[12.10.2006] Mit Telecentern und kostenlosen Internet-Zugangspunkten wirkt die brasilianische Stadt Belo Horizonte der digitalen Spaltung der Gesellschaft entgegen. Bis zum Jahresende sollen 150 dieser Einrichtungen entstehen - auch in den Armenvierteln der Stadt.

22 Prozent der Brasilianer leben unterhalb der Armutsgrenze. E-Inklusion, beziehungsweise "Inclusao Digital", ist ein Programm, mit dem die brasilianische Regierung Städte und Bundesstaaten dabei unterstützt, ärmeren Bevölkerungsschichten Internet Know-how zur Verfügung zu stellen und so ihre Integration zu fördern. Die Großstadt Belo Horizonte führt ein eigenes E-Inklusionsprogramm durch, wie die Fachzeitschrift Government Technology berichtet. Die Stadt setzt dabei sowohl auf die Errichtung von Computer-Klassenräumen in Telecentern als auch auf die freie Nutzung von kleineren Internet-Zugangspunkten mit zwei oder vier PCs. In den Telecentern werden Computer-Kurse abgehalten, an den Internet-Zugangspunkten können die Bürger E-Mails verschicken, Stadtpläne suchen oder E-Government Websites besuchen. Beide Angebote werden auch in den Armenvierteln der Stadt, den so genannten Favelas, bereitgestellt. Ergänzend steht ein Lkw mit einem mobilen Klassenraum bereit, der regelmäßig verschiedene Stadteile anfährt. Bis Dezember 2006 sollen in Belo Horizonte 60 neue Telecenter und 90 neue Internet-Zugangsstellen errichtet werden. Bislang haben von den 200.000 Einwohnern der Stadt 6.000 einen Grundkurs Informatik besucht. 15.000 Bürger haben in den Zentren gelernt, wie sie das Internet nutzen können. (hi)

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Stichwörter: Belo Horizonte, Brasilien, digitale Spaltung, Digital Divide, E-Inklusion