Zukunftskongress-digital:
Kongress als digitales Erlebnis


[8.6.2020] Der Zukunftskongress 2020 findet am 16. Juni als Online-Event statt. Veranstalter Wegweiser will Impulse geben, damit die Verwaltungsdigitalisierung endlich umgesetzt wird. Kommune21 sprach mit Geschäftsführer Oliver Lorenz über das neue Konzept.

Oliver Lorenz Herr Lorenz, der Zukunftskongress findet dieses Jahr wie andere Großveranstaltungen nicht vor Ort statt, sondern virtuell und digital. Wann haben Sie sich zu diesem Schritt entschieden?

Für uns als Kongressveranstalter war die Corona-Pandemie schon sehr früh, etwa ab Ende Februar spürbar, als die ersten Veranstaltungen mit über 1.000 Teilnehmern verboten und Unternehmen und Mitarbeitern schon Reiseverbote auferlegt wurden. In dieser Situation musste man sich als Unternehmen Alternativen überlegen. Wir wollten unbedingt unsere Marke Zukunftskongress aktiv halten. Deshalb haben wir sehr schnell entschieden, dass wir den Kongress digital veranstalten wollen. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, das wieder die Schirmherrschaft übernimmt, hat uns schnell Unterstützung signalisiert und gegeben.

Was bedeutet das wirtschaftlich für einen Veranstalter?

Logischerweise war das für uns als Veranstalter ein wirtschaftlicher Schock; faktisch brach das gesamte Geschäft weg. Wir haben aber zum Glück viele gute Partner aus der Wirtschaft, die Verständnis für unsere Lage haben und mit ihrem Engagement aus diesem Jahr dann den 8. Zukunftskongress, der 2021 wieder live stattfinden soll, ermöglichen. Man muss das Beste aus der Situation machen. Der erste Zukunftskongress-digital wird ein erster Baustein sein.

Ist nicht sogar von einem Boom zur Digitalisierung auszugehen?

Davon gehe ich auch für den öffentlichen Sektor aus, und ich hoffe nur, dass nun alle pragmatisch und lösungsorientiert vorgehen und dass alles schneller geht als bisher. Zu befürchten ist allerdings, dass die wirtschaftliche Lage sich sehr schnell auch auf die Steuereinnahmen auswirkt und die Budgets in allen Bereichen möglicherweise reduziert werden. Wir kämpfen beim Zukunftskongress-digital auch dafür, dass die Digitalisierung ganz oben auf der Tagesordnung bleibt und die notwendigen Budgets erhalten bleiben. Daher haben wir auf dem diesjährigen Kongress einen Live-Talk zur Zukunft der öffentlichen Haushalte. Eine Empfehlung für die Zukunft wäre sicherlich, Digitalisierungshaushalte mit Effizienzsteigerungen und optimierten Kosten begründen zu können. Dies muss man natürlich nachweisen. Aber in der Wirtschaft geht das ja auch.

„Ein Höhepunkt des Zukunftskongresses-digital ist der erste größere Auftritt des neuen Bundes-CIO, Markus Richter.“

Was wird bei der eintägigen Digitalausgabe des Zukunftskongresses geschehen?

Wir versuchen, ein Best-of aller Themen zu präsentieren, die wir für den Live-Kongress geplant hatten. Außerdem werden wir kleinere Veranstaltungen vor und nach dem Kongress fortführen. So wird es am 17. Juni die Arena der Lösungen geben, wo wir Projekte vorstellen, die in den vergangenen Wochen die Verwaltung umgekrempelt haben. Beibehalten werden wir auf dem Kongress am 16. Juni die Zukunftsforen mit spannenden Themen, die sich mit der Arbeitswelt der Zukunft befassen oder damit, wie es beim Onlinezugangsgesetz weitergeht. Darüber hinaus gibt es ein neues Format, das sich ZK digital Live-Talk nennt, wo Bundesminister und Ministerpräsidenten live vor Ort zusammenkommen. Man muss wissen, dass wir den Zukunftskongress-digital mit Live-Elementen aus dem Berliner Congress Center senden. Das heißt, die Live-Talks finden mit Abstandsregeln vor Ort statt und werden ins Netz gestreamt. Ein weiterer Höhepunkt ist der erste größere Auftritt des neuen Bundes-CIO, Markus Richter. Alle Formate sollen interaktiv sein.

Wie wollen Sie den Kongress technisch realisieren?

Das Anmelde-Prozedere geben wir nicht aus der Hand, die Daten bleiben bei uns und gehen nicht an einen externen Partner für Videokonferenzen über. Gleichwohl greifen wir dann für die Videos auf Tools des Anbieters Zoom zurück, womit wir 10.000 aktive Teilnehmer einbinden können und den Kongress so umsetzen, dass er ein digitales Erlebnis wird und keine plumpe Videokonferenz.

Theoretisch wäre ja nun auch möglich, den Kongress oder bestimmte Diskussionen online im Nachgang weiterzuführen.

Das wäre schön. Wir haben ja unser Portal ‚Verwaltung der Zukunft‘ und wollen, dass sich die Leute vernetzen und weiterdiskutieren. Insbesondere aber wollen wir Impulse geben, damit die Digitalisierung in Bund, Ländern und Kommunen endlich umgesetzt wird.

Interview: Helmut Merschmann

Registrierung für den Zukunftskongress-digital (Deep Link)
https://www.wegweiser.de
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Juni 2020 von Kommune21 im Schwerpunkt Zukunftskongress-digital erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)

Stichwörter: Kongresse, Messen, Zukunftskongress-digital, Wegweiser, Corona

Bildquelle: Wegweiser

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Messen | Kongresse
Kaiserslautern: Erste Fachkonferenz zu Smart City
[21.6.2024] Erstmals trafen sich am Fraunhofer-Institut IESE in Kaiserslautern Akademiker und Praktiker aus dem Smart-City-Bereich und kommunalen Verwaltungen zu einer fachübergreifenden Konferenz. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse und soll wiederholt werden. mehr...
Zukunftskongress: Die Kommunalebene ist gefragt Interview
[20.6.2024] Marc Groß ist Programmbereichsleiter bei der KGSt und im Zukunftskongress-Programmbeirat. Er erzählt, warum der Kongress auch für Kommunen relevant ist. mehr...
Marc Groß
eXPO 2024: 10-jähriges Jubiläum und ein neuer Rekord
[19.6.2024] Die Hausmesse eXPO des hessischen IT-Dienstleisters ekom21 feierte in diesem Jahr zehnjähriges Jubiläum – und lockte dabei so viele Besucher wie noch nie in den Congress Park Hanau. mehr...
Hessens Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident Kaweh Mansoori gratulierte in seinem Grußwort zum Erfolg der eXPO.
Zukunftskongress: Moderne Strukturen schaffen Bericht
[17.6.2024] Im Jubiläumsjahr fragt der 10. Zukunftskongress Staat & Verwaltung nach den Bedingungen für eine erfolgreiche Modernisierung und Digitalisierung. Wichtige Zukunftsaufgaben können nur gelöst werden, wenn passende Strukturen bereitgestellt werden. mehr...
Der 10. Zukunftskongress findet erneut im Berliner Westhafen statt.
Zukunftskongress: Tempo für die Transformation Bericht
[17.6.2024] Staatssekretärin Martina Klement, CDO des Landes Berlin und beim Zukunftskongress auf der Main Stage vertreten, erklärt, was die digitale Verwaltungstransformation voranbringt: ein unbürokratisches Vergabewesen und ein kurzer Draht zur GovTech-Szene. mehr...
Berlin-CDO Martina Klement
Weitere FirmennewsAnzeige

Besuchersteuerung: Das neue Einbürgerungsgesetz stellt Behörden vor zusätzliche Herausforderungen
[12.6.2024] Am 27. Juni 2024 tritt das neue deutsche Einbürgerungsgesetz in Kraft. Damit verkürzt sich die Mindestaufenthaltsdauer für eine Einbürgerung von derzeit acht auf fünf Jahre, bei besonderen Integrationsleistungen sogar auf bis zu drei Jahre. Demzufolge werden Ausländerbehörden künftig mehr Anträge auf Einbürgerung bearbeiten müssen. Allerdings stoßen bereits heute viele Ausländerbehörden an ihre Kapazitätsgrenzen. Magdalene Rottstegge, zuständig für das Business Development bei der SMART CJM GmbH, erläutert, wie Ämter das erhöhte Arbeitsaufkommen besser bewältigen können. mehr...

E-Rechnung: Für den Ansturm rüsten
[31.5.2024] Die E-Rechnungspflicht im B2B-Bereich kommt. Kommunen sollten jetzt ihre IT darauf ausrichten. Ein Sechs-Stufen-Plan, der als roter Faden Wege und technologische Lösungsmöglichkeiten aufzeigt, kann dabei helfen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
IT-Guide Plusd.velop AG
48712 Gescher
d.velop AG
GISA GmbH
06112 Halle (Saale)
GISA GmbH
TEK-Service AG
79541 Lörrach-Haagen
TEK-Service AG
Aktuelle Meldungen