[16.12.2022] Acht Empfehlungen für den digitalen Umbau der Schulen in den Kommunen hat jetzt PD – Berater der öffentlichen Hand veröffentlicht. Sie basieren auf einer Befragung rund um die Hindernisse bei der digitalen Transformation der Bildungseinrichtungen. Demnach bereiten vor allem der Support und Regelbetrieb Probleme.
Bereit für die Zukunft? – Kommunen für den digitalen Umbau der Schulen stärken: Unter diesem Titel hat die PD – Berater der öffentlichen Hand eine vom Bundesministerium für Finanzen (BMF) beauftragte Studie veröffentlicht. Untersucht wurden laut den Herausgebern Hindernisse bei der digitalen Transformation der Bildungseinrichtungen hierzulande. Auch acht Empfehlungen für einen erfolgreichen digitalen Umbau der Schulen wurden herausgearbeitet. Entstanden sei die Studie in zahlreichen Gesprächen mit institutionellen Vertretenden sowie weiteren Expertinnen und Experten. Auch seien quantitativ mehrere hundert Personen befragt worden.
Der Ausbau der schulischen IT-Infrastruktur und -Ausstattung schreitet demnach stark voran, berichten die Herausgeber der Studie. Die Organisation des Regelbetriebs und der Support der schulischen IT stelle hingegen viele Kommunen vor strukturelle Herausforderungen. Für Steuerung und Planung fehlten personelle, finanzielle und zeitliche Ressourcen – von den 536 befragten Schulträgern gaben laut PD 40 Prozent an, dass sie nicht über eine kommunale Schul-IT-Planung oder eine kommunale Medienentwicklungsplanung verfügen. Helfen könnten technische Standards für die Schul-IT, die gemeinsam von Ländern und Kommunen entwickelt werden und Planungssicherheit bieten, empfiehlt PD. Ebenso wichtig sei, dass die Schulträger für die neue Regelaufgabe der Steuerung, des Betriebs und Supports der Schul-IT mit der notwendigen, dauerhaften Finanzierung ausgestattet seien. Förderprogramme wie der DigitalPakt Schule könnten zwar wichtige Veränderungen in Gang setzen, schaffen allerdings keine Planungssicherheit für die Schulen. Um wiederkehrende Investitionskosten und den Betrieb sowie Support der schulischen IT professionell und wirtschaftlich zu ermöglichen, bräuchte es dauerhafte Lösungen.
Acht Empfehlungen für den erfolgreichen Umbau
Entsprechend fallen die acht Empfehlungen der Studienherausgeber aus. Als erstes empfehlen sie den Ländern eine Ergänzung der Strategie Bildung in der digitalen Welt um eine ländergemeinsame IT-Strategie für die Schulen. Die kommunale Praxisperspektive sollte mit einbezogen werden. Um die erweiterten, gemeinsam formulierten IT-Ziele zu erreichen, sollten die Länder ein übergreifendes Programm-Management einsetzen.
Als zweites empfehlen die Verfasser den Ländern, Landesstrategien für den digitalen Umbau der Schulen zu entwickeln, auch hierbei die kommunale Praxisperspektive einzubeziehen und bundesweite Entwicklungen zu berücksichtigen. Die dritte Empfehlung sind länderübergreifende Standards für die IT. Die Länder sollten diese wiederum unter Einbezug der Kommunen schaffen. Zur Ausgestaltung, Weiterentwicklung und Begleitung der neuen Standards sollten sie ein Fachgremium einrichten. Viertens sollten Steuerung, Betrieb und der Support schulischer IT als neue Regelaufgabe für die Schulträger definiert werden. Damit einher gehe eine dauerhafte Finanzierung. Ferner sollten Länder und Kommunen eine IT-Fachkräfte- und Qualifizierungsoffensive für die kommunale IT mit Fokus auf den digitalen Umbau der Schulen starten. Als sechstes empfehlen die Studienherausgeber, dass kommunale Schulträger ihren Schul-IT-Betrieb und -Support durch interkommunale Zusammenarbeit und die Einbindung von IT-Dienstleistern professionalisieren. Siebtens sollte ein länderübergreifend standardisiertes Verfahren für die strategische Entwicklung und kommunale Haushaltsplanung im Bereich Schul-IT eingeführt und in der Umsetzung unterstützt werden. Um die IT-Services zu verbessern sollten die Bundesländer außerdem die Schulen dabei unterstützen, sich aktiv in den Entwicklungsprozess von Schul-IT-Standards einzubringen.
„Was in modernen öffentlichen Verwaltungen und Unternehmen heute vielfach bereits Standard ist, sollte auch für die Schulen möglich sein – eine intakte und den Nutzungsbedarfen entsprechende IT-Infrastruktur, die dazu beiträgt, dass sich Lehrkräfte auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf das Leben in der digitalen Welt vorbereiten können“, sagt PD-Geschäftsführer Stéphane Beemelmans. Eine enge Zusammenarbeit – in diesem Fall der Schulterschluss zwischen Land und Schulträgern – sei die Basis nachhaltig nutzbarer Ergebnisse.
(ve)
Hier kann die Studie heruntergeladen werden. (Deep Link)
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