Lehren mit digitalen Medien aufgelegt werden.

Verwaltung wird zum digitalen Dienstleister

In den kommenden Jahren soll die öffentliche Verwaltung zudem zu einem digitalen Dienstleister für die Bürger und Unternehmen weiterentwickelt werden. Ausgehend von der IKT-Strategie „Sachsen-Anhalt digital 2020“, dem im Sommer 2017 beschlossenen Onlinezugangsgesetz (OZG), dem im Juli 2018 zu verabschiedenden E-Government-Gesetz des Landes sowie befördert durch die Entwicklungen auf Bundes- und europäischer Ebene werde das Land Sachsen-Anhalt auch eine neue E-Government-Strategie beschließen, so die Staatskanzlei. Zudem werde das Landesportal www.sachsen-anhalt.de (LPSA), das schon heute alle öffentlich verfügbaren Informationen und Dienstleistungsangebote der Landesbehörden bündelt, weiter ausgebaut.
Ebenfalls als Ziel des Zehn-Punkte-Plans wird aufgeführt, das kulturelle Vermächtnis des Landes Sachsen-Anhalt digital zu erschließen und im weltweiten Netz bereitzustellen. Hierfür werde im Kooperationsverbund „Digitale Archivierung Nord“ (DAN) gemeinsam mit den Hansestädten Hamburg und Bremen sowie den Ländern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein durch einen IT-Dienstleister betriebenes elektronisches Archiv namens E-LASA aufgebaut.
Einer ersten Schätzung der Landesregierung Sachsen-Anhalt zufolge sind allein bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2021 rund 600 Millionen Euro aufzuwenden, um die Vorhaben der Digitalen Agenda umzusetzen. Davon sollen etwa 300 Millionen Euro in den Breitband-Ausbau fließen. 460 Millionen Euro sind laut Staatskanzlei bereits durch den Landeshaushalt sowie durch Mittel des Bundes und der EU abgedeckt. Dementsprechend bleibe eine Lücke von 140 Millionen Euro, die noch geschlossen werden muss. Man sei jedoch optimistisch, dass deren Finanzierung gemeinsam mit Bund und EU gelinge. (bs)

http://digital.sachsen-anhalt.de

Stichwörter: Politik, Sachsen-Anhalt

Bildquelle: PEAK Agentur für Kommunikation

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik
Digitales Bayern: Der Sound der Zukunft Interview
[3.7.2024] Bayern segelt auf Innovationskurs, sagt Fabian Mehring. Kommune21 sprach mit dem Digitalminister des Freistaats über die Reorganisation seines Ressorts, seine Pläne für einen innovativen Staat und die Rolle der Kommunen dabei. mehr...
Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring
Thüringen: Landesmittel für kommunale Digitalisierung
[3.7.2024] Das Land Thüringen will die kommunale Digitalisierung mit zehn Millionen Euro fördern. Das geht aus der neuen Thüringer E-Government-Richtlinie hervor, die jetzt offiziell veröffentlicht wurde. Kommunen können ab sofort neue Anträge beim Finanzministerium stellen. mehr...
Durch die Förderung möchte Thüringen die begrenzten personellen Ressourcen der Kommunen in der IT und in den Fachbereichen entlasten, erklärt der Landes-CIO Hartmut Schubert.
Nürnberg: Expertise bei KI
[2.7.2024] Im Rahmen der Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0 soll die Digitalisierung der Kommunen verbessert werden. Die Frankenmetropole Nürnberg bringt ihre Expertise unter anderem im Bereich Künstliche Intelligenz im Bürgerservice ein. mehr...
Vitako: Kommunale IT besser schützen
[18.6.2024] Cyber-Attacken legen zunehmend kommunale Verwaltungs-IT lahm. Dabei entstehen enorme Schäden für Verwaltung, Bürger und Wirtschaft. Vitako fordert nun den Ausbau des BSI zur interföderalen IT-Sicherheits-Zentralstelle und die Einordnung kommunaler IT als KRITIS. mehr...
Gesetzgebung: OZG 2.0 kann in Kraft treten
[17.6.2024] Nachdem das vom Bundestag verabschiedete OZG-Änderungsgesetz im Bundesrat gescheitert war, hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat angerufen. Der Einigungsvorschlag des Gremiums wurde nun von beiden Kammern gebilligt. mehr...
Weitere FirmennewsAnzeige

Besuchersteuerung: Das neue Einbürgerungsgesetz stellt Behörden vor zusätzliche Herausforderungen
[12.6.2024] Am 27. Juni 2024 tritt das neue deutsche Einbürgerungsgesetz in Kraft. Damit verkürzt sich die Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung von derzeit acht auf fünf Jahre, bei besonderen Integrationsleistungen sogar auf bis zu drei Jahre. Demzufolge werden Ausländerbehörden künftig mehr Anträge auf Einbürgerung bearbeiten müssen. Allerdings stoßen bereits heute viele Ausländerbehörden an ihre Kapazitätsgrenzen. Magdalene Rottstegge, zuständig für das Business Development bei der SMART CJM GmbH, erläutert, wie Ämter das erhöhte Arbeitsaufkommen besser bewältigen können. mehr...

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
IT-Guide PlusCC e-gov GmbH
20097 Hamburg
CC e-gov GmbH
Lecos GmbH
04103 Leipzig
Lecos GmbH
GIS Consult GmbH
45721 Haltern am See
GIS Consult GmbH
G&W Software AG
81671 München
G&W Software AG
Aktuelle Meldungen