[3.5.2021] Künftig soll eine vernetzte Plattform digitale Lehr- und Lernangebote zentral zugänglich machen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat nun eine entsprechende Förderrichtlinie veröffentlicht.
Die durch die Corona-Pandemie bedingte rasche Umstellung von Präsenz- auf digitale Lehrformate birgt für Lernende und Lehrende zahlreiche technische, inhaltliche und didaktische Herausforderungen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat deshalb eine neue Förderrichtlinie veröffentlicht. Das Ziel: eine Nationale Bildungsplattform, die den übergreifend nutzbaren digitalen Zugang zu Lehr- und Lernformaten ermöglicht. Dazu müssen laut BMBF digitale Werkzeuge und Prozesse weiterentwickelt und Lernmaterialien adaptiert werden. Aber auch die medienbruchfreie Beschreibung und Verknüpfung bestehender Angebote sei nötig, sodass diese besser zugänglich werden. Besonderes Augenmerk soll darauf liegen, dass Lernende und Lehrende individuelle Pfade durch digitale Lehr- und Lernszenarien nehmen können. Entstehen solle so ein Bildungsraum, der das individuelle und flexible Lernen ermöglicht.
Prototypen, Bildungsangebote, Methodenwissen
Die Nationale Bildungsplattform soll unter Nutzung etablierter Standards und Werkzeuge bestehende und neue digitale Bildungsangebote vernetzen und so als Meta-Plattform fungieren. Drei Ziele will das BMBF deshalb fördern. Zum einen sollen Prototypen für die Plattform entwickelt werden, die als Teil einer verteilten digitalen Serviceinfrastruktur gemeinsamen Regeln folgen. Zunächst sollen dazu interoperable, sichere Basis-Architekturen konzipiert werden. Diese sollen zum Ende der Förderphase als Prototypen oder Minimal Viable Products, zumindest aber als Technical Proofs of Concepts vorliegen.
Um diese Basis-Architekturen im Rahmen eines agilen Vorgehens frühzeitig zu erproben, sollen digital gestützte Bildungsangebote entwickelt oder angepasst werden. Dies können bestehende oder neue Curricula, Lehr- und Lernangebote sein, sofern sie mit den Anforderungen der Nationalen Bildungsplattform kompatibel sind.
Zudem sollen über die Nationale Bildungsplattform Angebote für Lehrende (weiter-)entwickelt und zugänglich gemacht werden. Durch digitale Lehr- und Lernszenarien sollen Methodenwissen und Digitalkompetenz bei Lehrenden in allen Bildungssystemen geschaffen werden.
Förderanträge können laut BMBF ab jetzt gestellt werden. Antragsberechtigt seien unter anderem Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Verbände, Vereine, aber auch Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft.
(sib)
Gestaltungsrahmen und Hinweise für die prototypische Umsetzung einer Nationalen Bildungsplattform (PDF, 1,6 MB) (Deep Link)
FAQ zur Nationalen Bildungsplattform (PDF; 338 KB) (Deep Link)
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