[5.7.2021] Der Ennepe-Ruhr-Kreis in Nordrhein-Westfalen will zur Kontakt-Nachverfolgung im Rahmen der Corona-Pandemie künftig das IRIS-Gateway nutzen. Dieses kann Daten aus verschiedenen Kontakt-Nachverfolgungsapps an die Gesundheitsämter übermitteln.
Die technischen Voraussetzungen sind geschaffen, nur das Zertifikat fehlt noch: Der Krisenstab des Ennepe-Ruhr-Kreises will bei der Ermittlung von Kontakten in der Corona-Pandemie künftig das vom Land NRW unterstützte IRIS Gateway einsetzen. Das IRIS Gateway ist eine digitale Schnittstelle, die als Brücke zwischen verschiedenen Kontaktnachverfolgungs-Apps und dem Gesundheitsamt fungiert (
wir berichteten). Auf Anfrage des Gesundheitsamts übermittelt IRIS die benötigten Daten aus rund 60 verschiedenen Kontaktnachverfolgungs-Apps an das Amt. Die Luca-App allerdings, die seit Ende Mai im Ennepe-Ruhr-Kreis im kostenlosen Testbetrieb läuft, ist nicht an IRIS angeschlossen. Man habe sich zunächst für einen Kooperationsvertrag mit Luca entschieden, um Handel und Gastronomen die Möglichkeit zu bieten, Kontakte digital zu erfassen. Zu diesem Zeitpunkt sei IRIS aber noch nicht verfügbar und Luca die schnellste und einfachste Lösung gewesen, erläutert Krisenstableiterin Astrid Hinterthür. Inzwischen ist das IRIS Gateway technisch startklar und beim Kreis implementiert. Sobald das Zertifikat der Bundesdruckerei eintrifft, werde das Gesundheitsamt damit arbeiten. Noch bis Ende August können Bürger, Unternehmen, Verbände, Vereine und Kultureinrichtungen im Kreis weiterhin die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung nutzen. Eine Verlängerung des Vertrags mit Luca komme für die Kommune jedoch nicht infrage, auch aus finanziellen Gründen. Denn nach Ende der Testphase werde die Luca-Nutzung für die Gesundheitsämter kostenpflichtig, dem Kreis würden Kosten in Höhe von mehreren Zehntausend Euro entstehen.
(sib)
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