[11.4.2012] Das World Economic Forum (WEF) und die Business School INSEAD haben den Networked Readiness Index 2012 veröffentlicht. Deutschland belegt im weltweiten Vergleich des Digitalisierungsgrades von 142 Ländern Rang 16.
Deutschland hinkt bei den digitalen Standortfaktoren im internationalen Vergleich deutlich hinter der Spitzengruppe her. Dies geht aus dem Networked Readiness Index 2012 (NRI) des World Economic Forums (WEF) und der Business School INSEAD hervor. Deutschland rangiert im Vergleich von 142 Staaten weltweit auf Rang 16, an der Spitze stehen Schweden, Singapur und Finnland. Wie das Beratungsunternehmen Booz & Company mitteilt, steht Deutschland auch im europaweiten Digitalisierungsranking nur auf Rang neun. Dabei führen laut WEF insbesondere die vergleichsweise ungünstigen regulatorischen Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik zu niedrigen Pro-Kopf-Investitionen der Netzbetreiber in neue Mobilfunk- und Breitband-Infrastruktur. Hinzu kämen die noch immer relativ schwach ausgeprägten Nutzungsparameter im Bereich E-Government oder der mobilen Datennutzung. Der für Deutschland gemessene Digitalisierungsindex sei seit 2004 jährlich um rund sieben Prozent gewachsen; Russland oder die Niederlande würden dagegen eine beinahe dreimal beziehungsweise doppelt so hohe jährliche Wachstumsrate aufweisen. Laut einer aktuellen Studie von Booz & Company haben IKT- und Internet-Infrastruktur unmittelbaren Einfluss auf Wirtschaft, Gesellschaft und Wohlstand eines Landes. „Digitale Standortfaktoren wie die flächendeckende Verfügbarkeit von IKT- und Breitband-Infrastruktur oder von E-Government-Angeboten sind heute ähnlich entscheidend für das Wachstum und den Wohlstand einer Volkswirtschaft wie die Energieversorgung oder der Rohstoffreichtum eines Landes“, so Roman Friedrich von Booz & Company. „Steuert Deutschland nicht massiv gegen, verliert der IKT-Standort eher mittel- als langfristig den Anschluss und vergibt damit erhebliche Wachstums- und Entwicklungschancen.“
(bs)
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