E-Rechnung:
Kommunen sind Nachzügler


[30.6.2015] Das Einsparpotenzial elektronischer Rechnungsprozesse nutzen bislang nur wenige Kommunen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Unternehmens crossinx. Den globalen Stand der E-Invoicing-Umsetzung zeigt der diesjährige Billentis Report.

Deutsche Kommunen könnten pro Jahr 6,5 Milliarden Euro einsparen, wenn sie auf die elektronische Rechnung umsteigen. Europaweit ließen sich mindestens 40 Milliarden Euro einsparen. Das entspricht einer Einsparquote von 60 bis 80 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt der Billentis Report 2015, den crossinx erneut (wir berichteten) als Co-Sponsor präsentiert. Unabhängig davon hat das Unternehmen laut eigenen Angaben eine repräsentative Umfrage unter den Kämmerern von 126 Kommunen in 14 Bundesländern durchgeführt. Demnach haben acht Prozent der deutschen Kommunen die Dringlichkeit von E-Invoicing erkannt und auf elektronische Rechnungsprozesse umgestellt. 90 Prozent der befragten Kommunen, die noch nicht umgestellt haben, können mit dem Thema allerdings gar nichts anfangen. Knapp 23 Prozent der Kämmerer habe angegeben, dass das Thema zu komplex ist und sie sich aus Zeitmangel noch nicht damit beschäftigt haben. 73 Prozent der befragten Kommunen planen keine Umstellung auf E-Invoicing vor 2017. Kommunen, welche die elektronische Rechnung bereits eingeführt haben, nannten unter anderem Kosteneinsparungen oder die Digitale Agenda 2020 als Grund für die Umstellung. Laut Billentis Report werden von den weltweit 500 Milliarden ausgetauschten Rechnungen im Jahr 2015 circa sieben Milliarden Rechnungen elektronisch ausgestellt. Bis 2016 soll das gesamte Rechnungsvolumen in Europa auf 36 Milliarden ansteigen. Dabei handle es sich zur Hälfte um Verbraucherrechnungen und zur Hälfte um Rechnungen zwischen Unternehmen untereinander sowie dem öffentlichen Sektor. In den skandinavischen Länder werden laut dem Report mehr als 40 Prozent der Rechnungen elektronisch ausgestellt. In Westeuropa liegt der Anteil elektronischer Rechnungen bei 15 bis 40 Prozent, in Osteuropa bei unter 15 Prozent. „In vielen europäischen Ländern wird oder ist es bereits verpflichtend, elektronische Rechnungen an die Verwaltung zu schicken“, erklärt Marcus Laube, Gründer und Geschäftsführer von crossinx. „Der öffentliche Sektor in Deutschland sollte sich an unseren europäischen Nachbarländern, wie der Schweiz oder Österreich, ein Beispiel nehmen und sofort die Vorteile von E-Invoicing nutzen. Insbesondere angesichts der finanziell oft prekären Lage deutscher Kommunen finde ich es alarmierend, dass bisher nur so wenige das Einsparpotenzial elektronischer Rechnungen nutzen.“ Die Kosten für die Umstellung auf elektronische Rechnungsprozesse amortisieren sich laut crossinx in der Regel spätestens nach eineinhalb Jahren. (ve)

http://www.crossinx.de

Stichwörter: Finanzwesen, E-Rechnung, crossinx, International



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