Vitako:
Interoperabilität statt Zentralisierung


[9.2.2017] Eine Stellungnahme zum Digitalisierungsprogramm des IT-Planungsrats hat Vitako jetzt veröffentlicht. Darin weist die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister auf Fragen und Probleme hin, die mit einer Zentralisierung von IT-Lösungen einhergehen und plädiert stattdessen für mehr Interoperabiliät.

Bürger und Unternehmen sollen künftig möglichst viele ihrer Anliegen bei einer Anlaufstelle der Verwaltung erledigen können. Das hat der IT-Planungsrat in seiner Sitzung am 13. Oktober 2016 entschieden und hierfür ein neues Digitalisierungsprogramm namens „Digitale.Verwaltung.Jetzt“ aufgelegt (wir berichteten). Bis zum Jahr 2018 sollen demnach konkrete Projekte mit hohem Nutzen für Bürger und Unternehmen beispielhaft umgesetzt werden, um anschließend flächendeckend Einsatz zu finden. Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, unterstützt das Ziel, nutzerfreundliche, digitale Verwaltungsservices für alle Bürger und die Wirtschaft über eine interoperable, föderale IT-Infrastruktur anzubieten. Auch die Standardisierung von Prozessen und Schnittstellen hält Vitako nach eigenen Angaben für konstruktiv. Allerdings mache sich das Programm für zentrale Lösungen stark, welche die vorhandenen kommunalen E-Government-Lösungen negieren und viele Anstrengungen der Kommunen und ihrer kommunalen IT-Dienstleister zunichte machen würden. „Angestrebt werden offensichtlich zentrale IT-Lösungen aus einer Hand – der Hand des Bundes“, heißt es vonseiten Vitakos.
Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister hat daher eine ausführliche Stellungnahme zu dem Digitalisierungsprogramm veröffentlicht. Diese macht darauf aufmerksam, dass sich aus einer Zentralisierung der IT viele Fragen und Probleme sowohl wettbewerbsrechtlicher, kartellrechtlicher als auch sicherheits- und kostenrelevanter Natur ergeben. Vitako hält eine Zentralisierung somit nach eigener Aussage für ausgesprochen problematisch. „Wir plädieren dafür, juristisch, organisatorisch und technisch interoperable und vernetzte Lösungen zu kreieren oder weiterzuentwickeln, wie es sie in der existierenden föderalen IT-Infrastruktur zuhauf gibt. Nur so können Bund, Länder und Kommunen gemeinsam das Ziel des IT-Planungsrats erreichen, in Deutschland eine interoperable E-Government-Landschaft in einer föderalen IT-Infrastruktur zu schaffen“, erklärt Vitako-Geschäftsführerin Marianne Wulff. Gerade auf kommunaler Ebene habe die Zusammenarbeit im IT-Bereich lange Tradition. Bündelungen von IT in gemeinsamen Einrichtungen und eine immer intensivere Zusammenarbeit der IT-Dienstleister gewährleisteten, dass die IT in Kommunen bezahlbar, beherrschbar und sicher sei, so Marianne Wulff weiter. Interoperabel und vernetzt müsse daher heute übersetzt werden mit: Wenige für Viele. (bs)

http://www.vitako.de
Zur ausführlichen Stellungnahme (Deep Link)

Stichwörter: Politik, Vitako, IT-Planungsrat, Standardisierung, Interoperabilität



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik
Digitales Bayern: Der Sound der Zukunft Interview
[3.7.2024] Bayern segelt auf Innovationskurs, sagt Fabian Mehring. Kommune21 sprach mit dem Digitalminister des Freistaats über die Reorganisation seines Ressorts, seine Pläne für einen innovativen Staat und die Rolle der Kommunen dabei. mehr...
Dr. Fabian Mehring
Thüringen: Landesmittel für kommunale Digitalisierung
[3.7.2024] Das Land Thüringen will kommunale Digitalisierung mit zehn Millionen Euro fördern. Das geht aus der neuen Thüringer E-Government-Richtlinie hervor, die jetzt offiziell veröffentlicht wurde. Thüringer Kommunen können ab sofort neue Anträge beim Thüringer Finanzministerium stellen. mehr...
Durch die Förderung möchte Thüringen die begrenzten personellen Ressourcen der Kommunen in der IT und in den Fachbereichen entlasten, erklärt der Landes-CIO Hartmut Schubert.
Nürnberg: Expertise bei KI
[2.7.2024] Im Rahmen der Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0 soll die Digitalisierung der Kommunen verbessert werden. Die Frankenmetropole Nürnberg bringt ihre Expertise unter anderem im Bereich Künstliche Intelligenz im Bürgerservice ein. mehr...
Vitako: Kommunale IT besser schützen
[18.6.2024] Cyber-Attacken legen zunehmend kommunale Verwaltungs-IT lahm. Dabei entstehen enorme Schäden für Verwaltung, Bürger und Wirtschaft. Vitako fordert nun den Ausbau des BSI zur interföderalen IT-Sicherheits-Zentralstelle und die Einordnung kommunaler IT als KRITIS. mehr...
Gesetzgebung: OZG 2.0 kann in Kraft treten
[17.6.2024] Nachdem das vom Bundestag verabschiedete OZG-Änderungsgesetz im Bundesrat gescheitert war, hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat angerufen. Der Einigungsvorschlag des Gremiums wurde nun von beiden Kammern gebilligt. mehr...
Weitere FirmennewsAnzeige

Besuchersteuerung: Das neue Einbürgerungsgesetz stellt Behörden vor zusätzliche Herausforderungen
[12.6.2024] Am 27. Juni 2024 tritt das neue deutsche Einbürgerungsgesetz in Kraft. Damit verkürzt sich die Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung von derzeit acht auf fünf Jahre, bei besonderen Integrationsleistungen sogar auf bis zu drei Jahre. Demzufolge werden Ausländerbehörden künftig mehr Anträge auf Einbürgerung bearbeiten müssen. Allerdings stoßen bereits heute viele Ausländerbehörden an ihre Kapazitätsgrenzen. Magdalene Rottstegge, zuständig für das Business Development bei der SMART CJM GmbH, erläutert, wie Ämter das erhöhte Arbeitsaufkommen besser bewältigen können. mehr...

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Aktuelle Meldungen