[29.5.2020] Die Metropolregion Rhein-Neckar zählt zu den vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ausgewählten Reallaboren für Innovationen und Regulierung. Ausgezeichnet wurde die MRN für ihr Konzept im Bereich digitales Planen und Bauen.
Die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) zählt zu den Gewinnern des nationalen Wettbewerbs „Innovationspreis Reallabore: Testräume für Innovation und Regulierung“, den das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ausgeschrieben hat. Preisträger ist die Regionalentwicklungsgesellschaft Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (Mannheim) in der Wettbewerbskategorie Ausblicke. Wie die MRN meldet, ist der Preis undotiert und wurde zum ersten Mal vergeben. Er fungiere als Anreiz im Wettbewerb der Regionen um die besten Umsetzungsideen bei der aktiven Gestaltung der digitalen Transformation in Wirtschaft und Verwaltung. Insgesamt sollen die Reallabore dazu dienen, unter realen Bedingungen Erfahrungen mit digitalen Innovationen zu sammeln. Ausgezeichnet wurde die MRN laut eigener Angabe für ihr Konzept zum Aufbau eines Reallabors im Bereich digitales Planen und Bauen. Dieses Themenfeld bilde mit über 60 Leistungen und den zugehörigen Verwaltungsprozessen zwischen Bauwirtschaft, Plan- und Baubehörden (mit über 220.000 Baugenehmigungen pro Jahr) auch einen Schwerpunkt innerhalb der regionalen und nationalen Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG).
Effizienz und Transparenz
Ziel des Rhein-Neckar-Vorhabens ist es laut MRN, die Effizienz und Transparenz zwischen Wirtschaft und Verwaltung zu steigern. Bürokratische Lasten sollen abgebaut, Transaktionen gesenkt, auf Basis kooperativer Dateninfrastrukturen zusammengearbeitet sowie Planungssicherheit und Datensouveränität auf Basis zeitgemäßer Datenhaltungs- und Datennutzungskonzepte etwa nach dem Once-Only-Prinzip verbessert werden.
Zu den geplanten Maßnahmen zählen laut MRN unter anderem das maschinenlesbare Planungsrecht, die KI-basierte Identifikation und Analyse von Bauleitplänen, standardisierte Branchenschnittstellen zu den Baubehörden sowie BIM-basierte (Building Information Modeling) Bauanträge für Hoch- und Tiefbau.
Eingebunden in die breit angelegte Zusammenarbeit seien die drei Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz, die 15 Stadt- und Landkreise der MRN, drei obere und 26 untere Baubehörden, wissenschaftliche Einrichtungen wie die Universitäten Speyer und Mannheim sowie relevante Gremien, Vereine und Initiativen.
Interkommunale Plattform
Eines der ersten Teilprojekte im Reallabor der MRN soll der Prototyp einer interkommunalen Planungsdaten- und Dokumentenplattform zwischen Wirtschaft und Verwaltung sein, unter anderem auf Grundlage der novellierten Bauordnung Baden-Württemberg. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung des BMWi", sagt MRN-Geschäftsführerin Christine Brockmann. „Dies ist sowohl eine wichtige Bestätigung für den Mehrwert von kooperativer, länderübergreifender Regionalentwicklungsarbeit als auch ein starkes Signal und Ansporn für digitale Innovation und Bürokratieabbau.“
Über die Preisträger des BMWi-Wettbewerbs allgemein sagt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Von autonomen Fahrzeugen, Drohnen und Zügen bis hin zu innovativen Lösungen für E-Government, digitale Identitäten und Logistik: Den Preisträgern des Innovationspreises Reallabore gelingt es auf vorbildliche Weise, digitale Technologien wie etwa Künstliche Intelligenz oder Blockchain im Reallabor in die konkrete Anwendung zu bringen und damit Mehrwert vor Ort zu schaffen. Damit machen sie gleichzeitig anderen Unternehmen, Verwaltungen und Forschungseinrichtungen Mut, eigene Innovationsprojekte umzusetzen. Doch auch die Politik ist gefragt: Viele Beiträge zeigen deutlich, wo neue Freiräume notwendig sind, um Erprobungsprojekte möglich zu machen.“
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