BMI:
Datenschutz diskutiert


[22.1.2010] Zum ersten von vier Dialoggesprächen hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Montag (18. Januar 2010) Vertreter der Internet-Community eingeladen. Diese begrüßten zwar die Gelegenheit zum Austausch, vermissen nach der Auftaktveranstaltung aber konkrete Ergebnisse.

Über die Gestaltung von Datenschutz und Datensicherheit im Internet hatte sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière am 18. Januar 2010 mit Vertretern der Internet-Community ausgetauscht. Wie das Bundesministerium des Innern (BMI) mitteilt, wurde in der ersten von geplanten vier Dialogveranstaltungen unter anderem erörtert, ob und inwieweit der Staat hierbei überhaupt regulierend eingreifen sollte. Professor Sarah Spiekermann von der Wirtschaftsuniversität Wien erklärte, die Werte der Netzgemeinde müssten bei der Schaffung staatlicher Rahmenbedingungen für den Datenschutz in jedem Fall berücksichtigt werden. Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz, wies auf das fehlende Problembewusstsein vieler Nutzer hin, was die Preisgabe sensibler Daten im Netz betrifft. Eine Grundsatzfrage sei, ob der Staat den Bürger vor sich selbst schützen müsse – gegebenenfalls durch eingebaute Sicherheiten, die standardmäßig angeboten werden. Die zu dem Gespräch eingeladenen Bürgerrechtler und Netzaktivisten haben sich laut einer Meldung auf heise online verhalten über das Ergebnis der Dialogveranstaltung geäußert. So erklärte etwa Markus Beckedahl von netzpolitik.org, die Auffassung von Minister de Maizière, dass nicht das Sammeln von Daten an sich, sondern erst der Zugriff darauf problematisch sein könnte, sei Zeichen eines grundlegenden Verständnisproblems. Patrick Breyer vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung zeigte sich enttäuscht darüber, dass aus der Diskussion und den eingebrachten Verbesserungsvorschlägen offenbar keinerlei gesetzliche Konsequenzen gezogen werden sollen. Er regte zudem an, die Netzgemeinde künftig früher in Vorhaben wie De-Mail einzubinden. Würden solche Projekte erst dann mit Internet-Experten diskutiert, wenn sie bereits beschlossen seien, könne kein Vertrauen mehr geschaffen werden. Nach Angaben des BMI sollen die Erkenntnisse aus den Dialogveranstaltungen genutzt werden, um zukünftige Grundsätze der Netzpolitik zu formulieren. Die Bürger können sich per Online-Dialog zu den Fragen der einzelnen Veranstaltungen äußern oder Anregungen für die kommenden Dialoggespräche geben. (bs)

http://www.e-konsultation.de/netzpolitik
http://www.bmi.bund.de
http://www.vorratsdatenspeicherung.de

Stichwörter: E-Partizipation, Bürgerbeteiligung, Datenschutz, Bundesministerium des Innern (BMI), Thomas de Maizière



Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich E-Partizipation
Baden-Württemberg: Einfacher zur Bürgerbeteiligung
[7.8.2024] Das Land Baden-Württemberg hat eine große Ausschreibung für Bürgerbeteiligung abgeschlossen. Ziel ist es, Kommunen und Behörden künftig Dienstleister zur Verfügung zu stellen, die diese bei der Bürgerbeteiligung unterstützen und Kommunen davon entlasten, selbst aufwendige Vergabeverfahren durchführen zu müssen. mehr...
Das Land Baden-Württemberg stellt Kommunen und Behörden ab sofort Dienstleister zur Verfügung, die diese bei Bürgerbeteiligungsverfahren unterstützen.
Trier: Bürgerhaushalt gestartet
[6.8.2024] Der Bürgerhaushalt der Stadt Trier, der jetzt freigeschaltet wurde, wartet mit einigen Änderungen auf. Diese betreffen den Zeitplan, die Vorschlagszeit sowie die Einbindung der Fachausschüsse. mehr...
Trier: Auf der Bürgerbeteiligungsplattform kann man beim Bürgerhaushalt mitmachen.
Erkrath: Beteiligung NRW im Test
[5.8.2024] Die Stadt Erkrath testet bis Ende kommenden Jahres eine Beteiligungsplattform auf Basis des Angebots Beteiligung NRW. mehr...
Bochum: Mit BundID beteiligen
[1.8.2024] Für die Bürgerbeteiligungsplattform der Stadt Bochum ist nun auch eine Registrierung per BundID möglich. Diese Erweiterung der Open Source Software steht anderen Kommunen zur Nachnutzung zur Verfügung. mehr...
Bochum: Bürgerbeteiligung per BundID
Beteiligung NRW: Sieben weitere Angebote
[1.8.2024] Über das Portal Beteiligung NRW können Kommunen ab sofort sieben weitere Beteiligungsangebote bereitstellen. Diese kommen aus dem Kontext des OZG. Der KDN führt aktuell Informationsveranstaltungen für Kommunen durch. mehr...
Weitere FirmennewsAnzeige

12. Kölner Vergabetage: Aktuelle Trends, Best Practices und vergaberechtliche Entwicklungen im Fokus
[12.8.2024] Die Kölner Vergabetage sind das jährliche Highlight für alle, die sich mit den neuesten Entwicklungen, Trends und (EU-)Gesetzgebungen im Vergaberecht und deren praktischen Auswirkungen befassen. Unter dem Motto „Tagen. Treffen. Testen.“ bildet die Jahres-Veranstaltung eine Plattform für Wissenstransfer, direkten Austausch und praxisorientierte Einblicke. mehr...

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich E-Partizipation:
leanact GmbH
38106 Braunschweig
leanact GmbH
wer denkt was GmbH
64293 Darmstadt
wer denkt was GmbH
NOLIS GmbH
31582 Nienburg/Weser
NOLIS GmbH
Aktuelle Meldungen