Berlin:
Verwaltungsmodernisierung für die Bürger


[19.8.2021] Dem Berliner Abgeordnetenhaus wurden der sechste Bericht über den verbesserten Zugang zu allen Bürgerdienstleistungen sowie der siebte Bericht zur Weiterentwicklung der Bürger- und Standesämter vorgelegt. Auch hat der Senat den strategischen Rahmen für die Smart-City-Strategie Berlins beschlossen.

Die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport hat die Verwaltungsmodernisierung im Blick. 186 Dienstleistungen werden mittlerweile im Service-Portal Berlin angeboten. Das geht aus dem sechsten Bericht an das Berliner Abgeordnetenhaus über den verbesserten Zugang zu allen Bürgerdienstleistungen in der Bundeshauptstadt hervor. Wie die Senatsverwaltung für Inneres und Sport mitteilt, können die Bürgerinnen und Bürger so beispielsweise ihr Auto ummelden oder einen Kita-Gutschein zeit- und ortsunabhängig online beantragen. Auch stehen 27, auf dem Basisdienst Digitaler Antrag aufbauende Verfahren zur Verfügung. Dazu zählen die Ausstellung einer Geburtsurkunde oder der Antrag auf Mietzuschuss. Das Online-Angebot entspreche vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie dem Wunsch der Bürger und Behörden, Dienstleistungen möglichst ohne persönlichen Kontakt abwickeln zu können. Weiterhin verfolge die Berliner Verwaltung bei ihrer Modernisierung eine Multikanalstrategie. Unter Verwendung innovativer Technologien und Geschäftsprozesse sei die Interaktion mit ihr deshalb online, telefonisch, persönlich oder postalisch möglich.
Dem Berliner Abgeordnetenhaus wurde außerdem der siebte Bericht zur Weiterentwicklung der Bürger- und Standesämter vorgelegt. Zu Beginn der Legislaturperiode wurden sowohl in den Bürgerämtern als auch in den Standesämtern in Kooperation mit den zwölf Bezirken Organisationsuntersuchungen durchgeführt, berichtet die Senatsverwaltung. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse haben Senat und Bezirke gemeinsam ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Geschäftsprozesse und der Servicequalität in den Ämtern gestartet und sukzessive umgesetzt. Ziel sei es, die Bürger- und Standesämter so auszurichten, dass sie dem Bedarf an Dienstleistungen in einer wachsenden Stadt auch in Zukunft gerecht werden. Die Digitalisierung von Bürgerdienstleistungen, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten durch eine einheitliche IT-Ausstattung und verbindliche Steuerungsverfahren stehen hierbei im Vordergrund.

Monitoring und Steuerung

Mit Errichtung einer Servicestelle für die Berliner Standesämter Ende 2018 wurde laut der Senatsverwaltung für Inneres und Sport eine solide Basis für die gesamtstädtische Steuerung und bezirksübergreifende Unterstützung geschaffen. Die Einführung einer zentralen Informations- und Wissensdatenbank oder eine geplante Personaloffensive zur Nachwuchsgewinnung trage zur zukunftsfähigen Aufstellung bei. Seit Inkrafttreten der „Verwaltungsvorschrift Monitoring und Steuerung“ im April 2019 sei außerdem die Terminbereitstellung in den Bürgerämtern berlinweit einheitlich und verbindlich geregelt. Bei der Senatsverwaltung für Inneres und Sport sei eine Monitoring-Stelle für Bürgerdienste etabliert. Dadurch können auf Grundlage valider statistischer Daten Handlungserfordernisse besser erkannt und die Wirkung ergriffener Maßnahmen gemessen werden. Die Corona-Pandemie habe sich dann stark auf die Leistungsfähigkeit der Bürger- und der Standesämter ausgewirkt. Unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln konnte aber ein eingeschränkter Dienstbetrieb für die Bürgerinnen und Bürger aufrechterhalten werden. Mithilfe vielfältiger Maßnahmen sowie durch vermehrte Online-Dienstleistungen seien die im Lockdown nicht erbrachten Dienstleistungen nun mit hoher Priorität nachgeholt worden.
Der Berliner Senat hat außer den beiden Berichten an das Abgeordnetenhaus unter anderem den Strategischen Rahmen für die Smart City Strategie Berlins beschlossen. Vorgelegt habe ihn der regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller. Der Rat der Bürgermeister hatte schon zuvor zugestimmt. Demnach entwickelt das Land Berlin eine ambitionierte Smart-City-Strategie, die im Programm Modellprojekte Smart Cities durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und die KfW-Bank gefördert werde. Die Strategie stehen im Dialog mit Berlins diverser Stadtgesellschaft. Ausgangspunkt seien dabei nicht technologische Ansätze, sondern eine Orientierung an den Bedarfen und die Mitgestaltung durch die Bürgerinnen und Bürger. (ve)

https://www.berlin.de

Stichwörter: Politik, Berlin, Smart City, Bürgerservice

Bildquelle: mistervlad / 123rf.com

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik
Digitales Bayern: Der Sound der Zukunft Interview
[3.7.2024] Bayern segelt auf Innovationskurs, sagt Fabian Mehring. Kommune21 sprach mit dem Digitalminister des Freistaats über die Reorganisation seines Ressorts, seine Pläne für einen innovativen Staat und die Rolle der Kommunen dabei. mehr...
Dr. Fabian Mehring
Thüringen: Landesmittel für kommunale Digitalisierung
[3.7.2024] Das Land Thüringen will kommunale Digitalisierung mit zehn Millionen Euro fördern. Das geht aus der neuen Thüringer E-Government-Richtlinie hervor, die jetzt offiziell veröffentlicht wurde. Thüringer Kommunen können ab sofort neue Anträge beim Thüringer Finanzministerium stellen. mehr...
Durch die Förderung möchte Thüringen die begrenzten personellen Ressourcen der Kommunen in der IT und in den Fachbereichen entlasten, erklärt der Landes-CIO Hartmut Schubert.
Nürnberg: Expertise bei KI
[2.7.2024] Im Rahmen der Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0 soll die Digitalisierung der Kommunen verbessert werden. Die Frankenmetropole Nürnberg bringt ihre Expertise unter anderem im Bereich Künstliche Intelligenz im Bürgerservice ein. mehr...
Vitako: Kommunale IT besser schützen
[18.6.2024] Cyber-Attacken legen zunehmend kommunale Verwaltungs-IT lahm. Dabei entstehen enorme Schäden für Verwaltung, Bürger und Wirtschaft. Vitako fordert nun den Ausbau des BSI zur interföderalen IT-Sicherheits-Zentralstelle und die Einordnung kommunaler IT als KRITIS. mehr...
Gesetzgebung: OZG 2.0 kann in Kraft treten
[17.6.2024] Nachdem das vom Bundestag verabschiedete OZG-Änderungsgesetz im Bundesrat gescheitert war, hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat angerufen. Der Einigungsvorschlag des Gremiums wurde nun von beiden Kammern gebilligt. mehr...
Weitere FirmennewsAnzeige

Besuchersteuerung: Das neue Einbürgerungsgesetz stellt Behörden vor zusätzliche Herausforderungen
[12.6.2024] Am 27. Juni 2024 tritt das neue deutsche Einbürgerungsgesetz in Kraft. Damit verkürzt sich die Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung von derzeit acht auf fünf Jahre, bei besonderen Integrationsleistungen sogar auf bis zu drei Jahre. Demzufolge werden Ausländerbehörden künftig mehr Anträge auf Einbürgerung bearbeiten müssen. Allerdings stoßen bereits heute viele Ausländerbehörden an ihre Kapazitätsgrenzen. Magdalene Rottstegge, zuständig für das Business Development bei der SMART CJM GmbH, erläutert, wie Ämter das erhöhte Arbeitsaufkommen besser bewältigen können. mehr...

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
IT-Guide PlusxSuite Group GmbH
22926 Ahrensburg
xSuite Group GmbH
Kommunix GmbH
59425 Unna
Kommunix GmbH
regio iT GmbH
52070 Aachen
regio iT GmbH
NCP engineering GmbH
90449 Nürnberg
NCP engineering GmbH
AIDA ORGA GmbH
75391 Gechingen
AIDA ORGA GmbH
Aktuelle Meldungen