PwC-Studie:
Parkraum-Management und Mobilität


[4.2.2022] Im Auftrag des Umweltbundesamts hat PwC ausgelotet, wie Parkraum-Management für eine nachhaltige urbane Mobilität funktioniert. Digitale Smart-Parking-Lösungen könnten den Stadtverkehr optimieren und Räume für andere Zwecke frei machen. Dies zeige etwa das Beispiel Amsterdam.

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hat im Rahmen eines vom Umweltbundesamt beauftragten Forschungsvorhabens eine Broschüre zum Parkraum-Management erarbeitet und jetzt publiziert. Demnach bietet digitales Management innerstädtischer Parkflächen Kommunen großes Potenzial, um den Stadtverkehr effizienter und nachhaltiger zu organisieren. Eine Reduzierung von Parkraum in Innenstädten und Wohngebieten, eine Erhöhung der Parkgebühren, mehr Parkplätze für Carsharing- und Elektrofahrzeuge sowie Park-und-Ride-Angebote mit Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr können zudem den Umstieg auf nachhaltige Mobilitätsangebote unterstützen. Damit ließen sich Emissionen und Flächenverbrauch in den Städten reduzieren. Zu diesen Schlüssen kommt PwC in der Veröffentlichung „Parkraummanagement für eine nachhaltige urbane Mobilität in der Stadt für Morgen“.
Heute sei es noch so, dass in deutschen Innenstädten Parkplätze Flächen blockierten, die anderweitig genutzt die Lebensqualität der Stadtbevölkerung verbessern könnten, so PwC. Weitere negative Effekte der Innenstadtparker: Der Anteil des Parksuchverkehrs in innenstadtnahen Stadtgebieten liegt bei 20 bis 50 Prozent des Gesamtverkehrs. Dies habe eine Untersuchung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin gezeigt. Somit sei die Folge von Dauerparken nicht nur ein hoher Anteil von parkenden Fahrzeugen, sondern auch zusätzlicher Verkehr in den Innenstädten. Zudem begünstige die aktuelle Parkplatzsituation in vielen Innenstädten den motorisierten Individualverkehr mit allen damit verbundenen negativen Effekten wie Schadstoff- und Lärmemissionen oder dem Verzehr attraktiver innerstädtischer Flächen – sei es beim Pendeln zur Arbeit oder für innerstädtische Besorgungen.

Nachhaltiger Verkehr ist keine Utopie

Nachhaltiger Verkehr und modernes Parkraum-Management seien jedoch keine Utopien. In einigen Städten werden bereits sinnvolle Lösungen umgesetzt, die den Stadtverkehr reduzieren und gleichzeitig den Umweltverbund aus ÖPNV und aktiver Mobilität stärken, so der PwC-Verkehrsexperte Maximilian Rohs. Beispiel seien San Francisco oder Amsterdam. In beiden Städten werden intelligente digitale Park-Lösungen eingesetzt. In Amsterdam könnten beispielsweise Smart Parking-Apps in der Regel auch den Weg zum nächsten freien Platz anzeigen und dadurch den Verkehr bei der Parkplatzsuche verringern. Um die Entstehung zusätzlichen Verkehrs durch die vereinfachte Parkplatzsuche zu vermeiden, seien aber gleichzeitig Einschränkungen des motorisierten Individualverkehrs sowie der Ausbau attraktiver Mobilitätsalternativen erforderlich.
Neben digitalen Lösungen schlagen die Autoren von PwC außerdem Möglichkeiten vor, den Umstieg auf smarte Mobilitätsangebote zu fördern. Dazu zählen etwa Jobtickets oder eine monatliche Prämie für Mitarbeitende, die auf einen Firmenparkplatz verzichten. Ein ähnlich konzipiertes „Parking Cash Out“-Projekt in Kalifornien zeige, dass solche Anreize berufsbedingten Individualverkehr reduzieren. Auch über die Bauordnung könne das Verkehrsgeschehen beeinflusst werden. So könnten die Bundesländer beziehungsweise Städte und Kommunen die Kfz-Stellplatzpflicht bei (Wohn-)Bauvorhaben reduzieren oder ganz abschaffen, wie Hamburg und Berlin es bereits vormachen. Um nachhaltigeren Verkehr zu fördern, sei es zudem sinnvoll, bestehende Parkkontingente im privaten und öffentlichen Raum für Carsharing- und E-Fahrzeuge auszuweisen. (sib)

PwC-Broschüre „Parkraummanagement für eine nachhaltige urbane Mobilität…“ (Deep Link)
https://www.umweltbundesamt.de
https://www.pwc.de

Stichwörter: Smart City, Verkehr, Parkplatzmanagement, PricewaterhouseCoopers



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Smart City
Wiesbaden: Zwischenbilanz zur Smart City
[2.7.2024] Bei einem ersten Netzwerktreffen informierten die Programmverantwortlichen von „Smart City Wiesbaden“ über zentrale Ergebnisse des bisherigen Beteiligungsprozesses und gaben Einblick in die aktuellen Planungen. mehr...
Die Teilnehmer des Netzwerktreffens zum Programm „Smart City Wiesbaden“ zogen eine positive Zwischenbilanz.
Kaiserslautern: Dank AORTA schneller zum Einsatzort
[28.6.2024] Im Rahmen des vom Bund geförderten Smart-City-Projekts AORTA arbeiten die Stadt und die RPTU Kaiserslautern an einem intelligenten Routing, sodass Einsatzkräfte künftig schneller und sicherer ans Ziel gelangen. mehr...
Smart-City-Projekt AORTA soll dafür sorgen, dass Einsatzfahrzeuge in Notsituationen schneller und sicherer ans Ziel gelangen.
Lübeck: Smarter anlegen im Port of Lübeck
[27.6.2024] Der Lübecker Hafen – einer der größten Ostseehäfen Deutschlands – wird smarter. Im Ramen eines Förderprojekts werden Sensoren erprobt, die Strömungs- und Winddaten sowie die Belegung von Anlegern erfassen. Auf einer Datenplattform sollen diese Informationen Lotsen und Kapitänen wie auch Planern zur Verfügung gestellt werden. mehr...
Der Port of Lübeck ist ein wichtiger logistischer Knotenpunkt. Smarte Technik soll die Koordination auf dem und am Wasser erleichtern.
Smart City Manager: Qualifizierungsprogramm made in Brandenburg
[27.6.2024] Um kommunale Mitarbeiter dafür zu qualifizieren, die digitalen Herausforderungen ihrer Städte und Gemeinden anzugehen, wurde in Brandenburg ein Weiterbildungsprogramm aufgelegt. Nach mehreren erfolgreichen Durchgängen wird dieses jetzt von der KTS übernommen und bundesweit angeboten. mehr...
Kreis Mayen-Koblenz: LoRaWAN-Antenne installiert
[27.6.2024] Auf dem Dach des CJD-Berufsförderungswerks in Vallendar ist jetzt eine LoRaWAN-Antenne installiert – sie ist ein wichtiger Baustein des Projekts „Smarte Region MYK10“. mehr...
Der Erste Kreisbeigeordnete Pascal Badziong, Vallendars Bürgermeister Adolf Schneider und BFW-Geschäftsführer Heinz Werner Meurer freuen sich mit den Projektbeteiligten über den Aufbau der ersten LoRaWAN-Antenne im Kreis MYK.
Weitere FirmennewsAnzeige

Besuchersteuerung: Das neue Einbürgerungsgesetz stellt Behörden vor zusätzliche Herausforderungen
[12.6.2024] Am 27. Juni 2024 tritt das neue deutsche Einbürgerungsgesetz in Kraft. Damit verkürzt sich die Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung von derzeit acht auf fünf Jahre, bei besonderen Integrationsleistungen sogar auf bis zu drei Jahre. Demzufolge werden Ausländerbehörden künftig mehr Anträge auf Einbürgerung bearbeiten müssen. Allerdings stoßen bereits heute viele Ausländerbehörden an ihre Kapazitätsgrenzen. Magdalene Rottstegge, zuständig für das Business Development bei der SMART CJM GmbH, erläutert, wie Ämter das erhöhte Arbeitsaufkommen besser bewältigen können. mehr...

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
regio iT GmbH
52070 Aachen
regio iT GmbH
co.Tec GmbH
83026 Rosenheim
co.Tec GmbH
AIDA ORGA GmbH
75391 Gechingen
AIDA ORGA GmbH
Aktuelle Meldungen